[S] Proteste gegen "Fellbach wehrt sich"

Proteste gegen "Fellbach wehrt sich" 1

Am heutigen Freitag gingen hunderte AntifaschistInnen in Fellbach auf die Straße, um sich gegen Rassisten zur Wehr zu setzen und ihnen eine Absage zu erteilen. Der Reichsbürger Michael Stecher hatte für die rassistische Gruppierung „Fellbach wehrt sich“ zu einer Kundgebung mit Demonstration durch Fellbach aufgerufen.

 

Tatsächlich versammelten sich eine dreiviertel Stunde später als angekündigt ganze 11 Rassisten im Durchgang zwischen Rathaus und Lutherkirche.Vom großspurig angkündigten Programm blieb dann lediglich eine Kundgebung mit wirren Redebeiträgen vom Anmelder und der „Die Rechte“-Aktivistin Ester Seitz aus Neumarkt bei Nürnberg übrig.Von Anfang an wurde die Kundgebung der Rechten lautstark übertönt und mit Böllern und Rauchbomben, Eiern und Tomaten gestört.

Trotz kurzer Mobilisierungszeit beteiligten sich über 400 Leute an den lautstarken Protesten. Mit Transparenten, Hochtransparenten, Doppelhaltern, Fahnen und Schildern postierten sich die AntifaschistInnen über Stunden direkt vor der rassistischen Kundgebung und beeinträchtigten diese vom Beginn bis zum Ende.Ein besonders klägliches Ende fand die Kundgebung, als die Rechten, mit Warnwesten bekleidet, auf einem Polizeianhänger sitzend vom Ort des Geschehens weggefahren werden mussten.

Auf der antifaschistischen Kundgebung am Kirchplatz sprachen das lokale Bündnis „Rems-Murr Nazifrei!“, die VVN und das Offene Treffen gegen Krieg und Militarisierung (OTKM) aus Stuttgart. Die Polizei filmte während der gesamten Dauer der Proteste auf die Seite der AntifaschistInnen und versuchte mehrmals zu provozieren, war aber letztendlich mit der Situation überfordert. Es gab keine Festnahmen.

Besonders erwähnenswert und erfreulich war die rege Beteiligung der FellbacherInnen an den Protesten und der Kundgebung. Zum Abschluss der antifaschistischen Aktivitäten an diesem Tag zogen die KundgebungsteilnehmerInnen in einer Spontandemonstration zum Fellbacher Bahnhof. Mit Durchsagen und lautstarken Parolen wurden die PassantInnen informiert.

 

Die heutigen Proteste gegen eine rechte Mobilmachung haben einmal mehr gezeigt, wie wichtig vielschichtige Protestformen zur Abwehr rassistischer und faschistischer Aktivitäten sind. Das entschlossene und solidarische Handeln sorgte dafür, dass den Rechten von Anfang an klar gezeigt wurde, dass sie in Fellbach nicht ungestört agieren und keine rassistischen Kundgebungen etablieren können.

 

Antifaschistisches Aktionsbündnis Stuttgart & Region, 18.06.2016

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Wie kommt ihr denn darauf, dass Ester Seitz eine Aktivistin von "Die Rechte" sei?

trotzdem sollte man nicht vorschnelle schlüsse ziehen laut homepage von die rechte waren einige parteifremde rednerInnen als gäste eingeladen. darunter auch ester seitz

Die Anwesenheit von Ester Seitz beim Bundesparteitrag von "Die Rechte" reicht definitiv nicht aus, um sie als "Die Rechte"-Aktivistin zu bezeichnen. Auf der Homepage der Nazis heisst es zum Parteitag:

"Das Programm rundeten ein Liedermacher, sowie mehrere Gastredner ab, welche Grußbotschaften sprachen.

Und weiter:

Ebenfalls als Rednerin begrüßt wurde Esther Seitz aus Karlsruhe, die als Vertreterin der Initiative „Karlsruhe wehrt sich“ zum Widerstand gegen die Multikulti-Politik und den voranschreitenden Bevölkerungsaustausch aufrief.

 

Seitz war also als Rednerin von "KA wehrt sich" dort. Eine Stärke der Antifa-Bewegung war immer ihre Präzision und Recherche, das sollte so bleiben!