Unbekannte haben in Freital eine künftige Flüchtlingsunterkunft, zwei Rathäuser und ein Büro der Linkspartei attackiert.
Geplantes Asylheim "entglast"
Wie die Polizei am Donnerstag mitteilte, wurden in der Nacht zuvor an
einem früheren Kindergarten an Freitals Hauptverkehrsader Dresdner
Straße die Fensterscheiben mit Steinen eingeschlagen. Außerdem wurden am
Gebäude vermutlich ältere Schmierereien entdeckt, darunter ein
Hakenkreuz an der Eingangstür. Das leerstehende Gebäude im Stadtteil
Hainsberg soll künftig als Flüchtlingsheim genutzt werden.
Gleich drei Farbattacken
In derselben Nacht sind der Behörde zufolge in den Stadtteilen Deuben
und Potschappel die Rathäuser mit brauner, roter und violetter Farbe
bespritzt wurden. Die gleichen Farben wurden gegen Fassade und Tür des
Büros der Landtagsabgeordneten Verena Meiwald gekippt. Schriftzüge oder
Symbole wurden laut Polizei an keinem der Gebäude angebracht. Das
Dezernat Staatsschutz der Dresdner Kriminalpolizei hat in allen Fällen
die weiteren Ermittlungen übernommen.
Feiks: "Immer wieder Freital"
Die Linke in Sachsen ist über die Angriffe bestürzt. Landesgeschäftsführerin Antje Feiks bedauerte, dass Freital trotz der zahlreichen Festnahmen der letzten Wochen nicht zur Ruhe komme. In der Nachbarstadt Dresdens waren vor gut einer Woche fünf Personen verhaftet worden. Die Bundesanwaltschaft wirft ihnen die Mitgliedschaft in der mutmaßlich rechtsterroristischen "Gruppe Freital" vor. Der schon länger in U-Haft sitzende mutmaßliche Kopf der Gruppe war am Dienstag zusammen mit zwei weiteren Männern vom Amtsgericht Dresden zu Bewährungsstrafen verurteilt worden. Die drei hatten nach einer Kundgebung in Freital fünf Asylunterstützer verfolgt und attackiert.