Neonazi-Outing in Berlin Lichtenberg

david gudra

Am 17. März 2010 wurde der Neonazi David Grudra aus Berlin-Lichtenberg in seinem unmittelbaren Wohnumfeld als aktiver Neonazi geoutet. Das Outing war eine Reaktion auf Gudras anhaltende Arbeit in der Anti-Antifa-Arbeit, die Mitverantwortlichkeit für die Angriffswelle gegen linke Projekte der letzten Wochen und ganz konkret an diesem Tag ein Störversuch seinerseits gegen eine Antifa-Infoveranstaltung in Oranienburg.

 

David Gudra betätigt sich seit mehreren Jahren im Anti-Antifa-Bereich und versucht politische Gegner_innen auszuspähen. Die Ergebnisse dieser Arbeit, wie auch öffentlich zugängliche Informationen über antifaschistisch engagierte Menschen und Projekte bereitet Gudra für die Berliner Neonaziszene auf. Auch die Liste Linker Locations auf der Website des "Nationalen Widerstandes Berlin/Brandenburg" geht auf die Rechnung von David Gudra und seinem "Gefährten" Alexander Basil. Die Angriffe auf linke und antifaschistische Locations sind somit in einem Zusammenhag mit der Arbeit von Gudra zu sehen. Das Outing ist als eine Antwort auf seine Aktivitäten und die Angriffswelle zu verstehen. 
 
Neonazis raus aus der Anonymität!
Unterstützt den Kampf gegen Neonazis in eurem Kiez!
 
Terminhinweis: 20.März  Der lange Tag gegen Nazis.
Infos: http://www.neukölln-gegen-nazis.de/

 
 
Im Folgenden dokumentieren wir das Outing-Fluglatt:

Vorsicht Neonazi!
David Gudra, Egmontstr. 9 a, Berlin-Lichtenberg
 
Liebe Anwohnerinnen und Anwohner,
in ihrer Nachbarschaft wohnt der Neonazi-Aktivist David Gudra.
 
Vielleicht sind Sie dem unauffällig aussehenden jungen Mann manchmal auf der Straße begegnet und haben sich dabei nie etwas gedacht. Aus diesem Grund möchten wir Sie darüber informieren, dass der 22jährige David Gudra bereits seit mehreren Jahren in der Neonaziszene aktiv ist und an zahlreichen gewalttätigen Übergriffen auf Jugendliche und vermeintliche politische Gegner_innen beteiligt war. 
 
David Gudra gehört zu einer jungen Generation von Neonazis, die äußerlich nicht mehr klar als solche erkennbar ist. Statt Bomberjacke und Springerstiefel tragen Gudra und seine Freund_innen modische Kleidung, durch Tattoos und Piercings sehen sie aus, wie Angehörige jugendlicher Subkulturen.
Das macht sie jedoch nicht minder gefährlich. Gerade David Gudra nutzt seine äußerliche Unauffälligkeit, um antifaschistisch Interessierte und Aktive auskundschaften und zu bedrohen, während er selbst ungestört und anonym in Ihrer Nachbarschaft leben und seinen menschenverachtenden und gewalttätigen Tätigkeiten nachgehen kann. 
 
Wir möchten ihn heute aus dieser Anonymität reißen!
 
David Gudra bewegt sich vornehmlich im Spektrum der so genannten "Anti-Antifa", die es sich  zur Aufgabe gemacht hat, all jene, die sich antifaschistisch engagieren und über die Gefahren neonazistischer Ideologie und Tätigkeiten aufklären, zu verfolgen, zu bedrohen und anzugreifen. Anti-Antifa-Aktivitäten gehören zum Kernbereich neonazistischer Aktionen in Lichtenberg. David Gudra ist als Fotograf bei zahlreichen linken Demonstrationen und Gerichtsprozessen gegen Neonazis anwesend. Er versucht auf diese Weise an Bilder, Namen und Adressen linker Aktivist_innen sowie Zeug_innen zu gelangen, die in Prozessen gegen Neonazis aussagen.    
Bereits im Oktober 2007 war Gudra mit anderen Neonazis auf einer Veranstaltung der Lichtenberger Initiatve "Eltern gegen Rechts" zum Thema Neofaschismus im Weitlingkiez anwesend um das Publikum zu beobachten. In den Folgejahren besuchte er mehrfach Gerichtsprozesse gegen Antifaschist_innen, um die Angeklagten zu fotografieren und deren Adressen mitzuschreiben.
Jährliches Highlight für die Lichtenberger Neonazis stellt jedoch die "Nacht der Politik" im Lichtenberger Rathaus dar. Seit dem Einzug der NPD in die BVV nutzen Neonazis die Veranstaltung, um Politiker_innen der Linkspartei und zivilgesellschaftliche Akteure zu beobachten, zu bedrohen und um Informationen über sie zu sammeln. 2009 versuchte hierbei eine Gruppe von Neonazis um Gudra, Betreuer_innen eines Standes der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus (MBR) zu bedrohen und zu fotografieren.  
 
