(B) Nazikneipe in Friedrichshain angegriffen

Eingeschlagene Scheibe - Symbolbild

Wir haben am 22. Oktober die Kneipe "Zum Igel" in der Gürtelstr. Ecke Scharnweberstr. komplett entglast.  Zu den Gästen der Kneipe gehören regelmäßig Nazis. Während dem Kampf der Refugees in dem Hostel in der Gürtelstraße im letzten Jahr, wurden die Kundgebungen mehrfach aus der Kneipe angegriffen. Der Wirt zerstörte die Anlage. Gäste bepöbelten und bedrohten Teilnehmer_innen, wobei sie eindeutige T-Shirts trugen.


Unsere Steine vom Donnerstag werden nicht die letzten gewesen sein, wenn der Laden nicht aufgibt.

Antifa

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Ist die Bausubstanz nationalsozialistisch gesinnt oder können Ziegelsteine und Fenster den rechten Arm heben? Schon mal was von Versicherungen gehört, die Sachschäden übernehmen? Kindergarten.

Inhaltslosester Eintrag des Tages. Du gewinnst eine Baggerfahrt durch die Eifel.

nach zwei mal glasbruch kündigt die versicherung, dann wirds entweder kalt im laden oder es wird aus eigener tasche bezahlt. noch zwei mal  glasbruch und die neue existenz des nazi wirts ist es, in die kochstrasse zu fahren und beim jobcenter ne vorrauszahlung für den lebensunterhalt zu beantragen.

Wenn dat öfter der Fall sein wird dann wird dat die Versicherung nicht langfristig mit machen..jute Aktion find ik!weiter so!

die versicherung zahlt natürlich nur wenn eine versicherung überhaupt abgeschlossen wurde. wirte (auch die von nazikneipen) kämpfen generell ums überleben, gerade in prekarisierten vierteln. ob da geld für die versicherung NACH dem eigenen lohn / sozialversicherung / rente bleibt ist fragwürdig. kein beileid für naziwirte, aber das ist tatsache so.

selbst in dem fall wenn die versicherung zahlt bedeutet das für den wirt schlichtweg stress und einige tage komplett verdienstausfall, d.h. am ende vom monat ist vielleicht noch weniger für den lohn vorhanden als ohnehin schon. und das ist ja wohl durchaus begrüssenswert.

bin heute vorbeigelaufen und abends war ganz normaler betrieb im igel. vor eine scheibe wurde nen pappschild gestellt, bei den anderen die jalousie nur halb aufgemacht.

ist also etwas übertrieben.

Vielen Dank an die Leute,  die aktiv geworden sind.  Jetzt heisst es, nicht nachlassen. Die Vorgänge um die ehemalige Weddinger Kneipe Postkutsche haben es vorgemacht. 

 

https://linksunten.indymedia.org/de/node/75353

 

Einziger Wermutstropfen, dass es seit den Übergriffen an der Gürtelstrasse fast zwei Jahre gedauert hat, bis eine Reaktion erfolgt ist. Wo waren in der Zwischenzeit alle anderen, die damals auf der Straße waren? Warum scheien ihnen die Sache keine Antwort nötig gewesen zu sein?

 

Antifa aus dder Defensive!

Gab zwischendurch schon Sachen, z.b. nen Farbanschlag, kannst ja mal die Suchfunktion bemühen.

Great. 

Ende Oktober 2014 flog bereits Farbe auf die Kneipe: https://linksunten.indymedia.org/de/node/126324

"Wo waren in der Zwischenzeit alle anderen, die damals auf der Straße waren? Warum scheien ihnen die Sache keine Antwort nötig gewesen zu sein?"

 

Wo warst den du? Statt moralisch zu lamentieren lieber mal selber machen und an die eigene Nase fassen!

Gaehn, würde das nur ein Bruchteil der Linken hier machen,  wehte in der Stadt wohl ein anderer Wind. Das Defizit anzusprechen, wird aber wohl noch möglich sein. 

Ich wohne Jahren im Haus und kenne den Igel. Der Wirt ist kein Nazi und der Igel ist keine Nazikneipe. Vielmehr handelt es sich um eine der wenigen bodenständigen Bierschwemmen im ansonsten durchgentrifizierten Friedrichshain. Rentner, Arbeiter und Leute ohne sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis trinken feste Bier, gucken Fußball, essen Eisbein und spielen Karten.

Den Laden anzugreifen, weil dort kein akademischer Diskurs gepflegt wird, oder auch Hetze gegen die Shisha-Bar zu verbreiten, "weil da immer türkische Männer drin“ sind, “die fette Sportwagen davor parken“, scheint mir nicht gerade Ausdruck antifaschistischer Gesinnung zu sein.

Antifa sollte sich davon distanzieren.

Guter Kommentar, sehe ich ähnlich.

