Seit Mittwoch dem 07.10.2015 sind die Bauarbeiten am Kartäuserwall 14 ordnungsbehördlich durch die Stadt Köln stillgelegt. Der Abriss des Hauses ist somit vorerst gestoppt. Nach der polizeilichen Räumung letzte Woche Donnerstag begannen die Eigentümer, die Gewerbepark Hüsten GmbH, am Montag, das gänzlich intakte und bewohnbare Haus Stück für Stück von einem Bautrupp abreissen zu lassen. Zuerst wurde das Dach zerstört, um das Haus durch anhaltenden Regen unbewohnbarer zu machen.
Seit Mittwoch finden keine weiteren Abrissarbeiten mehr statt, das Haus darf nur noch für bauliche Sicherungsarbeiten von einem Arbeiter mit Sondergenehmigung betreten werden. Der Kartäuserwall 14 wird jedoch weiterhin von zwei Securities der Delta-Security Service GmbH aus Köln in 24 Stunden Schichten bewacht.
Die Securities sowie die Polizei leiden seit Montag unter andauernden und erhöhten Panikattaken und befürchten, dass aus der kleinsten Ansammlung von kritischen Beobachter*innen der Abrissarbeiten eine neue Besetzung entsteht:
der Boss der Securities zeigt sich mit schußsicherer Weste und einem Hund an der stattfindenden Mahnwache; am Montag wurde aus einer Flyeraktion von drei bis vier Leuten vor dem Haus ein Einsatz einer Hundertschaft und allerlei Streifenpolizei, die nach versteckten Türen und Zugängen suchten, und ansonsten sinnlos die Mauern des Hauses absicherten; die Bewohner*innen des auf der Rückseite liegenden Wohnhauses werden seit Tagen von Polizist*innen belästigt, die dort hektisch durch die Treppenhäuser laufen und versuchen, die dort Wohnenden nach versteckten Wegen auszufragen.
Der anhaltende Protest nach der Räumung des Kartäuserwall 14 scheint seine Wirkung zu zeigen. Für die Gewerbepark Hüsten GmbH steigen die Kosten vorerst täglich. Die Polizei versucht verstärkt repressiv gegen die Proteste zur Erhaltung von Wohnraum für Alle vorzugehen.
Der Besetzer*innenrat des Kartäuserwall 14
Köln, 08.10.2015