[GÖ] Siempre Antifascista Festival 15.-18. Oktober 2015 in Göttingen

15.-18.10.15 Siempre Antifascista Göttingen

Es ist bald soweit! Vom 15. bis zum 18. Oktober findet zum 6. Mal das Siempre Antifascista Festival in Göttingen statt. Damit wollen wir einerseits die Erinnerung an die zahlreichen Opfer rechter sowie rassistischer Gewalt wach halten, andererseits Impulse setzen für unsere alltägliche antifaschistische Praxis und einen Raum für Selbstreflexion und Austausch schaffen. Denn Antifaschismus ist kein Life Style, sondern eine Überzeugung, nach der es zu handeln gilt!

Dazu haben wir interessante Veranstaltungen zusammengetragen und gute Bands eingeladen.

Weder spült das Ganze Schotter in der Kasse, noch haben wir die Organisation an Subunternehmen ausgelagert: Das Siempre ist D.I.Y. und non-profit!

Kommt vorbei! Tauscht euch aus!
Wir freuen uns auf euch!

Remembering means Fighting!

+++Pennplatzbörse+++Kinderbetreuung+++Sokü (vegan)+++Translations+++(http://siempre-antifa-goettingen.tk/)+++

 

Auf unserer Homepage könnt ihr euch über den aktuellsten Stand informieren: http://siempre-antifa-goettingen.tk/

Dort findet ihr auch unser Selbstverständnis sowie eine englische Version der Veranstaltungen unter 'Translation' -> 'Events 2015'.

Für Pennplätze, Kinderbetreuung und Übersetzungswünsche wäre es gut, wenn ihr euch frühzeitig über unser Kontaktformular meldet.

 

 

VERANSTALTUNGEN 2015

 



Donnerstag, 15. Oktober


20:00 Uhr | Lumière
Filmvorführung der französischen Dokumentation " Acta non Verba" mit anschließender Diskussion
mit dem Regisseur des Nosotros Kollektivs (Marseille)
[O-Ton: Französisch, teilweise Englisch, Untertitel: Deutsch, teilweise Französisch]


Der Regisseur des Films beschreibt sein Projekt folgendermaßen:
“Es ist nicht einfach zu erklären, warum und wie ich dieses Projekt ausgeführt habe, und ich habe mir sehr viele Gedanken über seine Konzeption gemacht. Die Grundidee für “Acta non Verba” ist mir gekommen, weil mir folgendes aufgefallen ist: der Aufstieg der extremen Rechten in Europa, deren theoretische Erneuerungen und deren neue Gesichter, aber auch die Ratlosigkeit der Linken, unsere Unbeweglichkeit und alles was uns von den umgebenden Weltrealitäten trennt. Der Tod Clément Mérics, sowie seine mediale Darstellung, war ein richtiger Schock für mich. Mir ist dabei bewusst geworden, wie falsch wir verstanden wurden und wie schlecht wir organisiert waren.  “Acta non Verba” war also die Antwort auf ein Bedürfnis: In einer Welt der Information durch Bilder wollte ich eine Doku drehen, die über unsere Kämpfe, über die Menschen, die nicht aufgeben und die immer wieder neue Praxen erproben, berichtet. Indem ich verschiedenen Kollektiven eine Plattform gebe um sich vorzustellen, wollte ich unsere Projekte und Widersprüche aufzeigen, aber auch und vor allem das Wort denjenigen geben, die aktiv sind. Dieser Film soll eine Antwort auf Stereotype und falsche Darstellungen sein, die manche über Antifaschismus verbreiten. Daher hoffe ich, dass diese von Aktivist*innen entwickelte Doku den Zuschauer*innen ermöglichen wird, unsere Daseinsberechtigungen, unsere Hoffnungen, unser Streben sowie die Logik hinter unseren Handlungen besser zu verstehen.”

 

Freitag, 16. Oktober

 

17.30 Uhr | TBA

Russland, die Ukraine und der Westen
Eine Medienanalyse aus antifaschistischer Perspektive
mit der Anarcha-Syndikalistischen Jugend Göttingen/Südniedersachsen
[auf Deutsch, nach Bedarf mit Übersetzung]

 

Seit fast 2 Jahren wird um die Ukraine gekämpft. Während sich in Kiew, auf der Krim und in der Ostukraine die Ereignisse überstürzten, verstiegen sich westliche und russische Medien in einen regelrechten
Kampf um die öffentliche Meinung. Doch was davon ist stumpfe Propaganda und welche Informationen sind aus linksradikaler Perspektive relevant? Warum überstürzen sich alle Seiten in ihrem jeweiligen nationalen Rausch und beschuldigen sich gegenseitig des Faschismus? In Form eines Vortrags mit anschließender Diskussion soll versucht werden, Licht ins Dunkel zu bringen und gemeinsam die Geschehnisse zu interpretieren.

