Stecken Rechtsextreme hinter Anschlägen?

Erstveröffentlicht: 
31.12.2015

Nach den Brandanschlägen auf 13 Wohnmobile in Leipzig geht die Polizei Hinweisen nach, wonach diese von der rechtsex-tremen Szene verübt worden sein könnten. Die Besitzer der am Dienstag in Connewitz, Plagwitz und Lindenau angezündeten Oldtimer-Caravans seien dem „linkspolitisch orientierten Spektrum zuzuordnen“, sagte Polizeisprecherin Katharina Geyer auf Nachfrage. Die Ermittler prüften, ob rechtsextreme Motive für die Tat in Frage kommen – neben anderen Theorien.

 

Gestern tauchte im linken Internet-Portal Indymedia ein anonymes Schreiben auf, in dem „Anwohner*innen“ Rechtsextremisten für die Anschläge verantwortlich machen. „Durch den Modellstil der betroffenen Autos und die Örtlichkeit in linksgeprägten Stadtteilen, in denen die Anschläge geschahen, ist davon auszugehen, dass gezielt Fahrzeuge des ‚linken Milieus‘ gewählt wurden“, behaupten die Verfasser. nöß


 

Am Lesertelefon

Brennende Wohnmobile...
VON OLIVER BECKER
Die Brandanschläge auf 13 Wohnmobile in Connewitz, Lindenau und Plagwitz am Montagabend waren das Gesprächsthema Nummer eins bei den Lesern. Bernd Rein (65) mutmaßte, dass dies die Freudenfeuer für die eingestellten Verfahren gegen linksautonome Randalierer seien und forderte ein härteres Durchgreifen.
Am 15. Januar war es im Zuge einer unangemeldeten Demo von Linken zu Ausschreitungen rund um das Amtsgericht gekommen. Scheiben wurden zerstört, Polizeiwagen mit Steinen beworfen, 199 Fälle wegen Landfriedensbruch eingeleitet.38 Verfahren stellte die Staatsanwaltschaft wegen mangelnder Beweise nun ein. Als „gehirnlose Gewalt“ bezeichnet Gabi Horn (58) das Zerstören von Wohnwagen oder die Krawalle in der Südvorstadt.
Die Serie der Gewalt schüre in der Bevölkerung die Angst vor Krawallen zu Silvester. Das Vorhaben des sächsischen Innenministeriums,ab 5. Januar eine neue Beschwerdestelle einzurichten, bei der Bürger über Polizisten meckern können, kritisiert Martina Zwicker (67). Die Polizei könne eben nicht überall sein und Krawalle verhindern. Vielmehr müsste eine politische Beschwerdestelle her.