Strikt nach Aktenlage: Überfall auf Connewitz: Prominente Namen & eine merkwürdige WhatsApp-Chatgruppe

Erstveröffentlicht: 
10.08.1016

Überfall auf Connewitz (1): Die Spur der Täter


Wohl bald wegen schweren Landfriedensbruch angeklagt. Einer der Verhafteten vom 11. Januar 2016 auf der W.-Heinze-Str. Foto: L-IZ.de

 

Exclusiv – Sie kamen wie aus dem Nichts. Am 11. Januar fielen über 200 Hooligans und Rechtsextremisten über den linksalternativen Szenekiez in Leipzig-Connewitz her. In der Wolfgang-Heinze-Straße hinterließen die Angreifer eine Schneise der Verwüstung. Nun liegen den Redaktionen der L-IZ.de und der Leipziger Zeitung die Namen der 215 Tatverdächtigen vor.


Kein Ereignis hat die ansonsten so vitale Connewitzer Kultur- und Politszene in den letzten Jahren so hart getroffen wie der blitzartige Überfall am 11. Januar. Während viele Antifaaktivisten in der Innenstadt gegen die Zelebrierung des ersten Jahrestags der LEGIDA-Demos demonstrierten, tauchte nach Polizeiangaben gegen 19:20 Uhr ein schwarzer Mob auf. Die Rechten liefen demnach zeitweise geschlossen unter Mitführung eines Plakats mit der Aufschrift: „Leipzig bleibt helle“ – entnommen von der Aktion der Zivilgesellschaft und Stadtvertretern am gleichen Tag gegen den Legida-Aufmarsch. In der Wolfgang-Heinze-Straße wurden aus den Demonstranten Angreifer. Sie zündeten nach Polizeiangaben Pyrotechnik und warfen Schaufensterscheiben ein.

 

Die Polizei konnte die meisten Teilnehmer der Randale vor Ort stellen. Offensichtlich in Ermangelung von Ortskenntnissen flüchteten diese in eine schmale Seitenstraße, die die rasch herbeigeeilten Einsatzkräfte nur beidseitig abzuriegeln brauchten. Die Polizei nahm 215 Verdächtige vorübergehend in Gewahrsam. Haftbefehle ergingen nicht. Die Festgenommenen wurden noch im Laufe der Nacht wieder auf freien Fuß gesetzt. Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln seit über einem halben Jahr wegen Landfriedensbruch im besonders schweren Fall. Anklagen wurden bisher nicht erhoben.

 

Die Ermittler äußern sich nicht zu den Beschuldigten. „Im Zusammenhang mit den Ermittlungsverfahren anlässlich der gewalttätigen Ausschreitungen am 11. Januar 2016 in Leipzig-Connewitz werden durch die Staatsanwaltschaft im Hinblick auf die noch laufenden Ermittlungen auch auf Anfrage grundsätzlich keine Namen von Beschuldigten mitgeteilt bzw. bestätigt oder verneint“, teilte Oberstaatsanwalt Ricardo Schulz unlängst der LEIPZIGER ZEITUNG mit.

Da wusste er noch nicht, dass die Liste mit allen Namen der Redaktion kurz darauf vorlag. Wer also waren die Angreifer?

 

In den Tagen danach kochte die Gerüchteküche hoch, wer die Täter gewesen sein könnten. Lokale und regionale Medien veröffentlichten erste Einordnungen und stellten Zusammenhänge mit der regionalen Neonazi-Szene und dem gewaltbereiten Fußballmilieu her. Auf linken Szeneportalen erschienen neben sachlichen Analysen über rechte Strukturen auch diffuse Spekulationen und Anschuldigungen in Richtung Polizei.

 

Wenngleich öffentliche Stellungnahmen von Beteiligten ausgeblieben sind, lässt das Namensverzeichnis der Verdächtigen Rückschlüsse auf die politischen Strukturen zu, die die Aktion auf die Beine gestellt haben könnten. Die umfangreiche Liste umfasst 214 Männer und eine Frau. Der jüngste Tatverdächtige war zum Tatzeitpunkt zarte 15, der älteste stattliche 47 Jahre alt. Diese Altersangaben verdeutlichen bereits, dass es sich bei dem Angriff um eine generationsübergreifende Tat handelte.

