Eine Diskussionsveranstaltung in der Reihe Agitare Bene der Gruppe jimmy boyle (Gruppen gegen Kapital und Nation)
Sexarbeit – einige sehen darin einen Ausdruck fortschrittlicher, selbstbestimmter weiblicher Sexualität, für viele Andere ist es der Hort alles Bösen.
Aber warum entdecken viele Leute gerade dort, was ihnen an anderer Stelle zumeist nicht auffällt, nämlich Frauenunterdrückung und die Zumutungen von Arbeit gegen Geld?
Eine These, die wir zur Diskussion stellen möchten, ist, dass es vor allem die Idealisierung und besondere Stellung von Sexualität in dieser Gesellschaft ist, die Sexarbeit zum ständigen Quell langer empörter Diskussionen macht, und nicht primär die dortigen Arbeitsbedingungen. Wir meinen außerdem, dass Sexarbeit nicht Verrat an der „schönsten Sache der Welt“ ist, sondern die konsequente Weiterführung eines Bezugs, den die meisten Männer sowieso auf Frauen haben. Deshalb soll es auf dieser Diskussionsveranstaltung weniger um die Frage gehen, was Frauen dazu bewegt, Sexarbeiterinnen zu werden, sondern vielmehr darum, was Männer sich von der Inanspruchnahme von Sexarbeit versprechen und was man daran über Frauenbilder in dieser Gesellschaft in Erfahrung bringen kann.
Nicht zuletzt wollen wir außerdem einen Blick darauf werfen, welche Blickwinkel der deutsche Staat auf Sexarbeit hat, welche Gründe es von staatlicher Seite aus gab und gibt, Sexarbeit sowohl zu legalisieren als auch zu regulieren und wie dieses Projekt eigentlich gerade läuft.
[* Kundenzitat aus einem "Freierforum"]
Die Veranstaltung findet statt am Dienstag, den 22. März 2016 um 19:30 Uhr
in der B-Lage, Mareschestr. 1, 12055 Berlin (Neukölln)
Der Ort ist bedingt barrierefrei (http://www.b-lage.de/wir.htm).
[Der Termin wurde verschoben und sollte ursprünglich am 21. März in der Tristeza stattfinden]
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