Anti-Asyl-Ausschreitungen Meerane - Bewährungsstrafe für Busblockierer

Erstveröffentlicht: 
31.03.2016

Die Anti-Asyl-Ausschreitungen in Meerane vom vorigen Herbst werden weiter juristisch aufgearbeitet. Zwei Teilnehmer der Proteste mussten sich vor dem Amtsgericht Hohenstein-Ernstthal verantworten. Einer der Angeklagten wurde am Donnerstag wegen gefährlicher Körperverletzung und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte zu sechs Monaten Haft auf Bewährung verurteilt. Das Gericht folgte damit dem Antrag der Staatsanwaltschaft. Der Verurteilte muss zudem 200 Stunden gemeinnützige Arbeit leisten.

 

Der 30-jährige Mann aus Glauchau hatte im November vergangenen Jahres am Bahnhof von Meerane durch eine Blockade die Weiterreise von Asylbewerbern verhindern wollen. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der damals angetrunkene Mann zwei Polizisten verletzt und sich gewaltsam seiner Festnahme widersetzt hatte. Zwei Bereitschaftspolizisten hatten vor Gericht als Zeugen ausgesagt. Der Verurteilte ist bereits mehrfach vorbestraft, unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung.

Ein zweiter Blockierer wurde am Amtsgericht Hohenstein-Ernstthal am Nachmittag zu einer Geldstrafe verurteilt. Er muss 75 Tagessätze von jeweils zwölf Euro bezahlen. Der Mann musste sich wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung und Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz vor Gericht verantworten. Anfang März war bereits einer der Teilnehmer der Proteste zu einer Geldstrafe verurteilt worden.

 

Insgesamt hatten rund 80 Demonstranten im November den Bahnhof von Meerane blockiert. Von dort sollten Busse 700 Asylbewerber in Erstaufnahmeeinrichtungen in Sachsen bringen. Diese waren zuvor mit einem Zug aus dem bayerischen Passau in Meerane angekommen.