Antifa-Bündnis ruft bundesweit zu Aktionen gegen AfD-Parteitag und Standortnationalismus am 30. April in Stuttgart auf. Nach dem massiven Rechtsruck bei den Landtagswahlen ruft die bundesweite Kampagne "Nationalismus ist keine Alternative" (NIKA) dazu auf, den AfD-Programmparteitag in Stuttgart zu nutzen, um ein deutliches Zeichen gegen die weitere Abschottung Europas zu setzen.
Der Programm-Parteitag 
der völkischen Partei sei die passende Gelegenheit, um dem Rechtsruck 
der Gesellschaft, auch mit Mitteln des zivilen Ungehorsams, praktischen 
Widerstand entgegen zu setzen. Denn Stuttgart ist nicht nur der Ort, an 
dem die AfD versuchen wird, ihren nächsten Parteitag abzuhalten. Die 
Stadt sei auch das politische Machzentrum jener "schwarzen Grünen" um 
Winfried Kretschmann, die "die menschenverachtenden Maßnahmen zur Abwehr
 geflüchteter Menschen an den Grenzen und zur sozialen Entrechtung der 
Armen hierzulande politisch mittragen und so das Klima 
gesellschaftlicher Entsolidarisierung erst möglich machen".
Andreas
 Funk, ein Sprecher der NIKA-Kampagne, erklärte dazu: "Die 
Landtagswahlen entmutigen uns nicht. Im Gegenteil: Wir wussten, dass der
 Kampf gegen den staatlichen wie den gesellschaftlichen Rassismus ein 
Langstreckenlauf ist. Und wir wissen, dass die Renovierung der Festung 
Europa mit all ihren tödlichen Konsequenzen ein Ergebnis des 
Zusammenspiels von bürgerlicher Mitte und rechtem Rand ist. Der Staat 
versucht weiterhin, die entschlossenen Migrationsbewegungen, die sich 
über jede Abschottungslogik hinwegsetzen, zu kontrollieren, um eine 
Auswahl an Arbeitskräften vornehmen und die verschiedenen Lohnniveaus 
gegeneinander ausspielen zu können. Daran knüpft die AfD an und liefert 
dann die Anlässe für weitere Verschärfungen.“
Um diesem "rechten 
Teufelskreis" etwas entgegen zu setzen, will die Antifa den 
AfD-Parteitag in Stuttgart als Bühne des antirassistischen Protestes und
 der grenzübergreifenden Solidarität nutzen. Denn "weder die 
neoliberalen Verwalter des Krisenkapitalismus noch die völkischen 
Vertreter rund um die AfD samt ihrem antifeministischen Anhang haben 
eine Perspektive zu bieten, die auch nur in Ansätzen ein 
menschenwürdiges Leben für alle darstellt. Sie verwalteten bloß das 
Elend und treten nach Unten". Das sei angesichts der technischen und 
sozialen Möglichkeiten heute nicht nur menschenverachtend, sondern auch 
unnötig. „Dagegen werden wir auch mit den Mitteln des zivilen 
Ungehorsams deutlich machen“, so Funk weiter, „dass Rassismus seinen 
Preis hat. Denn die historische Erfahrung zeigt, der Rechtsruck in den 
Parteien und Parlamenten wird dort nicht gestoppt werden. Am Ende 
entscheidet die Straße." 
Für Samstag, den 30.4., mobilisiert die
 Kampagne daher vormittags zu Blockade-Aktionen um den AfD-Parteitag in 
der Stuttgarter Messe zu verhindern. Am Nachmittag soll dann eine 
bundesweite Demonstration den antirassistischen Protest gegen die 
staatliche Abschottung und Entrechtung von Menschen zu den Grünen 
tragen. Funk zeigte sich optimistisch, dass die Wahlergebnisse einen 
Aufwind für die antifaschistischen Mobilisierungen bewirken könnten. 
"Von überall ist zu hören: Jetzt erst recht. Außerdem haben schon die 
vielen kreativen und direkten Aktionen der letzten Wochen gezeigt, dass 
bei der Antifa wieder was geht. Und nicht zuletzt zeigt sich aktuell in 
Idomeni an der griechisch-mazedonischen Grenze, dass sich die Menschen, 
die in ein besseres Leben fliehen, nicht einfach von Stacheldraht und 
Hetze aufhalten lassen. Die Solidarität mit ihnen gilt es jetzt 
praktisch zu machen. Wir laden daher alle ein, sich zu beteiligen, nach 
Stuttgart zu kommen und dort mit ihren Mitteln praktisch deutlich zu 
machen: Nationalismus ist keine Alternative", so Funk abschließend.
 
Schon
 während des Landtagswahlkampfes hatten im Rahmen der NIKA-Kampagne 
bundesweit Aktionen, u.a. ein dezentrales Aktionswochenende, gegen die 
AfD und andere "Fans der Festung Europa" stattgefunden. Nika ist eine 
Kampagne unterschiedlicher linker und linksradikaler Gruppen.
Weitere Informationen dazu finden sich im Internet hier: nationalismusistkeinealternative.net

