Der 6. Dezember in Griechenland- ein kurzer Überblick

Straßenkampf in Griechenland

In Athen beteiligten sich an der abendlichen Demo um die 5.000 Menschen. Die Bullen praktizierten eine Taktik, die aus Deutschland seit Jahren bekannt, in Griechenland aber bisher am 6. Dezember eher selten angewandt wurde.

 

Der anarchistische-antiautoritäre Block wurde im Spalier begleitet, es kam zu wiederholten Provokationen durch die Bullen. Kurz vor Ende der Demo wurde die Demo dann massiv mit Gasgranaten angegriffen und geteilt. Ein Teil zog weiter nach Exarcheia, ein anderer Teil zog sich zum Syntagma und später zum Omonia Platz zurück und wurde dort von den Bullen nach und nach aufgerieben, viele gelangten aber noch nach Exarcheia. In den Stunden darauf kam es zu heftigen Kämpfen mit den Bullen in Exarcheia, dabei ging ein Regen von Molotows auf die pigs nieder. Über Stunden wehte das grosszügig eingesetzte "sozialistische" Reizgas durch die Strassen des Viertels.

 

Im Gegensatz zu Deutschland, wo es heftige Diskussionen über Bilder von action gibt und teilweise gefordert wird, dass sogar Schuhe verpixelt werden sollten, gibt es in Griechenland seit Jahren Bilder mitten aus dem Geschehen mit "Billigung" der Militanten. Zwei Beispiel von gestern:

Video 1

Video 2

Die Leute in Athen waren sehr gut vorbereitet, allerdings beteiligten sich zum Schluss nur eine überschaubare Anzahl von Leuten an den Kämpfen, die fast bis in die frühen Morgenstunden anhielten.

In Volos kamen gestern um die tausend Menschen zusammen, um an den Mord an Alexis vor 6 Jahren zu erinnern. Während der Demo gingen die Scheiben von Banken und Überwachungskameras zu Bruch. Nach der Demo kam es dann zu intensiven Kämpfen mit den Bullen. Heraklio sah ebenfalls um die tausend Leute auf den Straßen, auch hier gingen Scheiben von Banken, Handelsketten, sowie Überwachungskameras zu Bruch.
In Komotini waren einige hundert Leute auf den Straßen, ebenso in Agrinio, hier bekamen die pigs auch Steine zu fressen. In Kalamata wurden während einer Demo Banken und ein Parteibüro von Syriza angegriffen.

Zum 6. Dezember in Saloniki siehe diesen Bericht

Weitere Videos:
Video 3
Video 4

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..für den bericht und die anaylse. interessant, dass die bullen ihre demotaktik teilweise ändern.

Bereits 2011 oder 2012 gab es bei der 18 Uhr Demo Spalier, also nicht so ganz neu. Damals stellten sie sich auch so das man am Syntagma nur zu einem Viertel drauf kam.

um die kämpfe nicht nur abzufeiern, sollte an dieser stelle auch erwähnt sein, dass sie oft auf die kosten der menschen gehen die dort leben. man könnte etwa steine wo anders abkloppen als von der kindergartentreppe. auch wenn im erdgeschoss mollies unterwegs sind, kann es ungemütlich werden für die leute die darüber wohnen.

Im Gegensatz zu Deutschland, wo es heftige Diskussionen über Bilder von action gibt und teilweise gefordert wird, dass sogar Schuhe verpixelt werden sollten, gibt es in Griechenland seit Jahren Bilder mitten aus dem Geschehen mit "Billigung" der Militanten.

 

Was soll damit gesagt werden? Das hier das Unkenntlich machen von Fotos gefordert wird hängt mit der Vorgehensweise der Bullen zusammen.

Zum gefühlten zehntausendsten Mal: hier wird dauerhaft von ihnen gefilmt. Und vielleicht liefert genau das von dir gemachte Demo-/Riotfoto das fehlende Glied zwischen der fröhlichen Person neben dir und der vermummten Gestalt 20 Minuten später, die einen Stein wirft.

In Berlin wurde vor einigen Jahren eine Person mittels youtube-video überführt. Danke nochmal an den Poster an dieser Stelle.

Wenn die Bullen in Griechenland anders vorgehen, so dass eine Verpixelung (noch) überflüssig ist, klasse. Vielleicht waren es aber auch nur mackernde junge Menschen, die sich der Gefahr nicht bewußt waren/sind. Gibt's ja hier auch zu Genüge.

ebenso fotografieren die Zivi-Bullen und auch uniformierte mit Spiegelreflexkameras. Dies war z.B. bei der EzB eröffnung so. Meistens sind die Lappen zu zweit, aber es gibt auch dreier teams die sich gegebenfalls auch aufsplitten. Deswegen bleibt es sinnvoll bestimmte fotografische Aktivitäten in Aktionsräumen zu unterbinden.

Allerdings kochen die auch nur mit Wasser deswegen keine Paranoia!

Dann muss man halt mit Knopfkameras und Ähnlichen zurückfilmen. Die ganze Technick kostet heutzutage nichts mehr und 2-3 Stunden kriegt man sicher verstaut, auch bezüglich möglicher Schäden am Device.

Frage am Rande:

 

Haben wir eine ungefähre Anzahl wie viele Verletzte zu melden waren?

In Video 1 hustet sich der Kameramann fast die Lunge aus dem Leib, bekommt fast einen trudelnden Molly ab und ihm fliegt (in der letzten Sekunde des Videos) ein Böller unters Kinn.

 

Die "neue" Taktik verlangt auch, dass sich die lokalen Anarchisten dort (auch medizinisch) besser rüsten sollten. Oder ist dies bereits geschehen? Bitte um Antwort Danke.