Panzer-Division "Hitlerjugend": Razzia bei ehemaligen SS-Männern

Erstveröffentlicht: 
29.01.2016

Sie sollen im Zweiten Weltkrieg Massaker an französischen Zivilisten verübt haben. Jetzt bekamen ehemalige Angehörige der SS-Panzer-Division "Hitlerjugend" Besuch von staatlichen Ermittlern.

 

Fahnder haben in mehreren Bundesländern Wohnungen von früheren Mitgliedern der SS-Panzer-Division "Hitlerjugend" durchsucht. Drei Beschuldigte sollen 1944 im Zweiten Weltkrieg unter anderem an einem Massaker an 86 Einwohnern der französischen Stadt Ascq beteiligt gewesen sein. Das teilte die nordrhein-westfälische Schwerpunktstaatsanwaltschaft für NS-Verbrechen in Dortmund mit.

 

Zwei Beschuldigte wohnen in Sachsen, einer in Niedersachsen. Alle drei hätten eingeräumt, der "tathandelnden Einheit" angehört zu haben. Sie stritten aber ab, an Tötungen beteiligt gewesen zu sein. Zeitgleich gab es Durchsuchungen bei weiteren ehemaligen SS-Männern, die nicht als Beschuldigte gelten.

 

Die Staatsanwaltschaft teilte mit, es seien "umfangreiche Unterlagen" sichergestellt worden. Um die Auswertung kümmere sich nun die "Ermittlungsgruppe nationalsozialistische Gewaltverbrechen" im Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen.

 

In Deutschland wurden zuletzt mehrfach SS-Leute, die im Konzentrationslager Auschwitz Dienst taten, in hohem Alter angeklagt. Das Landgericht Lüneburg verurteilte im Juli den 94-jährigen Ex-SS-Mann Oskar Gröning wegen Beihilfe zum Mord in 300.000 Fällen zu vier Jahren Haft.