Anti-Antifa-Recherche und Aktivitäten schaffen die Basis für gewalttätige Übergriffe auf politische Gegner_innen und unliebsame gesellschaftlich Engagierte. Mithilfe der durch Aktivisten wie David Gudra beschafften Fotos und Adressen, können antifaschistisch und zivilgesellschaftlich Aktive und deren Umfeld gezielt durch Neonazis eingeschüchtert, bedroht und angegriffen werden.
 
Des weiteren ist David Gudra im Umfeld der so genannten "Freien Kräfte" bei der Mitarbeit an der Internetplattform "Nationaler Widerstand Berlin" aktiv. Die Homepage wird von Neonazis zur Verbreitung von Propaganda gegen politische Gegner_innen sowie für rassistische und anti-muslimische Hetze verwendet. David Gudra und sein Umfeld sind außerdem an regelmäßigen Propagandawellen in Lichtenberg beteiligt, mit deren Hilfe sie versuchen, ihre ausländerfeindlichen und rassistischen Inhalte mittels Stickern und Flyern zu verbreiten.
 
David Gudra nutzt seine gefährliche Anonymität somit ganz gezielt im Sinne neonazistischer Aktionen gegen Andersdenkende und politisch Unliebsame. Ein Neonazi, dessen Ziele Einschüchterung und Gewalt sowie die Verbreitung von Hasspropaganda sind, darf nicht länger ungestört und unerkannt in Ihrer Nachbarschaft leben können. Denn es ist die Sicherheit in ihrem Umfeld, die es Neonazis wie Gudra erst ermöglicht, ihren gefährlichen und menschenverachtenden Tätigkeiten weiter nachzugehen, Andere zu bedrohen und ihre Hasspropaganda zu verbreiten. 
 
Die Gefahr, die dadurch entsteht, dass sich Neonazis in ihren Kiezen sicher und akzeptiert fühlen, zeigt sich an der Zunahme von Angriffen in Lichtenberg und Umgebung auf vermeintliche Alternative, politische Gegner_innen sowie auf Migrant_innen seit mehreren Jahren. Zahlreiche dieser Vorfälle geschahen auch mit Beteiligung David Gudras. Sie zeigen, dass er neben seinen Recherche-Tätigkeiten als Wegbereiter für neonazisitsche Gewalt auch selbst nicht vor dieser zurückschreckt: 
2006 griff Gudra gemeinsam mit einem anderen Neonazi einen Jugendlichen mit einem Schlagstock an.
2007 nahm Gudra an einer Demonstation der rassistischen Bürgerinitiative IPAHB gegen den Moscheenbau in Pankow teil und griff nach Beendigung dieser mit 15 anderen Neonazis mehrere Jugendliche an, die sich an einer Gegenkundgebung beteiligten. Als sich die Neonazis wegen dieses Angriffs vor Gericht verantworten mussten, fanden ihre Opfer mehrere Drohaufkleber im Umfeld ihrer Wohnungen.
2008 war David Gudra in einer Gruppe von Neonazis an einem Angriff auf einen Jugendlichen am S-Bahnhof Warschauer Straße beteiligt, wobei der Jugendliche gejagt und mit Steinen beworfen wurde.
 
David Gudra ist ein Neonazi, der Menschen ausspioniert, welche sich aktiv gegen das menschenverachtende, gewaltverherrlichende  und immer öfter gewalttätige Treiben neonazistischer Akteure sowie deren Ideologie stellen. Den Schutz seiner Anonymität in seinem Wohnumfeld nutzt er aktiv, um Andersdenkende und Unbeteiligte  zu bedrohen und anzugreifen.
Ein solch gefährlicher Hasstäter hat es nicht verdient, unerkannt in Ihrer Mitte zu leben!
Neonazis die Schutzräume nehmen, bedeutet, sie in ihrem Treiben einzuschränken und zu behindern.
 
Wenn sie den unauffälligen Jungen Mann also einmal wieder auf der Straße oder im Treppenhaus treffen sollten, sagen Sie ihm doch einfach, dass für ihn und seine menschenverachtende Ideologie in Ihrer Nachbarschaft kein Platz ist.
 
Menschen wie David Gudra haben keinen Respekt vor der Menschenwürde. Ihn aus seiner Anonymität zu holen ist darum legitim und dient dem Schutz seiner Opfer.
 
Nazis aus der Anonymität holen!
Werden sie gemeinsam aktiv gegen Neonazis in ihrer Nachbarschaft!
Wir dulden keinen Naziterror!