Die Marine-Kompanie des Heerdter Schützensereins hat am vergangenen Sonntag (21.08.2016) auf einem Umzug in Düsseldorf die Reichskriegsflagge getragen. Das berichtete ein Augenzeuge dem WDR und belegte dies mit Fotos. Die Fahne wurde im Dritten Reich zur Kriegspropaganda eingesetzt.
Zum Tragen der umstrittenen Flagge am vergangenen Wochenende äußerte sich der Heerdter Schützenverein bislang auf Nachfrage des WDR nicht. Gegenüber der Rheinischen Post äußerte sich Heinz-Dieter Werner, Vorsitzender des St. Sebastianus Schützenvereins Düsseldorf-Heerdt, zu den Ereignissen. Es ärgere ihn, dass den Schützen eine rechtsextreme Gesinnung unterstellt werde. "Wir distanzieren uns ausdrücklich, denn uns geht es nicht um politische Aussagen, sondern um Gemeinschaft", so Werner. Die Nationalsozialisten hätten die Fahne missbraucht, das hieße aber nicht, dass die Schützen einen rechtsextremen Hintergund hätten.
Das Tragen der Flagge ist nicht verboten
Britta Damm, Vorsitzende und Sprecherin der Interessengemeinschaft Düsseldorfer Schützen (IGDS), sagte dem WDR, sie habe vor Kurzem erfahren, dass die Fahne nicht zum ersten Mal ein Thema des Vereins sei. Trotzdem, betonte die Vorsitzende, sei die Ausrichtung der Schützen weder kriegsbestimmt, noch sympathisierten sie mit braunem Gedankengut. Der Neusser Bürger-Schützen-Verein, der ab dem kommenden Wochenende (26. - 30.08.2016) das Neusser Schützenfest ausrichtet, wollte auf WDR-Nachfrage keine Stellungnahme zu dem Vorfall abgeben.
Das Tragen oder öffentliche Zeigen der Reichskriegsflagge ist laut dem Verfassungsschutz Nordrhein-Westfalen nicht verboten.