Anklage nach Blockupy-Randale gegen Karlsruher Aktivist

Erstveröffentlicht: 
23.10.2015

Die Ausschreitungen bei der Eröffnung der neuen Europäischen Zentralbank hat ein zweites juristisches Nachspiel. Die Staatsanwaltschaft erhebt gegen einen zweiten Blockupy-Demonstranten. Er soll zu einer Gruppe gehört haben, die am 18. März auf Polizisten losgingen.

 
 Die Randale anlässlich der Eröffnung des Neubaus der Europäischen Zentralbank am 18. März hat ein zweites juristisches Nachspiel. Die Frankfurter Staatsanwaltschaft hat Anklage gegen einen 25 Jahre alten Mann aus Karlsruhe erhoben, dem sie schweren Landfriedensbruch und gefährliche Körperverletzung vorwirft. Er soll zu einer Gruppe Demonstranten gehört haben, die gegen 9.30 Uhr in der Friedberger Anlage auf eine Gruppe Polizisten losgegangen sein soll, die zumindest laut Anklage deutlich in der Unterzahl gewesen sein sollen.


Der Mann soll mit einer Holzlatte auf einen Polizisten eingeschlagen haben – der dank Schutzkleidung aber unverletzt blieb. Kurz darauf soll er aus der Menge heraus auf einen zweiten Polizisten eine leere Glasflasche geworfen haben. Auch hier wurde niemand verletzt.

 

Der 25-Jährige war kurz darauf festgenommen worden, was dadurch erleichtert wurde, dass er sich seinen Kapuzenpulli herunterzog und einen auffälligen Bart und ein Nasenpiercing präsentierte. Bis heute hat er sich laut Staatsanwaltschaft nicht zu den Vorwürfen geäußert.

 

Den Ausschreitungen war an jenem Tag die Festnahme des Demonstranten Federico A. vorausgegangen. Der 23 Jahre alte A. war im Juni zu einer Freiheitsstrafe von 14 Monaten auf Bewährung verurteilt worden, weil er Pflastersteine auf Polizisten geworfen hatte. Bei den Ausschreitungen am 18. März waren in Frankfurt etwa 350 Polizisten und Demonstranten verletzt worden. Weitere Prozesse könnten durchaus folgen. Rund 100 Verfahren sind mittlerweile eingestellt worden.