Am 12. September 2015 werden in mehreren deutschen Städten Menschen aus Solidarität mit Rojava und Sengal auf die Straße gehen. In Bremen werden wir ab 12 Uhr auf dem Marktplatz eine Kundgebung mit Livemusik, Theater, Ausstellung und Redebeiträgen veranstalten.
Im Sommer 2014 eröffnete der sogenannte Islamische Staat (IS) Großangriffe gegen die kurdischen Gebiete. Hierbei wurden insbesondere die unbeschreiblichen Massaker an der êzîdisch-kurdischen Bevölkerung im Sengalgebirge (Nordirak) und die massiven Angriffe auf den Kanton Kobanê (Rojava, Nordsyrien) von der internationalen Öffentlichkeit wahrgenommen.
Der Verteidigungskampf, den die Bevölkerung mitsamt den Frauen- und Volksverteidigungskräften gegen den „IS“ führt, ist zugleich ein Kampf für Demokratie, Frauen- und Menschenrechte und für eine Zukunft im gleichberechtigten Miteinander. Die weitgehende Befreiung des Kantons Kobanê steht beispielhaft für diesen erfolgreichen Widerstand der fortschrittlichen kurdischen Kräfte.
Die demokratischen Errungenschaften, die sich unter anderem in der Selbstorganisierung der Bevölkerung zeigen, werden kontinuierlich weiter angegriffen. Wasser-, Strom- und medizinische Grundversorgung sowie Lebensmittel und weitere Infrastruktur sind kaum noch vorhanden.
Noch immer gibt es in Kobanê Minen und Sprengfallen des „IS“. Mit Massakern und Selbstmordanschlägen versucht der „IS“, mit Unterstützung der türkischen Regierung, weiterhin den fortschrittlichen Prozess in der Region zu zerstören.
Erdogans AKP-Regierung hat dem kurdischen Volk nun auch in der Türkei den Krieg erklärt. Kurdische Dörfer werden bombardiert, Menschen erschossen und Tausende linke Aktivist_innen verhaftet.
Das Embargo der reaktionären kurdischen Autonomieregierung im Nordirak und der türkischen AKP-Regierung verhindert die Lieferung von Hilfsgütern und blockiert somit internationale Solidarität. Ebenso die Kriminalisierung der kurdischen Freiheitsbewegung in der BRD und EU durch das Verbot der PKK. All diese Maßnahmen sind Angriffe auf die Menschenrechte.
Um den Aufbau von Kobanê und Rojava zu ermöglichen, um eine sichere Rückkehr aller Geflüchteten gewährleisten zu können, muss ein humanitärer Hilfskorridor eingerichtet und die türkisch-syrische Grenze geöffnet werden. Selbst ein Jahr nach dem Beginn des größten Angriffs auf Kobanê durch den Islamischen Staat gibt es immer noch keine offizielle Möglichkeit, Hilfsgüter in die betroffenen Gebiete zu bringen. Dieser Zustand ist untragbar und muss sich unbedingt ändern!
Die Forderung nach einem humanitären Hilfskorridor darf niemals heißen, dass die Türkei Truppen nach Rojava schickt. Eine türkische NATO-Pufferzone sowie eine Besatzung der Autonomiegebiete in Rojava und Sengal sind entschieden zurückzuweisen.
- Hilfskorridor einrichten!
- Embargo beenden!
- PKK-verbot aufheben!
- Hände weg von Kurdistan!
Wir unterstützen die antifaschistischen Aktionen gegen den Naziaufmarsch in Hamburg am gleichen Tag!
Kurdistan Solidaritätskomitee Bremen