Antifa-Menschen sollten sich mal mit Leuten unterhalten, die nicht so gebildet sind. Einfach nur um zu merken wie einfache Menschen so ticken. Mir kommt es seit vielen Jahren so vor, als wollen sich Antifas einfach nur von der Masse abgrenzen, nur um anders zu sein.

Der wirkliche Kampf ist der, der in den Köpfen stattfindet. Ich werde nicht aufgeben und weiter mit Nationalisten diskutieren. Das ist viel schwerer, als Scheiben einzuschmeißen.

Mit einfachen Worten, ohne Vorurteile.   

Naja. zuminddest zu gürtelstraßen-zeiten wurde vom Mensch hinterm Tresen ganz schön schikaniert. U.A. wurde ein Kabel durchgeschnitten, Des Weiteren pöbelten Personen aus der Kneipe mehrfach Geflüchtete an, auch kam es zu Angriffen, weswegen nonstop Schutz vor der Kneipe organisiert werden musste.

Ich kann den Hass auf akademisierte Debatten verstehene, jedoch muss 1 sich auch nciht umgekehrt mit von Klassismus betroffenen Menschen solidarisieren, nur eben WEIL diese tw. selbst exkludiert werden, wenn diese sich rassistisch verhalten. 

Rassistisch motivierte Äußerungen sind inakzeptabel, das ist klar.


Nun gingen zu „Gürtelstraßenzeiten“ die Provokationen zunächst von jungen Mitbürgern aus, die sich den Supportern zurechneten. Ein ideologisch gepushter Typ malte mit Kreide „Nazikneipe“ auf die Straße. In der Folge sahen sich die Igelgäste Anfeindungen ausgesetzt und einige haben mit dummen Sprüchen kontern wollen. Mit dummen Sprüchen aus der Ecke, in die sie zuvor gestellt worden waren.  Sehr unschön, aber eben nicht weltanschaulich motiviert. Kindergarten auf beiden Seiten.

Die pöbelnde „Nazibraut“ habe ich gesehen, und von dem Hitlergruß weiß ich auch. Das fällt nicht in die Kategorie Kindergarten. Solche Leute halten sich aber normalerweise im Igel nicht auf, ebenso wenig wie Thor-Steinar-Publikum. Sonst würde ich mich auch nicht solidarisieren.

Im Übrigen gilt meine Solidarität den Flüchtlingen und ihren Unterstützern.

Es wäre doch echt an der Zeit, dass sich die Leute, die hier angeblich einen so guten Draht zum Igel(-Wirt) haben, mal mit diesem zu reden, dass er/sie sich öffentlich von den rassistischen Sprüchen,Gesten,usw. der Gäste deutlich distanziert. Wäre doch für alle gut.

Der Wirt hat sich distanziert.

 

In etwa zeitgleich wurden erneut Scheiben eingeworfen. Antifa könnte sich nun auch distanzieren. Zugegebenermaßen kenne ich mich mit den Strukturen bei Antifa nicht aus. Aber vielleicht handelt es sich ja bei den Steinewerfern um irgendeine Opensource-Subgruppe, die sich einfach auch Antifa nennt.

Als Betroffener dieser Aktion möchte ich von meiner Seite eine Erklärung abgeben:

 

Seit 1. Oktober 2015 betreibe ich nun diese Altberliner Gaststätte "Zum Igel".

Mein Vorgänger ist am 15.09.2015 ausgeschieden. 

 

Ich bin weder Nazi, noch dulde ich diese in meiner Gaststätte. Ich bezeichne mich als Humanist und verabscheue jeglichen Extremismus und politisch motivierte Gewalt, egal aus welcher Ecke dieses kommt.

Die Gäste des "Igels" sind Arbeiter, Rentner und auch junge Leute, die einfach zusammen ein paar Biere trinken, Karten spielen und dabei über Sky Fussball schauen. Hier findet man KEINE Nazis! Diese haben in dieser Gaststätte auch nichts verloren!

 

Zu dem besagte Abend ist folgendes zu sagen:

Kurz vor Feierabend (gegen 24.00 Uhr) kam es zu diesem Anschlag. Zu der Zeit befand sich eine Angestellte und ein Gast im Laden.

Es flogen insgesamt 12 große Pflastersteine durch die Scheiben, ein Stein verfehlte nur knapp den Kopf der Angestellten und schlug im Tresen ein.

 

Das ganze hat in meinen Augen nichts mehr mit Widerstand oder Kampf für politische Überzeugung zu tun, sondern scheint einfach nur Spaß am Zerstören zu sein. Das man hierbei sogar billigend in Kauf genommen hat, eine unbeteiligte Frau zu verletzen, verurteile ich zutiefst.

Es wäre schön, wenn mir die Verantwortlichen die Gelegenheit zu einem Gespräch geben würden, um die vorhandenen Missverständnisse zu klären.

 

Ich habe auf eine Anzeige verzichtet und werde diese auch in Zukunft nicht machen.