Sternmarsch und Gegen-Demo - Ruhiger Demo-Tag in Aue

Erstveröffentlicht: 
09.04.2016

Erstmals haben sich in Aue am Sonnabend Asylgegner zu einem Sternmarsch getroffen. Drei an unterschiedlichen Orten gestartete Demonstrationszüge trafen sich am frühen Abend mit etwas Verspätung auf dem Altmarkt. Nach Polizei-Angaben haben sich 600 Menschen an den Demos beteiligt - angemeldet waren doppelt so viele. An der vom NPD-Kreisvorsitzenden im Erzgebirge, Stefan Hartung, organisierten Veranstaltung nahmen - passend zum Motto "Gemeinsam statt einsam" - viele bürgerliche Protestbewegungen aus der Umgebung teil. Auch Mitglieder der sogenannten Identitären Bewegung waren unterwegs.

 

Die Demonstrationen sowie die anschließende Kundgebung wurden nach Informationen unserer Reporterin von Gesängen und Sprechchören begleitet. Zu hören waren unter anderem das "Steigerlied", das "Deutschlandlied", "Wir sind das Volk", "Merkel muss weg" und "Widerstand". Wie die Polizei am Ende der Veranstaltung mitteilte, war es ein ruhiger Demonstrationstag ohne Zwischenfälle. Sie war mit 200 Beamten im Einsatz.

 

Kleine Gegenveranstaltung auf dem Postplatz


Bereits am späten Nachmittag fand eine von der Linksjugend solid Erzgebirge organisierte Gegenkundgebung unter dem Motto "Solidarität und Menschlichkeit" statt. Etwa 70 vor allem junge Menschen hatten sich auf dem Postplatz versammelt. Auch hier hatten die Veranstalter mit mehr Teilnehmern gerechnet.

 

Rechtsextremisten übernehmen bürgerliche Protestbewegungen


Auch wenn diese Protestveranstaltung auf den ersten Blick nicht außergewöhnlich war, gab es ein Novum: Erstmals wurde eine solche Demonstration und Kundgebung ganz offiziell von Rechtsextremisten angeführt. Angesichts dieser Entwicklung warnte der sächsische Verfassungsschutz bereits am Anfang der Woche davor, dass Rechtsextremisten bisher bürgerlicher Protestbewegungen übernehmen könnten.