Es
gibt keine gute Bullengewalt. Wir sind nicht gegen die Polizei, weil
wir uns ungerecht, zu hart oder falsch von den Bullen behandelt fühlen.
Wir sind gegen die Polizei, weil sie nur existieren um die aktuellen
Verhältnisse zu beschützen und diese Verhältnisse lehnen wir ab.
Aufruf zur Antirepressionsdemo in Aarau
Es
gibt keine gute Bullengewalt. Demokratie verschleiert die wirklichen
Zustände. Der Rechtsstaat will die Gesellschaft nicht vor Pädophilen,
Nazis, Dieben oder Vergewaltigern schützen, weil ihm das Wohl der
Menschen am Herzen liegt, sondern weil das Eigentumsrecht gewährleistet
sein muss, um einen funktionierenden Kapitalismus aufrecht zu erhalten.
Er muss die Hierarchien stärken und stabilisieren und nur körperlich
und geistig unversehrte Arbeiterinnen und Arbeiter können auch maximal
ausgebeutet werden.
Es gibt keine gute Bullengewalt. Das Ziel
der Praxis der Cops ist nicht das Herangehen an die Probleme, das
Suchen von Lösungen, das Aufdecken von verschleierten
gesellschaftlichen Verhältnissen, die Menschen in die Lage bringt, ihre
Mitmenschen in ihrer Freiheit zu beschränken, sondern der Erhalt des
Status Quo. Unbeirrbar glauben die Verfechterinnen und Verfechter des
Kapitalismus am Ende der Geschichte angelangt zu sein und jeglicher
Fortschritt im emanzipatorischen Sinn sei nur eine Gefährdung ihrer
imaginären Freiheit. Die Bullen können niemals progressiv handeln. Auf
dem Weg in eine Gesellschaft der Freien und Gleichen muss der Staat und
insbesondere sein Exekutivorgan aufgehoben werden.
Es gibt
keine gute Bullengewalt. Der Rechtsstaat ist in der Geschichte der
Menschheit nur eine weitere Form der Durchsetzung gesellschaftlicher
Normen und Regeln von oben. Die Geschichte ist noch lange nicht zu Ende
und in der Entstehung einer Gesellschaft der Freien und Gleichen wird
sich ein Umgang mit der Einhaltung der gesellschaftlichen Normen
entwickeln, der den Menschen entspricht, der zum Wohl der Gemeinschaft
und zum Wohl jedes Individuums innerhalb dieser Gesellschaft sein wird.
Der Rechtsstaat wird im Angesicht der Geschichte zu nichts weiterem als
zu einer weiteren Tragödie verblassen.
Es gibt keine gute
Bullengewalt. Sie erziehen durch Gewalt und Vereinzelung. Der
Kapitalismus war in seinen Ursprüngen überhaupt erst möglich, weil
tausende von obdachlos gewordenen Bauernfamilien verfolgt, in
Arbeitslagern interniert und zum Verkauf ihrer Arbeitskraft gezwungen
wurden. Der Kapitalismus hat überhaupt erst die Strafanstalt, die
Psychiatrie, das Konzentrationslager erschaffen. Die Gefängnisse müssen
auf ihre Grundmauern niedergerissen werden und als nichts weiter denn
als Mahnmal dienen um die Menschen emanzipierter Gesellschaften daran
zu erinnern, dass ihre Freiheit keine Selbstverständlichkeit ist. Dass
sie nie wieder in solche grauenhafte Zeiten zurückfallen, wo die
Menschen ihrer unwürdig in Zellen gesperrt wurden, gedemütigt und
vereinzelt werden. Die Gefängnisse werden neben der Guillotine, dem
Angstloch und dem Rädern in den Geschichtsbüchern stehen.
Es
gibt keine gute Bullengewalt. Weil sie prügeln, weil sie terrorisieren,
weil sie in Zellen sperren, weil sie töten, weil sie ausschaffen, weil
sie stalken, weil sie mit Gewalt erziehen, weil sie belästigen, weil
sie in Handschellen legen, weil sie Gummischrott feuern, weil sie
fichieren, weil sie verfolgen, weil sie vergewaltigen, weil sie
kontrollieren, weil sie foltern, weil sie nichts anderes tun, als die
herrschenden Ideen zu vollstrecken: Es gibt keine gute Bullengewalt!
ES GIBT KEINE GUTE BULLENGEWALT…
GEGEN DIE REPRESSION, HEISST GEGEN DEN KAPITALISMUS!
Antirep-Demonstration
20. Februar 2010, 15 Uhr, Igelweid Aarau
Erster Aufruf: http://ch.indymedia.org/de/2010/01/73466.shtml
Mobi-Video: http://www.youtube.com/watch?v=N4KIfZc-LG4