 

Unter den Festgenommenen befinden sich zahlreiche Jugendliche und junge Männer bis 25, die sich laut Angaben in sozialen Netzwerken mit den Fußballvereinen Hallescher FC, 1. FC Lokomotive Leipzig und Dynamo Dresden identifizieren. Beteiligt waren allerdings auch sogenannte Alt-Hools, also Fußballschläger, die schon Ende der Achtziger, in den Neunzigern und Anfang der 2000er Jahre durch Beteiligung an einschlägigen Aktionen aufgefallen waren.

 

Der Überfall wurde von den Organisatoren klandestin, also heimlich und verdeckt, geplant. Dafür spricht insbesondere, dass am 11. Januar sowohl Szenebeobachter als auch Sicherheitskräfte überrumpelt wurden. Wahrscheinlich ist eine Mobilisierung über verschlüsselte Kommunikationsmittel, Chats und mittels Mund-zu-Mund-Propaganda. Einige deutliche Hinweise deuten nun auf einen harten Kern aus 77 Rechtsextremisten und diverse Mitläufer.

 

Dazu mehr in Teil 2 zum Überfall auf Connewitz: Junge Lok-Ultras politisch missbraucht? in Kürze auf L-IZ.de. Mehr zum Thema gibt es in der LEIPZIGER ZEITUNG, ab Freitag, dem 19. August 2016 überall, wo es gute Zeitungen in Leipzig gibt.

 


 

Überfall auf Connewitz (2): Junge Lok-Ultras politisch missbraucht?


Exclusiv – Die Mobilisierung für den 11. Januar 2016 richtete sich nicht nur an Angehörige der rechten Szene. Die Leipziger Gerüchteküche berichtet direkt nach dem Überfall bereits von einer unverfänglichen Wortwahl, um junge Lok-Fans aus der erlebnisorientierten Ultraszene zur Teilnahme am Überfall zu bewegen. Tatsächlich befinden sich auf der Liste zahlreiche Namen junger Fußballfans aus Leipzig und Umgebung, die nicht vor 1995 geboren sind. Manche zeigen in ihren Facebook-Profilen offene Sympathien für die blau-gelbe Ultrakultur, wie sie von der Gruppe „Gauner Lok“ gelebt wird.


Dabei handelt es sich zumindest zeitlich um die Nachfolgerin der aufgelösten Fangruppierung „Scenario Lok“. Die selbsternannten „Gauner“ tolerieren zwar rechtes Gedankengut in ihren Reihen. Die Gruppe ist aber, anders als „Scenario“, nicht rechtsextrem ausgerichtet. Ferner verstehen sich die Gauner-Ultras auch nicht als elitärer Männerbund.

 

Insofern würde ein direkter Aufruf zum Angriff auf Connewitzer Geschäfte und Gaststätten ohne Fußballbezug bei diesem Klientel nicht wirklich auf fruchtbaren Boden fallen. Dazu passt eine Statistik des sächsischen Innenministeriums. Demnach lagen dem Landesamt für Verfassungsschutz nur zu 77 Tatverdächtigen Erkenntnisse mit rechtsextremistischen Bezügen vor. Und bei weitem nicht alle gehören dabei zum Lok-Umfeld.

 

Nicht übersehen werden darf der Fakt, dass am 11. Januar auch Personen nach Leipzig-Connewitz fanden, die keine erkennbaren Nähen zum regionalen Fußballmilieu aufweisen, gleichwohl aber Neonazi-Organisationen und rechten Parteien nahestehen. Prominentestes Beispiel ist sicherlich ein NPD-Kader, Gianluca B. (22) aus Niedersachsen. Hinzu kommt eine diffuse Schnittmenge aus Neonazis und Stadiongängern. Der sächsische Verfassungsschutz stellte unter den Festgenommenen sechs frühere Scenario-Mitglieder und sechs Mitglieder der Dresdner Hooligan-Combo „Faust des Ostens“ fest.

 

Umgekehrt kommen weitere Neonazis vor, die einen Teil ihrer Freizeit gerne in Fußballstadien verbringen.

 

Auffällig ist ferner die gehäufte positive Bezugnahme der Verdächtigen auf regionale Kampfsportler und Gyms im sozialen Netzwerk „Facebook“. Das überrascht kaum. Freefight-Wettkämpfe sind für Hooligans und Neonazis in Ostdeutschland seit Jahren ein probates Mittel, um ihren Aggressionen in einem legalen Rahmen freie Bahn zu lassen. Die im Training erlernten Techniken kommen wiederum beim militant ausgetragenen „Kampf um die Straße“ zum Einsatz.

