Ausgehend von der Annahme, dass Fußballmatches die zentralen Werte unserer Gesellschaft in komprimierter Form sichtbar machen, kann gesagt werden, dass Sportstadien lediglich einen örtlich eingegrenzten und zeitlich definierten Raum mit einem bestimmten Publikum darstellen, an welchem die konfliktreichen Auswüchse der Gesellschaft wie Antisemitismus, Rassismus oder Sexismus ausgetragen werden. Da Fußball ursprünglich kein österreichisches bzw. deutsches Spiel gewesen war, wurde sein gesellschaftspolitischer Inhalt erst im Laufe seiner Etablierung vom ideologischen Ballast des als deutsch geltenden Turnens unterwandert. Der antisemitische Nährboden im Sport, den die Nazis für sich vereinnahmten, konnte schließlich auf der florierenden Ablehnung der Juden und Jüdinnen rund um die Jahrhundertwende aufbauen. So scheint es auch kaum verwunderlich, dass sich diverse antisemitische Stereotype und Feindbilder im österreichschen Fußball nach 1945 unmittelbar fortsetzten und bis zum heutigen Tage nicht an Popularität eingebüßt haben.
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Der Vortrag findet auf deutsch statt und wird vermutlich aufgezeichnet. Die Veranstaltungsräumlichkeit, W23, ist leider nicht barrierefrei erreichbar (einige Stufen).
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