Frauen im Krieg - Veranstaltung für Frauen zur aktuellen Situation im Donbass mit der Journalistin Susann Witt-Stahl

Wir sind eine Gruppe von Frauen, die verstehen wollen, was in der Ukraine passiert.
Ende 2013 beschloss der damalige Präsident der Ukraine, Viktor Janukowitsch, ein geplantes wirtschaftliches Assoziierungsabkommen mit der EU um ein paar Monate zu verschieben. Das Abkommen sollte einen schwerwiegenden Einschnitt bedeuten, da die Ukraine wirtschaftlich bislang eng mit Russland verbunden war. Deswegen sei noch einige Prüfungs- und Vorbereitungszeit notwendig. Es erscheint unglaublich, dass eine so scheinbar unbedeutende und allemal vernünftig anmutende Entscheidung so viel Krieg und Leid nach sich ziehen sollte.

 

Wenige Monate später, Ende Februar 2014, wurde Janukowitsch nach gewaltsamen Auseinandersetzungen gestürzt und eine Übergangsregierung eingesetzt. Der Austausch der Zentralregierung führte wiederum zu Protesten und Widerstand in den östlichen und südlichen Regionen des Landes. Dagegen startete die Übergangsregierung ab April 2014 eine “Antiterroroperation“.


Noch heute dauert der Zermürbungskrieg gegen die Menschen in der Region Donbass an. Dort wurden die beiden von den Großmächten nicht anerkannten Volksrepubliken Donezk und Lugansk konstituiert. Die Zerstörung ist groß, die Felder vermint oder abgebrannt; fehlende Sozialleistungen, steigende Preise, illegale Zölle steigern die Not.


Die BRD hat die Kräfte, die Janukowitsch stürzten und die Macht übernahmen, von Anfang an protegiert und unterstützt. Die Kooperation mit Faschisten wurde z.B. von der Konrad-Adenauer-Stiftung (von der CDU/CSU) angeregt. Dass Faschisten jetzt integraler Bestandteil des ukrainischen Regierungssystems sind, hat also auch deutsche Politik zu verantworten. Die Entfachung eines Krieges an der Grenze zu Russland wurde zum Anlass genommen, die Militarisierung in ganz Europa voran zu treiben. Das ganze Jahr lang findet ein NATO-Manöver nach dem anderen statt. Derweil diktiert der Internationale Währungsfonds der bankrotten Ukraine den Ausverkauf ihrer Ressourcen.


Wir wollen gegen die Kriegstreiberei des westlichen Militärbündnisses (NATO) aktiv werden. Dabei nehmen wir einen feministischen Blick ein, wir interessieren uns besonders für die spezifischen Bedingungen und die Rolle von Frauen in diesem Krieg. Deswegen freuen wir uns, die Journalistin Susann Witt-Stahl einladen zu können. Sie hat mehrere Reisen sowohl nach Kiew und andere ukrainische Städte als auch in den Donbass unternommen. Auf der Veranstaltung wird sie vor allem über ihre Begegnungen mit Frauen im Donbass im Spätsommer 2015 berichten.

Frauen im Krieg
Veranstaltung für Frauen zur aktuellen Situation im Donbass mit der Journalistin Susann Witt-Stahl
Mittwoch, 18. November 2015 – 19 Uhr
FLAKS Zentrum für Frauen in Altona – Alsenstraße 33 – 22769 Hamburg