In Sachsen werden immer mehr Schusswaffen registriert, die Anzahl der Kontrolleure bleibt jedoch auf niedrigem Niveau. Das ergab die Antwort von Sachsens Innenminister Markus Ulbig auf eine Kleine Anfrage der Grünen im Landtag.
Ausführliche Kontrollen nicht möglich
Für die Ausstellung von
Waffenscheinen und Kontrolle der sachgerechten Aufbewahrung sind die
kommunalen Waffenbehörden zuständig. Hierfür sind pro Landkreis aber nur
ein bis drei Stellen vorgesehen. Schlusslichter sind die Landkreise
Meißen und Sächsische Schweiz-Osterzgebirge mit lediglich einer
Vollzeitstelle. Ganze drei von 1.967 Waffenbesitzern wurden 2015 im
Kreis Meißen kontrolliert. Vorne liegt der Landkreis Leipzig mit 3,2
Stellen im Jahr 2015. Hier wurden 335 Kontrollen durchgeführt (1.565
Waffenbesitzer).
Der Grünen-Abgeordnete Valentin Lippmann
bezeichnete den aktuellen Zustand am Montag als "massives
Kontrolldefizit". Bei der Kontrolldichte im Landkreis Meißen
beispielsweise sei "selbst in Jahrhunderten keine annähernd vollständige
Kontrolle der Schusswaffenbesitzer möglich."
In allen Landkreisen mehr Waffen
Allein in der Stadt Dresden wurden im vergangenen Jahr bis zum Oktober 310 zusätzliche Schusswaffen und 29 neue Schusswaffenbesitzer verzeichnet. Insgesamt gab es hier 9.219 registrierte Waffen und 1.784 Waffenbesitzer. Die meisten Waffen waren jedoch mit 17.290 im Erzgebirgskreis angemeldet. Es folgt Bautzen mit 13.304 Schusswaffen sowie das Vogtland mit 11.605. Die wenigsten Waffen gab es mit in 4.407 Chemnitz. In allen sächsischen Landkreisen ist die Anzahl registrierter Schusswaffen gestiegen.