Am 10.01.2016 fand die zweite Pegida-Dreiländereck Kundgebung in Kandern statt.
Trotz Kälte und massig Regen folgten viele Menschen aus diversen Spektren dem Aufruf sich den RassistInnen in den Weg zu stellen und diese zu übertönen.
Die Presse schreibt von 60-80 PegidiotInnen und 650 GegendemonstrantInnen. Wir halten beide Zahlen für etwas überzogen. Pegida brachte nicht mehr als 50 bis max. 60 Leute in ihren Käfig.
Und die mussten sie sich mühsam zusammen kratzen. Unter den rechten TeilnehmerInnen waren Leute aus Karlsruhe, von der Ostalb, aus dem Elsass und natürlich ein beträchtlicher Teil aus der Schweiz. Als Hauptredner trat der Aluhut-Verschwöhrungstrottel Frank Längle und Pegida-Reden-Tourist Fikri Akar auf. Auch Tobias Steiger und Klaus Springer konnten es nicht lassen ihrem Rudel noch ein paar „bewegende Worte“ mit auf den Weg zu geben.
Anders als sonst fuhr der organisierte Teil der RassistInnen dieses mal direkt in unmittelbare Nähe des Kundgebungsortes und parkte ihre Autos sofort hinter eine Reihe Polizeiautos.
Die male davor trafen sie sich gerne etwas abseits ihres Käfigs und liefen dann geschlossen in den Zwinger. Wie auch alle Pegidas im Dreiländereck zuvor kann ein großer Teil der „Patrioten“ dem weit rechten und zum Teil militanten Spektrum zugerechnet werden.
Der Gegenprotest war laut. Sehr laut. Von Trillerpfeiffen, Kochtopfdeckeln, Tröten über Soundanlagen und auch einer (entschärften) Kettensäge wurde so einiges aufgeboten dass Lärm machte. Der Gegenprotest ließ sich nicht spalten, ganz im Gegenteil, als sich motivierte AntifaschistInnen entschlossen die Ein-/Ausgänge zu blockieren zogen einige Menschen verschiedensten Alters mit.
Auch als eine größere Gruppe von NazigegnerInnen nach Beendigung der rassistischen Veranstaltung die Knetköpfe auf ihrem Weg zu den Autos begleiteten.
Bevor der Parkplatz erreicht werden konnte, preschte die Polizei unter Gewaltanwendung in die GegendemonstrantInnen und versuchte einzelne Personen heraus zu greifen.
Durch solidarisches Handeln wurde dies der Polizei nicht leicht gemacht, es war zu beobachten wie in Gewahrsam genommene wieder befreit wurden.
Dennoch kam es laut Presse über den Tag verteilt zu 5 vorübergehenden Festnahmen. Die Vorwürfe gehen von Widerstand gegen BeamtInnen über Vermummung, dem mitführen von Pyrotechnik bis zu dem Vorwurf der „sexuellen Beleidigung“. Ein Demonstrant hatte seine Meinung durch das präsentieren seines Hinterteils kund getan.
Hervorheben möchten wir das provokative Vorgehen der Polizei. Der reguläre Linienbus von Basel über Weil am Rhein nach Kandern wurde von der Polizei am frühen Mittag unterwegs gestoppt und die MitfahrerInnen wurden kontrolliert und mussten ihre Personalien ab geben.
Dies ist der erste Vorfall dieser Art bei den Gegenprotesten im Dreiländereck.
Den nun von Repression betroffenen raten wir dringlichst davon ab mit der Polizei zu kooperieren!
Eine Vorladung der Polizei kann so behandelt werden wie die Geburtstagseinladung von jemandem den man nicht mag.
Nicht hin gehen.
Wenn sie an der Türe klingeln und „nur ein Gespräch“ wünschen kann mit ihnen umgegangen werden wie mit den Zeugen Jehovas.
Ablehnen und weg schicken.
Meldet euch bei Antirepressionsstrukturen wie der Roten Hilfe wenn ihr Post von Polizei oder Staatsanwaltschaft bekommt.
Alle Kundgebungen die für 2016 in Weil am Rhein angemeldet waren hat Pegida Dreiländereck nun wieder abgemeldet. Doch auf der Kundgebung am 10.01. kündigten sie an am 24.01. wieder nach Kandern mobilisieren zu werden.
Weiter hat der rechte Knallkopf Eric Weber (amüsantes Youtube Video) am Mittwoch den 03.02. um 17:00 Uhr eine Pegidakundgebung in Basel angemeldet, unterstützt wird er von Tobias Steiger und Mike Spielmann von der DPS.
Egal auf welcher Seite der Grenze sich RassistInnen versammeln, wir werden da sein um zu stören!
Pegida Dreiländereck Chronik
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20.Dezember mit Fotos 1 ; 2