 

Einige der Angreifer trainieren seit Jahren Kampfsport. Zu den Festgenommenen zählte beispielsweise Christopher H.. Der Profi-Freefighter bewegte sich politisch im Umfeld der rechtsextremen Ultragruppe „Scenario Lok“. Marcus K. (29)  hält sich ebenfalls seit vielen Jahren im Dunstkreis der blau-gelben Fanszene auf. Timo F. (20) gehört dagegen zu einer nachgewachsenen Generation erlebnisorientierter Lok-Fans.

 

Der frühere Scenario-Anhänger Paul H. (26) ist für Kenner der lokalen Neonaziszene kein Unbekannter. Ende der 2000er Jahre hatte der Leipziger gemeinsam mit anderen Scenario-Mitgliedern rege an rechten Aufmärschen teilgenommen. Ebenfalls festgenommen wurde der Dresdner Freefightprofi Tim Z. (27).

 

Doch unter den Tatverdächtigen befinden sich noch weit bekanntere Personen aus der regionalen Neonazi- und Hooliganszene. Mancher hat es längst zu zweifelhafter Prominenz in Sachsen gebracht. Andere haben sich zudem bereits vor längerer Zeit intensiv über weitere Aktionen verständigt.

 

Dazu mehr in Teil 3 in Kürze auf L-IZ.de: „Prominente Namen & eine merkwürdige WhatsApp-Chatgruppe“

 


 

Überfall auf Connewitz (3): Prominente Namen & eine merkwürdige WhatsApp-Chatgruppe

 

Exclusiv – Bis heute gibt es in Leipzig einige markante Fälle von politisch motivierten Gewalttaten und Überfällen aus dem rechten bis rechtsextremen Milieu, die nie aufgeklärt wurden. Bis ins Jahr 2013 reichen die aktuell offenen Straftaten zurück, mit denen sich kein Richter je befasste, weil Staatsanwaltschaften und Polizei keine Täter ermitteln konnten. Manche Beziehungen sind noch älter, auch das Jahr 2008 taucht auf. Der anstehende Prozess gegen die Beteiligten am Überfall vom 11. Januar 2016 in der Connewitzer Heinze-Straße und eine weitere Akte könnten auch neue Erkenntnisse zu offenen Straftaten bringen. Denn offenbar haben sich langjährige Strukturen verfestigt.


Istvan R. (28) führte, nach der Ermordung seiner kleinen Nichte Michelle im Spätsommer 2008 in den Stadtteilen Reudnitz, Thonberg und Stötteritz erst einen Suchtrupp und später eine rechtsextreme Protestwelle gegen einen Sexualstraftäter an. Der Ruf nach dem „Tod für Kinderschänder“ auf der Martinstraße wurde in überregionalen Medien berichtet. Später, im Jahr 2009, kandidierte der Rechtsextremist auf der NPD-Liste erfolglos für den Leipziger Stadtrat. Nun findet sich sein Name auf einer anderen Liste wieder – derer, die am 11. Januar 2016 nach dem Überfall auf Connewitz nach den Randalen von der Polizei in Gruppen aufgegriffen wurden.

 

Ebenfalls mit dabei: Das Zwillingspaar Andreas und Dittmar S. (26), welches seit Jahren als extrem gewaltbereit gilt. Hooligan Thomas K. (29) hingegen saß wegen eines politisch motivierten Überfalls auf Insassen eines LVB-Nachtbusses bereits hinter Gittern. Neben ihm ebenfalls zugegen waren auch der frühere Leipziger Stadtratskandidat Daniel S. (23) und der umtriebige sächsische JN-Aktivist Alexander S. (21). Beide Männer verband zuletzt die Liebe zum 1. FC Lok.

 

Mit dem ehemaligen Scenario-Anhänger Peter K. (29) befand sich obendrein ein früherer Hells-Angels-Sympathisant unter den am 11. Januar 2016 auf der Wolfgang-Heinze Festgenommenen. Vor Ort dabei waren mit dem Alt-Hool Riccardo S. (46) und dem ehemaligen Kampfsportler Michael W. (42) auch zwei jener Neonazis, die schon im Oktober 2009 Spieler und Fans des Vereins Roter Stern Leipzig in Brandis angegriffen und teils schwer verletzt hatten.