 

20.00 | T-Keller

Anarchistische Gewerkschaftsarbeit als umfassende, antifaschistische Strategie
mit der Freie Arbeiterinnen- und Arbeiter-Union (FAU) Dresden
[auf Deutsch, nach Bedarf mit Übersetzung)

 

Antifaschismus als Sisyphos-Aufgabe?
Gerade im Osten Deutschlands aber auch immer mehr anderen Ecken Europas erreichen rechte Mobilisierungen ein Ausmaß, gegen das nicht immer eine Mobilisierung leistbar ist. Während wir uns auf den Straßen abmühen ziehen konservative Politiker_innen von CDU und SPD in ihrer Gesetzgebung noch rechts an manchem "besorgtem Bürger" vorbei ohne das ein effektiver Widerstand dagegen organisiert werden kann. Im Kampf um ein Mindestmaß an Menschenrechte tritt dabei überlastungsbedingt die Formulierung emanzipatorischer Antworten auf aktuelle soziale Ängste in der Bevölkerung in den Hintergrund. Oder noch schlimmer, eine Auseinandersetzung über Strategien um zu einer gerechteren Gesellschaft zu kommen, werden selbst in der radikalen Linken nicht mehr diskutiert und entwickelt. Die radikale Linke verkommt so, ohne es zu wollen, zu einer Verteidigerin des nicht tragbaren Status quo und verliert dabei trotzdem noch beständig an Boden. Im Vortrag werden Thesen zur aktuellen Dynamik antifaschistischer Bewegung in Deutschland vorgestellt und mögliche, konkrete Lösungsansätze andiskutiert.

 

Samstag, 17. Oktober

 

11:00 Uhr | JuZI

Genua 2001 - Die öffentliche Darstellung der Ereignisse kritisch hinterfragen

mit Giuliano Giuliani

[auf Italienisch mit englischer/deutscher Übersetzung]

 

Im Juli 2001 in Genua kam es zu einem dunklen Kapitel der italienischen Staatsrepression: Während der Proteste gegen den G8-Gipfel wurden Folter- und Gewalthandlungen seitens der Polizei gegenüber Aktivist*innen ausgeübt. Den traurigen Höhepunkt dieser Welle der Gewalt bildete der Tod Carlo Giulianis. Sein Vater versucht seitdem diese Ereignisse kritisch zu beleuchten. Bei diesem Vortrag wird er auf deren verfälschte Darstellung in den Medien eingehen und über die Prozesse gegen die Cops berichten, bei welchen es keine einzige Verurteilung gab. Außerdem informiert er über die bis dahin unbekannte Praxis der Polizei, agents provocateurs in die Demos einzuschleusen. Abschließend möchte er über die Auswirkungen der Zusammenarbeit zwischen Medien und reaktionärer Politik auf die No Global-Bewegung reden.

 

15:00 Uhr | JuZI

Extreme Formen der Repression in der Diaz-Schule: Cops foltern Aktivist*innen

mit Giuliano Giuliani

[auf Italienisch mit deutscher/englischer Übersetzung]

 

Repression nahm in Genua 2001 extreme Formen an: Im Rahmen der Proteste gegen den G8-Gipfel hielten sich in der Diaz-Schule mehrere Demonstrant*innen auf. Die Cops stürmten die Schule, verprügelten alle anwesenden Aktivist*innen und nahmen diejenigen, die Widerstand leisteten, fest und folterten sie. Diesen gewalttätigen Einsatz legitimierten die Cops mit dem Ziel, in der Schule versteckte Waffen finden zu wollen. Die Molotov-Cocktails, die sie dort fanden, hatten sie allerdings selbst im Vorhinein versteckt. Giuliano Giuliani wird bei dieser Veranstaltung über das Leiden der gefolterten Aktivitst*innen, die Prozesse gegen die involvierten Cops und die aktuelle Entwicklung in den Prozessen vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte sprechen.

17:00 Uhr | JuZI

Box Populaire Workshop
Input und Sportworkshop zu Boxe Populaire
mit Aktivist*innen aus Saint-Etienne
[auf Französisch, mit deutscher Übersetzung]

 

Wir betrachten Sport als individuelle und kollektive Ausdrucksweise, die Werte und Ideen vermitteln kann. Dementsprechend bemühen wir uns soziale Einstellungen, die wir ablehnen – Herrschaftsmechanismen, rassistische, homophobe und sexistische Ideen und Verhaltensweisen sowie übertriebenen Wetteifer – beim Training nicht zu reproduzieren. Wir sehen Kampfsport als eine Möglichkeit über sich selbst hinauszuwachsen und gleichzeitig andere Menschen zu respektieren und sich mit ihnen auszutauschen. Dieser Workshop ist dafür ein gutes Beispiel: Wir wollen euch kennenlernen, unsere Skills mit euch austauschen und somit zu einer Verbreitung solcher Initiativen im linksradikalen Milieu beitragen. Die Mischung von Kulturen und Herkünften in unserer Stadt und bei unserem Training ist für uns ein weiterer Grund um gegen alle Diskriminierung zu kämpfen.
Boxe – Respect – Autogestion – Antifascisme

 

20:30 Uhr | JuzI

Konzert mit:
What We Feel
(Hardcore – Moskau)
Lena Stöhrfaktor und das Rattenkabinett (Hip Hop – Berlin)
Alarm (Prop n’ Folk – Dresden)
Raptus di Follia (Hardcore Punk – Bern)

 

Sonntag, 18. Oktober

 

12:00 Uhr | JuZI

Sektempfang für die Eröffnung der Ausstellung “Namenlos”, außerdem: veganer Brunch!
mit dem Siempre Antifascista Kollektiv