Zschäpe nennt Namen von NSU-Helfern

Erstveröffentlicht: 
22.01.2016

Angeklagte belastet Chemnitzer Rechtsextremen

 

München. Die mutmaßliche Rechtsterroristin Beate Zschäpe hat in ihrer von einem ihrer Anwälte verlesenen neuen Erklärung mehrere Neonazis als Helfer des Trios „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU) genannt. So habe der Anführer der Chemnitzer „Blood & Honour“-Gruppe, Jan W., eine Waffe beschafft, hieß es am Donnerstag im NSU-Prozess. Das habe ihr Uwe Böhnhardt erzählt. Böhnhardt und Uwe Mundlos sind die beiden Täter des NSU-Trios, die zehn Morde verübt haben. Beide haben sich im November 2011 umgebracht. Über die Tatbeteiligung Zschäpes wird verhandelt, sie selbst bestreitet das, Indizien legen ihre Beteiligung nahe.

 

Zschäpe teilte in ihrer Erklärung mit, bei der von Jan W. beschafften Waffe sei auch von einem Schalldämpfer die Rede gewesen. Darüber hinaus nannte sie die Namen weiterer Helfer, die das Trio bei sich versteckten, Wohnungen mieteten oder Papiere oder Krankenkassenkarten zur Verfügung stellten. Davon waren die meisten bereits bekannt und teilweise sind sie im Prozess bereits als Zeugen gehört worden. Ein besonders enges Verhältnis habe sie zu dem als Terrorhelfer angeklagten André E. und dessen Frau gehabt. Mit der Frau sei sie sogar „befreundet“ gewesen.