Aktion für Anarchie im Wald

Fusil, brisé & anarchisme

Im Juli haben wir drei große, stabil gebaute Hochsitze in der Nähe der Orte Vordorf und Meine kaputt gemacht.

 

Die Jagd ist eine mörderische Form von Herrschaft von Menschen über andere Tierarten. Auch die ökologischen Argumente gegen die Jagd sind seit langem bekannt.

Ein eingekreistes A, welches wir mit Kreide auf einen der unbrauchbar gemachten Hochsitze zeichneten, verrät als Symbol, was geschehen muss, damit Menschen in Zukunft nicht mehr vor kaputten Hochsitzen stehen: Die Jagd muss aufhören! Es darf keine Herrschaft mehr geben!

Hände, Säge, Kreide

 

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Die Jagd ist eine mörderische Form von Herrschaft von Menschen über andere Tierarten. Auch die ökologischen Argumente gegen die Jagd sind seit langem bekannt.

Das ist eine, vorsichtig getippt, "verkürzte" Darstellung eines sehr komplexen Problems bzw. Systems mit vielen Für und Wieder, und Widersprüchen. Das Zerstören von Hochsitzen ist kein sonderlich wertvoller Beitrag dazu...

"Das Zerstören von Hochsitzen ist kein sonderlich wertvoller Beitrag dazu..."


Warum nicht?

weil es einfach dumm ist. es ist genau so effektiv, wie einem fleischfresser sein bockwurstbrötchen mit senf aus der hand zu hauen und ihm ins gesicht zu schreien "na siehste, das haste davon!"

es macht zwar spaß, aber: weder wird das würstchen lebendig, noch versteht der mensch mit dem brötchen in der hand, worum es geht.

 

eine leider verkürzte aktion, ohne nachhaltigkeit. sie wird die öffentlichkeit nicht oder nur mit negativer berichterstattung erreichen. dann heißt es: jaja, iese anarchisten. besoffene kinder...

... diese aktionen sind sinnvoll und nötig, weil damit eine mörderische logik angegriffen wird. genauso, wenn bundeswehrfahrzeuge brennen, ist es richtig, wenn auch hochsitze zerstört werden.

 

außerdem ist der vergleich eines würstchen mit einem hochsitz mehr als albern. durch den abgesägten hochsitz wurde ein mörder vom morden abgehalten, jedenfalls an diesem ort. wenn du einem flesichfresser das essen aus der hand schlägst, hast du lediglich einen konsumenten getroffen. das eine ist der produzent (mörder) und das andere der konsument (subventionierer vom mord). und seit wann kümmert es anarchisten was die presse über sie sagt?

in erster linie dienen die hochsitze ja wohl nicht der PRODUKTION von nahrung, sondern der REGULIERUNG des wildes im einem bestimmten areals. nahrungsproduktion find ja wohl in mastfarmen etc statt.

 

seit wann es anarchisten kümmert was die presse sagt? vielleicht seit dem anarchist_innen öffentlichkeit schaffen wollen und informieren wollen. menschen auf ihre seite bringen und überzeugen wollen. ok ok... ich weiß, anti-jagd-aktionen gehören natürlich auch zu den insurrektionalistischen kämpfen und stehen neben den revolten südamerika, griechenland oder sonstwelchen klassenkämpfen.

 

was das soll... macht euch erstmal grade für die menschen, in eurer umgebung, in fabriken und im einzelhandel, baut gewerkschaften auf, anstatt euch des nächtens durch den wald zu schlagen und hochstände umzuschubsen*. aber ok. ihr seid anarchisten und so wie ihr das bestimmt versteht ist organisation auch per se scheiße wegen der entstehenden hierarchie. das ganze rumgejage und fleschgeesse ist doch eher eine art nebenwiderspruch im großen ganzen... aber, ach egal...

 

#zeitverschwendung #hippies #waswirklichwichtigist

 

*) ja, ok. es macht ja schon spaß, ich weiß.

sicherlich dienen sie in erster linie der regulierung. aber das nebenprodukt dieser regulierung ist auch eine produktion. nämlich "wild". wenn mensch vom dorf kommt, kennt man diese form von produktion recht gut.

