Nach den
Brandanschlägen auf 13 Wohnmobile in Leipzig
geht die Polizei Hinweisen nach, wonach diese von der rechtsex-tremen
Szene verübt worden sein könnten. Die Besitzer der am Dienstag in
Connewitz, Plagwitz und Lindenau angezündeten Oldtimer-Caravans seien
dem „linkspolitisch orientierten Spektrum zuzuordnen“, sagte
Polizeisprecherin Katharina Geyer auf Nachfrage. Die Ermittler prüften,
ob rechtsextreme Motive für die Tat in Frage kommen – neben anderen
Theorien.
Gestern tauchte im linken Internet-Portal Indymedia ein anonymes
Schreiben auf, in dem „Anwohner*innen“ Rechtsextremisten für die
Anschläge verantwortlich machen. „Durch den Modellstil der betroffenen
Autos und die Örtlichkeit in linksgeprägten Stadtteilen, in denen die
Anschläge geschahen, ist davon auszugehen, dass gezielt Fahrzeuge des
‚linken Milieus‘ gewählt wurden“, behaupten die Verfasser.
nöß
Am Lesertelefon
Brennende Wohnmobile...
VON OLIVER BECKER
Die Brandanschläge auf 13 Wohnmobile in Connewitz, Lindenau und Plagwitz
am Montagabend waren das Gesprächsthema Nummer eins bei den Lesern.
Bernd Rein (65) mutmaßte, dass dies die Freudenfeuer für die
eingestellten Verfahren gegen linksautonome Randalierer seien und
forderte ein härteres Durchgreifen.
Am 15. Januar war es im Zuge einer
unangemeldeten Demo von Linken zu Ausschreitungen rund um das
Amtsgericht gekommen. Scheiben wurden zerstört, Polizeiwagen mit Steinen
beworfen, 199 Fälle wegen Landfriedensbruch eingeleitet.38 Verfahren
stellte die Staatsanwaltschaft wegen mangelnder Beweise nun ein. Als
„gehirnlose Gewalt“ bezeichnet Gabi Horn (58) das Zerstören von
Wohnwagen oder die Krawalle in der Südvorstadt.
Die Serie der Gewalt
schüre in der Bevölkerung die Angst vor Krawallen zu Silvester. Das
Vorhaben des sächsischen Innenministeriums,ab 5. Januar eine neue
Beschwerdestelle einzurichten, bei der Bürger über Polizisten meckern
können, kritisiert Martina Zwicker (67). Die Polizei könne eben nicht
überall sein und Krawalle verhindern. Vielmehr müsste eine politische
Beschwerdestelle her.