Liebe Freundinnen und Freunde, der heruntergespielte schwere Störfall im AKW Fessenheim hat wenige Tage vor dem 5. Jahrestag des Beginns der Reaktorkatastrophe in Fukushima viele Menschen wieder aufgeschreckt, denn der Atomausstieg steht auch in der Bundesrepublik erst am Anfang und in den Nachbarländern träumen die Regierungen und Atomkonzerne immer noch von einer "Renaissance" der Atomenergie - und investieren Milliarden für diesen gefährlichen Alptraum. Zum Fukushima-Jahrestag gibt es landes- und bundesweit viele Mahnwachen. Überregional rufen wir zur Teilnahme an zwei größeren Demos in Antwerpen (12. März) und Gronau (25. März) auf. Hier aktuelle Infos zu Lingen, Gronau, den kommenden Urantransport-Aktionstagen und Doel/Antwerpen:
Lingen
Der Störfall in Fessenheim führt direkt nach Lingen, denn die Brennelemente stammen von dort. Zur Erinnerung: Fessenheim wird vom franz. Staatskonzern EDF betrieben und die Brennelementefabrik vom anderen franz. Atom-Staatskonzern, nämlich AREVA. Frankreich lässt sich also mit Billigung der Bundes- und niedersäch. Landesregierung in Deutschland die Brennelemente für zahlreiche AKW basteln.
Fessenheim 1 erhielt laut EDF noch im Sommer 2014 (unmittelbar nach dem Störfall) neue Brennelemente aus Lingen, die für 42 Monate Betrieb reichen sollen - also bis mindestens Ende 2017!
Wenn Frau Hendricks im TV immer wieder dreist behauptet, die Bundesregierung könne "leider" gar nichts gegen den Betrieb der AKW in Frankreich oder Belgien unternehmen, ist das einfach nur dreist gelogen.
Gronau
Am Karfreitag, 25. März um 12 Uhr startet an der UAA Gronau der diesjährige Ostermarsch als gemeinsamer Protest von Anti-Atom- und Friedensbewegung gegen die zivile und militärische Nutzung von Uran für Atomanlagen und Atomwaffen.
Aktuelle Recherchen haben ja ergeben, dass in Gronau angereichertes Uran auch in diversen belgischen Pannenreaktoren zum Einsatz kommt. Auch hier: Offiziell kritisieren Ministerin Hendricks und die NRW-Landesregierung den Weiterbetrieb der belgischen AKW, faktisch unterstützen sie diesen aber durch die Exportgenehmigungen für das angereicherte Uran aus Gronau!
Bitte unterstützt den Aufruf und mobilisiert nach Gronau. Für die direkten Regionalzüge aus Dortmund (ab 9.52 Uhr) und Münster (ab 10.08 Uhr) gibt es in Gronau wieder einen kostenlosen Shuttle-Bus vom Bahnhof zur UAA und zurück.
Weitere Infos und (sehr willkommene) Unterstützung für den Aufruf und die Demo beim AKU Gronau: uaanee@web.de
Urantransport-Aktionstage
Am Fukushima-Jahrestag beginnen auch bundesweite Urantransport-Aktionstage gegen die zahlreichen Urantransporte vom Hamburger Hafen quer durch Niedersachsen, NRW und RLP nach Frankreich sowie gegen die Urantransporte zwischen Frankreich und Gronau (und zurück als Uranmüll). Wir rufen euch zur Teilnahme auf.
Gerade im Hamburger Hafen konnte durch zahlreiche Aktionen die Aufmerksamkeit auf diese internationale Urantransport-Drehscheibe enorm erhöht werden. Dort wird seit Jahren klasse Arbeit gemacht!
Aber auch an der Strecke tut sich in immer mehr Städten etwas. Wichtig ist, dass noch mehr Initiativen mitmachen. Aktuelle Infos zur Kampagne: www.urantransport.de
Doel/Antwerpen
Am kommenden Samstag, 12. März, um 14 Uhr findet in Antwerpen die zentrale belgische Fukushima-Demo statt. Vor den Toren der Stadt liegt der AKW-Komplex Doel mit gleich vier (!) Schrottreaktoren. Doel 1 und 2 werden aus Lingen mit Brennelementen versorgt, Doel 4 via diverse Uranfabriken in GB, USA und Spanien auch mit angereichertem Uran aus Gronau.
Wir rufen zur Teilnahme auf. Aus dem Rheinland wird es auch diverse Busse geben. Aktuelle Infos unter: http://www.stop-tihange.org/de/demo-in-antwerpen-stop-doel-und-tihange/
Atomfeindliche Grüße
SOFA (Sofortiger Atomausstieg) Münster, Aktionsbündnis Münsterland gegen
Atomanlagen