Frauen die kämpfen sind Frauen die leben - Demonstration zum internationalen Frauenkampftag Nürnberg

Demospitze bei Zwischenkundgebung

Über 400 Menschen haben sich am Samstag, den 12.03.2016 in Nürnberg an der Demonstration zum internationalen Frauenkampftag 2016 beteiligt. Angeführt wurde die Demonstration von einem kämpferischen Frauenblock, an dem sich auch zahlreiche geflüchtete Frauen beteiligten.

 

Nachdem am 08. März bereits rund 200 Menschen an einer Kundgebung teilnahmen bildete die kämpferische Demo am Samstag den Abschluss der diesjährigen Aktionen zum 8.März. Aufgerufen hatte das Nürnberger 8.März Bündnis unter dem Motto Frauen weltweit kämpfen für ihre Befreiung – Freiheit und Gleichheit jetzt! Nein zum imperialistischen Krieg!“

 

Im Mittelpunkt der diesjährigen Aktivitäten standen die Solidarität mit und der Kampf von geflüchteten Frauen, der Zusammenhang von Flucht und imperialistischem Krieg und der Kampf um Anerkennung und Gleichstellung von Frauen in der Lohnarbeit, insbesondere in den frauenspezifischen Berufen im Pflege und „care“ Bereich. In Redebeiträgen kritisierten die Organisatorinnen die Instrumentalisierung der sexistischen Übergriffe in der Silvesternacht in Köln durch rassistische HetzerInnen und stellten klar, dass der Kampf gegen Sexismus ein alltäglicher ist, der nichts mit der Herkunft der Täter zu tun hat. In diesem Kontext waren auf der Demo auch zahlreiche Schilder mit der Aufschrift „Nein zu Sexismus und Patriarchat! Sexistische Gewalt ist männlich! Nicht nordafrikanisch – nicht arabisch“ in verschiedenen Sprachen zu lesen.


Die Themenvielfalt war groß und spiegelte den Stand von Frauenkämpfen weltweit wieder. So wurde sich in Redebeiträgen und auf Transparenten mit der Frauenrevolution in Rojava ebenso solidarisiert wie Bezug auf die internationale Frauenkonferenz in Nepal genommen.

 

Bereits auf der Kundgebung zum 8.März hatte die organisierte autonomie (oa) eine Audioausstellung mit dem Titel „Fluchtursachen benennen. Solidarität aufbauen. - Frauen weltweit kämpfen für ihre Befreiung!“ gezeigt. Die Ausstellung besteht aus Interviews mit geflüchteten Frauen, die die Gründe für ihre Flucht, ihre Erfahrungen und Erlebnisse auf dem Weg in die Festung Europa und die Schwierigkeiten, die sie nach ihrer Ankunft in Deutschland hatten und haben schildern. Darüberhinaus konnten auf Ausstellungstafeln Hintergründe über die Situation in den Herkunftsländern ebenso nachgelesen werden wie Fakten über die Geschäfte und Verstrickungen, die die imperialistischen Staaten mit diesen Ländern pflegen. Die Ausstellung zeigt Fluchtursachen auf und betont damit, dass der Kampf um die Befreiung der Frau ebenso wie die Bekämpfung von Fluchtursachen immer auch den Kampf gegen Imperialismus und Krieg bedeutet.

 

Nachzuhören sind die Interviews der Audioausstellung auch unter soundcloud.com/fluchtursachen und auf der Homepage der Kampagne Fluchtursachen bekämpfen, fluchtursachen.tk.