Dresden - Der Rektor der TU Dresden, Prof. Hans Müller-Steinhagen (62), schlägt Alarm: Offenbar werden ausländische Wissenschaftler und Studenten inzwischen in Einzelfällen auch auf dem eigenen Campus angefeindet.
Diese Erkenntnis sei „besonders erschreckend“, so der Rektor in einem
Brief an Mitarbeiter und Studenten. Viele trauten sich seit eineinhalb
Jahren montags nicht auf die Straße. Am schlimmsten sei für sie die
Erfahrung, dass rassistische Übergriffe von der Öffentlichkeit geduldet
würden.
Die Universitätsleitung strebe an, dass die
Willkommenskultur an der TU Dresden die beste aller deutschen Unis
werde. Der Rektor appelliert daher, jedem mit Respekt und Toleranz zu
begegnen. Denn:
„Wie würden Sie sich fühlen, nachdem Sie Ihre Familie und Freunde verlassen haben, um in einem Land zu leben, dessen Sprache und Kultur Sie nicht verstehen, und dessen Einwohner Ihnen mit Befremden und manchmal Ablehnung gegenüberstehen?“