[HL] Reizgas in Gaststätte versprüht?

Erstveröffentlicht: 
10.05.2016

Am Sonntagmorgen, 8. Mai, versprühten zwei Männer offenbar in einer Gaststätte in der Lübecker Innenstadt Reizgas in der Engelsgrube. Ein fremdenfeindlicher Hintergrund ist nicht ausgeschlossen. Der Staatsschutz ermittelt.

Gegen 6.30 Uhr rief der Wirt die Polizei, nachdem zwei  seiner Gäste, ein 19 und ein 20-jähriger Irakischer Asylbewerber, über Reizungen der Augen und Atemwege geklagt hätten. Der Wirt hatte deutlichen Reizgasgeruch in der Gaststätte wahrgenommen.

 

Er schilderte den Polizeibeamten, dass zuvor zwei deutsche Gäste, die er vom Äußeren als „Rechte“ einordnen würde, die Gaststätte kurz betreten und gleich wieder verlassen hatten. Aufgrund der vorliegenden Personenbeschreibungen konnten in einer nahegelegenen Gaststätte zwei Tatverdächtige (50 und 35 Jahre alt, beide in Lübeck wohnhaft) vorläufig festgenommen werden. Beim 50-jährigen wurden ein Tierabwehrspray und ein Einhandmesser festgestellt und beschlagnahmt. Beide wurden erkennungsdienstlich behandelt; eine Blutprobenentnahme aufgrund einer erkennbaren Alkoholisierung angeordnet. Bei einer ersten Befragung räumte einer der Männer die Benutzung von Reizstoff ein.

Zu einer Auseinandersetzung zwischen den Gästen und den Tatverdächtigen war es nicht gekommen. Beide Personen sind bisher nicht wegen staatschutzrelevanter Delikte in Erscheinung getreten. Eine fremdenfeindliche Motivation kann beim Einsatz des Reizgases in der Gaststätte nicht ausgeschlossen werden. Das K 5 – Staatsschutzdelikte - ermittelt.