 

Doch eine Frage ist bei dieser letztlich losen Sammlung an Gewalttätern offen. Wer hat die ganze Aktion geplant und dazu vom Verfassungsschutz unbemerkt aufgerufen?

 

Brisante WhatsApp-Chats

 

Der L-IZ.de liegen Auszüge aus einer internen WhatsApp-Chatgruppe vor, in der sich Neonazis, Hooligans und Freefighter schon in der Vergangenheit über politisch motivierte Straftaten ausgetauscht haben.

 

Ermittler entdeckten die Gruppe auf einem Handy, das Kampfsportler Benjamin B. im März 2015 benutzt hatte. Die Staatsanwaltschaft geht gegenwärtig davon aus, dass der Wurzener in jener Gruppe einen fingierten Fahndungsaufruf wegen angeblicher Kinderschändung auf Facebook verbreitete, um einen Co-Autor dieses Artikels wirksam zu verleumden und ihn unter Umständen Übergriffen auf offener Straße auszusetzen.

 

Die Diskutierenden erörterten in der Gruppe offen, wie sie darüber hinaus an die Anschrift des Journalisten gelangen könnten. „Habe den schon angezeigt um das raus zu kriegen“, schrieb etwa der User „Tom“ (Fehler im Original). „Wurde aber alles geschwärzt.“ Gemeint ist hier, dass die Adressdaten auf Hinweis an die Ermittlungsbehörden bei triftigen Gründen auch unkenntlich gemacht werden können. Häufig ist dies der Fall, wenn die Verfolgungsabsicht, wie durch „Tom“ angedeutet, vorliegen könnte.

Ein anderer User hakte nach: „Wieso wird der so sehr geschützt? Muss einen richtig wichtigen Grund haben.“ „Das sagt Arndt auch“, antwortete „Tom“. „Es muss einen wichtigen Grund haben.“ Der Grund ist letztlich nicht „wichtig“, sondern ein notwendiger und frei von in diesen Kreisen offenbar vorhandenen Verschwörungstheorien von Staat und Journalismus bei der L-IZ. Der L-IZ – Kollege muss sich seit Jahren durch Adresssperren und Schwärzungen in Akten zu haltlosen Anzeigen vor allem selbst vor Übergriffen schützen.

 

Bei „Tom“ hingegen soll es sich laut Ermittlungen der Polizei um Thomas P. handeln. Der Geschäftsmann, der in Belgern-Schildau gemeldet ist, gilt als Gründer des Szenelabels „Front Records“ und bestreitet seinen Lebensunterhalt mit dem Verkauf von rechtsextremen Merchandise. Bei jenem „Arndt“ könnte es sich nach Einschätzung der Redaktion um einen selbstständigen Juristen handeln, der seit Jahren unzählige Mandate in der sächsischen Neonaziszene annahm.

 

Teil des etwa 30-köpfigen Netzwerks, das sich in der Chatgruppe austauschte, war seinerzeit nach Erkenntnissen der Ermittler auch Paul R. (26). Die Staatsschützer gehen ferner davon aus, dass sich Thomas K. an den Diskussionen beteiligte. Die Namen Heiko B. (35) und Tobias K. (35) tauchen nunmehr auch auf der Liste der 215 am 11. Januar 2016 auf der Wolfgang-Heinze-Straße festgenommenen Randalierer auf. Mit von der Partie eventuell auch ein weiterer Chat-Nutzer namens „Joker“, der in der Chatgruppe zu berichten weiß, dass in der Vergangenheit Leute versucht hätten, den L-IZ – Journalisten am Rande von Fußballspielen abzupassen.

 

Direkte Querverbindungen

 

„Joker“ ist zufälligerweise der Spitz- und Freefight-Kampfname von Christopher H., welcher unter den Festgenommenen des 11. Januar zu finden ist. Ob der Chat-Beitrag tatsächlich von dem Käfigkämpfer stammt, ist nicht erwiesen, da es die Ermittler bislang versäumten, die Nutzer sämtlicher WhatsApp-Accounts in der Gruppe zu ermitteln.

