Haftstrafen nach Krawallen in Heidenau

Erstveröffentlicht: 
14.11.2016

Am Amtsgericht Pirna sind am Montag nach den Krawallen in Heidenau im August 2015 drei Männer zu Haftstrafen verurteilt worden, in einem Fall ausgesetzt zur Bewährung. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass die 20- bis 32-jährigen im am 21./22. August 2015 bei den Krawallen vor dem ehemaligen Praktiker in Heidenau, Steine, Flaschen und Böller auf Polizisten geworfen haben.

 

Die Staatsanwaltschaft hatte deswegen Anklage u.a. wegen schweren Landfriedensbruchs und versuchter gefährlicher Körperverletzung erhoben. Das Gericht folgte in seinem Schuldspruch den Anträgen der Staatsanwaltschaft, teilte ein Gerichtssprecher mit. Das Gericht stellte lediglich fest, dass Baustellenabsperrungen von anderen Tatbeteiligten geworfen wurde.

Der 20-Jährige wurde nach Jugendstrafrecht verurteilt, er erhielt 14 Monate auf Bewährung und muss 1800 Euro zahlen. Die beiden anderen erhielten 20 und 26 Monate Gefängnis. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Insgesamt waren nach den Ausschreitungen 48 Tatverdächtige ermittelt worden. Bereits im Februar war ein Mann wegen Hetzte und Beleidigung von Beamten in Heidenau verurteilt worden.

In dem Baumarkt wurden vorrübergehend Flüchtlinge untergebracht. Nach den Krawallen stand Heidenau bundesweit im Fokus, auch Kanzlerin Merkel und Vizekanzler Gabriel kamen nach Heidenau und verurteilten die Ausschreitungen.