Zwickau - Asylgegner trafen sich am Sonnabendnachmittag zu ihrer 4. Kundgebung. 1.500 Teilnehmer forderten auf dem Parkplatz unter der Glück-auf-Brücke mehr Mitsprache der Bürger. Am Abend dann trafen 700 Flüchtlinge mit dem Zug auf dem Bahnhof ein, wurden unter großen Sicherheitsvorkehrungen auf 15 Busse und mit ihnen auf Erstaufnahmeheime in Sachsen verteilt.
Die Ankunft der Asylbewerber aus Passau war gut vorbereitet. Polizei riegelte den Bahnhof ab. Um 18 Uhr traf der Zug auf Gleis 7 ein.
Helfer von DRK und ASB verteilten Essen, Tee und Decken, Kinder erhielten Kuscheltiere. Danach stiegen die Neuankömmlinge in 15 Busse ein. Die Flüchtlinge blieben nicht in Zwickau.
Die vorherige Demo auf dem Parkplatz wurde organisiert von der Gruppe „Spazieren gehen ist eine feine Sache“.
Die bisher eher lose verbundenen Aktiven wollen demnächst einen Verein „Bürgerforum Sachsen“ gründen, ihren Protest auf ein festes Fundament stellen.
Ein Sprecher forderte ein Mitspracherecht der Bürger in der Politik, analog zu den Volksabstimmungen in der Schweiz. „Wir wollen unsere Lebensqualität erhalten“, rief er unter großem Beifall der Zuhörer.
Eine zweite Rednerin wurde deutlicher. Sie stellte sich als Mutter eines Babys vor und habe es satt, „beim Einkaufen von acht Asylanten angequatscht zu werden“.
Sie sagte: „Wir wollen gerne helfen, aber doch nicht so vielen.“
Schlechte Erinnerungen an die deutsche Wiedervereinigung hatte eine weitere Rednerin: „Nach der Wende haben uns die Wessis alles weggenommen. Wir mussten hier um alles kämpfen, aber den Ausländern helfen die Ämter in jeder Situation."
Am 14. November um 16 Uhr startet der nächste Protestmarsch von „Spazieren gehen ist eine feine Sache“ durch Zwickau am Platz der Völkerfreundschaft.