Polizei lauert 2 Klima-Aktivist_innen bei Gerichtsverhandlung auf - Jetzt in U-Haft

Solidarity

Berufungsprozess: Die Haftstrafe von Sara wegen Diebstahl wird auf einen Monat verkürzt. Diese hat sie bereits abgesessen. "Sie können gehen." so das Gericht. Doch da steht ein Polizist aus dem Publikum auf und legt einen Haftbefehl vor. Der Vorwurf ist bis jetzt nicht bekannt. Sara ist wieder inhaftiert. Als alle den Saal verlassen, erwarten weitere Polizist_innen in Zivil einen der Zuschauer, sprechen ihn mit Namen an und nehmen ihn fest. Huba wird nun von Cottbus (wo der Prozess war) nach Aachen (von wo der Haftbefehl kommt) verlegt. Die Verlegung könnte bis zu drei Wochen dauern. In dieser Zeit wird er von Knast zu Knast quer durch die BRD transportiert. Kommunikation ist nur über seinen Anwalt möglich.

 

Folgende Pressemitteilung schrieb die herrschaftkritische Klima-Gruppe ausgeco2hlt zu den Ereignissen.

 

Zwei Menschen in Haft - Solidarität mit inhaftierten Klimaaktivist*innen

Die neue Besetzung in einem Waldstück in der Lausitz, welches dem Tagebau weichen soll, besteht noch nicht einmal seit drei Wochen und schon trägt die Repression gegen die Aktivist*innen absurde Züge. Zur Zeit befinden sich zwei Menschen aus dem Umfeld der Lausitzer Waldbesetzung LAUtonomia in Haft.

Sara ist seit dem 22.02. in Lukau-Duben inhaftiert. Ihr wird Ladendiebstahl im Wert von 47,47 Euro vorgeworfen. Da es den Behörden nicht gelang ihre Personalien festzustellen, saß sie eine Woche lang in Hauptverhandlungshaft in der JVA Lukau-Duben, ehe ihr am Amtsgericht Cottbus in einem beschleunigten Verfahren der Prozess gemacht wurde und sie zu zwei Monaten Haft verurteilt wurde. Beim Berufungsprozess am 22.03. wurde ein weiterer Haftbefehl gegen sie erlassen. Mit welcher Begründung ist derzeit noch unklar und wird durch Unterstützer*innen und Anwält*innen versucht in Erfahrung zu bringen.
Mehr als einen Monat Haft für Ladendiebstahl ist unfassbar. Ganz unabhängig, wie man Diebstahl bewerten mag: Hier wird des Recht auf Gleichbehandlung aller außer Kraft gesetzt. Politische Aktivist*innen sollen kriminalisiert und ihr Protest so delegitimiert werden. Lasst uns dem mit unserer Solidarität etwas entgegensetzen!

Am selben Tag wurde ein weiterer Aktivist festgenommen, welcher unter dem Namen Huba auch im Rheinischen Braunkohlerevier aktiv ist. Die Begründung dafür ist ebenso skandalös: Vorwurf der schweren Körperverletzung und Fluchtgefahr aufgrund von fehlendem Wohnsitz. Am kommenden Dienstag soll er  von der Lausitz nach Aachen überführt werden. Dass der Gefangene jedoch eine Adresse hat, an welche auch Post kommt, wurde schlicht ignoriert – auch hier soll eine massive Einschüchterung erfolgen.

Aber weitgefehlt! Diese Provokation seitens der Repressionsorgane wird uns noch näher aneinanderrücken lassen – wir werden unsere Freund*innen unterstützen, ihnen schreiben, an sie denken und ihre Prozesse besuchen und gemeinsam mit ihnen weiter für eine Welt ohne Ausbeutung, Unterdrückung und Zerstörung kämpfen! Keine*r wird allein gelassen!

Wir erklären uns ausdrücklich solidarisch mit den beiden Aktivist*innen - der Widerstand gegen Braunkohleabbau und Klimawandel ist nicht nur legitim sondern dringend notwendig! Kohleausstieg bleibt Handarbeit!

Schon jetzt könnt ihr Post an Sara richten:

unbekannte Person "Sara"
JVA Lukau-Duben
Lehmkietenweg 1
15926 Luckau, OT Duben

Auch für Huba besteht eine erste Kontaktmöglichkeit über ABC Rhineland:

ABC Rhineland
z.Hd.: Huba
Kallsgasse 20
52355 Düren

Für die sofortige Freilassung von Sara und Huba!

Mehr Infos unter:

http://lautonomia.blogsport.eu/
https://abcrhineland.blackblogs.org/

https://hambacherforst.blogsport.de/