Zwölf Verletzte nach Brandstiftung in Hausflur – Reichsbürger-Anschlag auf syrische Familie?

Erstveröffentlicht: 
26.10.2016

Döbeln (Sachsen) – In seiner Wohnung sollen Flaggen des großdeutschen Reichs hängen. Die Bundesrepublik lehnt er ab, sagen Nachbarn. Jetzt soll der mutmaßliche Reichsbürger einen Feueranschlag auf seine Nachbarn verübt haben – eine syrische Großfamilie.

 

Dienstag, kurz vor Mitternacht, an der Roßweiner Straße in Döbeln (Mittelsachsen). Ein Brandstifter fackelt im Flur eines Mehrfamilienhauses den Kinderwagen vor der Tür einer syrischen Großfamilie ab.

 

Insgesamt zwölf Hausbewohner (zehn Monate bis 56 Jahre alt) erleiden Rauchvergiftungen, kommen in die Klinik. Zu den Verletzten zählt die komplette syrische Familie.


„Die Menschen waren ist erst vor einem Jahr eingezogen. Seither hatte sich Hausbewohner Herr S. oft über die Familie beschwert. Zum Beispiel wenn die Kinder die Türen geknallt hatten“, sagt eine Nachbarin zu BILD.

 

Und genau diesen Herrn S. hat die Polizei nach dem Feuer wegen des Verdachts auf Brandstiftung abgeführt. „Der 56-jährige Tatverdächtiger wurde vorläufig festgenommen und befindet sich derzeit auf einer Polizeidienststelle“, sagt ein Sprecher.


Bei S. soll es sich um einen stadtbekannten Reichsbürger handeln. Ein Mensch also, der die Existenz der Bundesrepublik nicht anerkennt, deren Gesetze ablehnt.

 

Womöglich wird er sich diesen aber schon bald beugen müssen – wegen zwölffachen versuchten Totschlags oder zumindest wegen Brandstiftung.