Dresden. Sachsen rechnet für dieses Jahr mit weniger Flüchtlingen als 2015: Laut einer ersten Schätzung werden 51 000 neue Asylbewerber erwartet, was einem Rückgang um 19 000 entsprechen würde. Diese Zahl sei allerdings nur eine technische Planungsgröße und nicht als Prognose zu verstehen, machte Innenminister Markus Ulbig (CDU) gestern nach einer Sitzung des Asyl-Lenkungsausschusses klar. Wie viele Flüchtlinge tatsächlich nach Sachsen kommen werden, ließe sich derzeit von niemandem seriös sagen, so Ulbig.
Der Lenkungsausschuss hatte zuvor über die Verteilung der Flüchtlinge aus den Erstaufnahmeunterkünften in die Kommunen diskutiert. „Um den Prozess kontinuierlich und planbar zu gestalten“, geht der Asyl-Stab zunächst von wöchentlich 1000 Flüchtlingen aus, die von den Landkreisen und kreisfreien Städten aufzunehmen sind. Im Herbst 2015 sind dies zeitweise bis zu 2000 gewesen. Jedoch müssten sich sowohl Freistaat als auch Kommunen auf „deutlich abweichende Zahlen“ einrichten und entsprechend flexibel planen, so Ulbig.
Zudem sprachen sich das Ministerium und die Kommunen dafür aus, dass die Zuwanderung begrenzt und Flüchtlinge ohne Aufenthaltsrecht noch stärker abgeschoben werden sollen. Im vergangenen Jahr gab es 1725 Abschiebungen aus Sachsen, das waren rund 700 mehr als 2014. Andreas Debski