Heftige Debatte: AfD sagt "Nein" zur Erfurter Moschee

Erstveröffentlicht: 
18.05.2016

Erfurt - Die Pläne für den Bau einer Moschee im Stadtteil Marbach durch die muslimische Ahmadiyya-Gemeinde (MOPO24 berichtete) erhitzt die Gemüter in der Landeshauptstadt. Die AfD hat nun mit besonders harschen Worten ihre Ablehnung bekräftigt.

 

Die AfD meldete sich am Dienstag mit einer Presseklärung zu dem Thema zu Wort: „Die AfD versteht sich als Anwalt der Bürger und Anwohner, die die Moschee in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft mehrheitlich ablehnen. Das 100-Moscheen-Programm der Ahmadiyya-Gemeinde von 1989 nährt in mir den Verdacht, dass der Moscheebau in Erfurt Teil eines langfristigen Landnahmeprojektes ist", so der Fraktionsvorsitzende Björn Höcke (44).

 

Der Islam, so Höcke, solle sich anpassen oder verschwinden.

 

Auch der parlamentarische Geschäftsführer, Stefan Möller (41), teilte in der Erklärung seine Bedenken mit: „In dem geplanten Moscheebau mit Kuppel und Minarett erkennen wir einen deutlichen Bruch mit thüringischen Traditionen, der angesichts von gerade einmal 50 bis 80 Ahmadiyya-Mitglieder in ganz Thüringen nicht zu rechtfertigen wäre."

 

Muslime hätten zwar einen Anspruch auf Gebetsräumlichkeiten, jedoch nicht auf Präsenz kultureller Abgrenzung von unserer Leitkultur.

Das Bauvorhaben soll auch Thema der Demonstration am Mittwoch vor dem Erfurter Dom werden.

 

Zuvor hatten sich die rot-rot-grünen Koalitionsfraktionen in einer gemeinsamen Presseerklärung für den Bau ausgesprochen. Darin heißt es, das Vorhaben sei Ausdruck einer vielfältigen religiösen Landschaft in Thüringen und sinnstiftend für den interkulturellen Austausch.

 

Auch die Kirchen befürworten den Bau des Gotteshauses.