 

Dass der Angriff auf Connewitz selbst innerhalb eben jenes Netzwerkes geplant und organisiert wurde, ist unbewiesen. Allerdings belegt diese Chatgruppe eindrucksvoll die enge Vernetzung von Hooligans, Freefightern, subkulturell orientierten Rechten und den Jungen Nationaldemokraten im Großraum Leipzig. Ein solcher Personenkreis szenebekannter Namen hätte vermutlich keine große Mühe, klandestin über 200 Personen aus diesen Lagern an einem Ort zusammenzutrommeln.

 

Dass eine interne LEGIDA-Chatgruppe in die Gruppe implementiert ist, legt zudem direkte Kontakte zwischen den militanten Rechten und Personen aus den inneren LEGIDA-Kreisen nahe. Deren ehemaliger Anführer Markus J. stammt übrigens wie Benjamin B. aus Wurzen. LEGIDA hat sich bis heute nicht zum Angriff am 11. Januar geäußert, geschweige distanziert, Markus J. hat sich mittlerweile zurückgezogen. Am Abend dieses Tages hatten erste Meldungen bereits die Runde gemacht, als auf der Bühne noch Ex-Hooligan Hannes Ostendorf (Ex-Kategorie C – Frontmann, heute „Weiße Wölfe“) seine Lieder sang.

 

215 Menschen vor Gericht

 

Die noch ausstehenden Anklagen und Verhandlungen rings um den Überfall vom 11. Januar 2016 könnten vor Gericht vor allem eines deutlich machen. Dass sich unter den Augen der Verfolgungsbehörden eine Gruppe bekannter Rechtsextremer zu Straftaten verabredeten und durch ihre Verzweigungen in weitere Szenerien hinein einen bis heute beispiellosen Überfall auf ein Leipziger Stadtviertel planten.

 

Angesichts der gefestigten Strukturen der inneren Kreise könnten auch Fragen zu weiteren, bis heute nicht aufgeklärten Straftaten in Leipzig bei den Behörden auftauchen. Die bis heute offenen Attacken auf den 1. FC Lokomotive Leipzig inklusive eingeworfener Glasscheiben und zerstochener Reifen bis hin zu einem Angriff im eigenen Stadion auf den damaligen Lok-Sicherheitschef nach dem „Scenario“-Rauswurf ebenso, wie der ungeklärte Überfall im Oktober 2013 auf den RB-Leipzig Trommler „Mocke“ auf der Leibnizstraße. Damals hatten unbekannte Täter den RB-Fan vermummt und vor den Augen weiterer Menschen mit Schlägen und einem Stein traktiert.

 

Und natürlich auch der Überfall auf einen L-IZ – Journalisten und einen damaligen Spieler der BSG Chemie am gleichen Tag im Jahr 2014 auf offener Straße. Seitdem bis heute recherchiert die L-IZ durchgängig in diesen und anderen Fällen.

 

Viele derer, die am 11. Januar mit Pyrotechnik, Steinen und Parolen bewaffnet durch die Wolfgang-Heinze-Straße zogen, werden sich bei Prozesseröffnung als Mitläufer darstellen und auf geringe Strafen hoffen. Manche sollten wohl eher die Frage zu beantworten haben, wann sie aufhören wollen, politische Gewalt als Lebensmaxime zu sehen.

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Die an dem Überfall beteiligten und im Presseartikel abgekürzten Täter sind,:

 

Gianluca Bruno, NPD Niedersachsen

Marcus Kottke, Imperium Fight Team, Scenario Lok

Timo Feucht, Imperium Fight Team

Christopher Henze, Imperium Fight Team

Paul Hoffmann

Tim Zimmermann, Kampfsportzentrum Dresden

Andreas Schumer, Scenario Lok

Dittmar Schumer, Scenario Lok

Thomas Kubach

Alexander Spogat, JN Leipzig

Daniel Speck, NPD Leipzig Stadtratskandidat

Peter Kühnel

Ricardo Sturm

Michael Woitag

 

mehrere dieser Täter treffen sich bald wieder im Leipziger Süden:

“Imperium Fighting Championship”: Rechte Kampfsportveranstaltung am 27.08. im Leipziger Süden

Der am 11. Januar 2016 in Connewitz beteiligte MMA-Kampfsportler Tim Zimmermann ist nicht identisch mit dem gleichnamigen Nazi, der im Dresdner "Who is Who" Januar 2010 und in dem im Kommentar obendrüber verlinkten Artikel genannt wurde.