Mi. 18.11.2015 Universität Siegen Roter Hörsaal / Adolf-Reichwein-Str. 2, 57068 Siegen / Raum AR-D 5103 / Einlass 18.00 Uhr Vortrag 18.30 Uhr
Stell dir vor, 10.000 Faschisten halten in NRW eine Kundgebung ab! Und keinen interessiert's! Gibt's nicht? Doch! Und zwar in Oberhausen. Am 26.04.2015 lud die Förderation der Türkisch-Demokratischen Idealistenvereine in Deutschland (türk. Abkürzung: ADÜTDF) zu einer politischen Veranstaltung in die Arena Oberhausen ein – und tausende folgten.
Was sich zunächst anhört wie ein etwas größerer, gemütlicher Debattierclub, stellt sich in der Realität als Vorfeldorganisation der türkischen ultranationalistischen und faschistischen Partei MHP heraus, zu deren Feindbildern insbesondere Kurden und im Weiteren alles nicht-türkische gehören. Innerhalb der BRD findet man die Mitglieder dieser nationalistischen Bewegung, Graue Wölfe genannt, in Kulturvereinen, Integrationsräten, Glaubenshäusern, der Parteipolitik. Trotz dieser Präsenz und der von ihnen ausgehenden Gefahr sind die Grauen Wölfe zivilgesellschaftlich kein Thema, werden im Hintergrund sogar parteipolitisch hofiert.
Dr. Emre Arslan, Soziologe an der Universität Siegen, führt in Geschichte, Ideologie und Organisation der Grauen Wölfe ein und kommt im nächsten Schritt auf oben genannte Tätigkeiten in der BRD und NRW zu sprechen. Neben diversen Publikationen zu diesem Thema schrieb er auch schon für das Lotta-Magazin und wurde im Unrast-Verlag veröffentlicht.