 

also mich als anarchistin kümmert es recht wenig was die presse schreibt. wozu soll ich meine art zu kämpfen den herrschenden gelüsten anpassen? oder denen, die in ihren hetzblättern entscheiden was "richtig" und was "falsch" ist. es ist vollkommen willkürlich, wann eine aktion/demo in der presse loblich oder nicht erwähnt wird. das hängt davon ab, wer diesen artikel in der presse dann verfasst. dadurch, dass man sich gedanken drüber macht, was der rest der welt von einem denkt schränkt einen menschen schon wieder in seinem handeln ein und sorgt dafür, dass sich das aufständische beruhigen lässt.

 

wieso immer erst für menschen? und die wichtigste frage: wieso um alles in der welt GEWERKSCHAFTEN??? linksreformistischer mist hat doch mit zeigemäßen anarchistischen kämpfen nichts mehr am hut. als anarchist*in sollte mensch kämpfen und unabhängig von presse informationen bereitstellen. nicht in form eines missionars oder sonst einer autorität, indem mensch menschen "überzeugen" will. was ist daran frei, wenn menschen überzeugt werden? sie sollen lediglich anfangen sich niemanden zu beugen und frei zu handeln.

 

also ernsthaft, indy ist echt mittlerweile zu einem ort für trolls geworden. irgendwelche klugscheißertrolls die in der linken szene oder mit anarchistischen ideen nicht mehr klar kamen oder meinen, ZU gut klar kamen, um jetzt leuten irgendwas zu bevormunden, "was wirklich wichtig ist".

 

#hashtagssindscheiße

wozu soll ich meine art zu kämpfen den herrschenden gelüsten anpassen?

das ist nicht gemeint. sondern dass du deine art zu kämpfen den "beherrschten" erklären solltest/verständlich machen solltest. dann setzt bei denen evtl. ein denkprozess ein und sie werden für die anarchistische/antispe-idee gewonnen oder entwickeln zumindest ein verständnis dafür. wenn das nicht passieren soll. kannst du auch gleich im AZ oder in deiner bude bleiben und revolution im wohnzimmer oder am tresen spielen...

 

ob die aktion nun gut oder schlecht ist, sie ist eine propaganda der tat. sonst hätten die leute kein (A) hinterlassen, um - wenn auch auf spärliche weise - ihre beweggründe klarzustellen. welchen sinn hat das symbol denn sonst, wenn nicht auf den antispe-charakter zu unterstreichen?

 

wenn mit solcher art von intervention nichts erreicht/bewegt werden soll (denn morgen stehen die dinger wieder im wald), dann wird die aktion zum selbstzweck und das (A) nur zu einem graffiti-tag, welches seinem betrachter entgegenschreit "ich war da".

 

indy ist echt mittlerweile zu einem ort für trolls geworden...

die in der linken szene oder mit anarchistischen ideen nicht mehr klar kamen

ok, dir als anscheinend alteingesessene anarchistin und indynutzerin sollte doch klar sein: kritik kann, aber muss nicht immer solidarisch sein. zumindest machen sich leute die mühe diskussionen anzustoßen. ist doch auch besser als die standartkommentare wie z.B."geile aktion!" ...trolls hingegen zerstören jede diskussion und streuen unsinn. btw: du wirst unsachlich, indem du leuten vorwirfst mit ihren weltbildern nicht klar zu kommen.  

 

mmpf sagt es richtig: "Was bleibt ist aber, dass sich Menschen politisch engagieren und das nicht nur in ihren Sesseln zu Hause sondern auch aktiv draußen." und bla hat einfach mal keine ahnung, was kritiker_innen sonst noch machen, wenn sich nicht gerade indykommentare durchlesen. und das ist auch gut so.

 

interessant und um die thematik zu vertiefen, wäre die frage an dich: was sind denn zeitgemäße anarchistische kämpfe? jägersitze bei nacht und nebel umkippen?

 

#nadanngutenacht

ganz vergessen: solidarität mit den gefährt*innen im wald. macht weiter damit und lasst euch nicht erwischen!

Anarchie ist als Ideengebäude immer(!) gegen jeden Ausbeutung und Unterdrückung des MENSCHEN durch den Menschen.
Anarchie richtet sich also nicht primär gegen "Herrschaft" von Menschen über andere Tierarten.

Leider wird sich zu dem Thema gar nicht ausgelassen. Was hat also die Jagd einerseits und die konkrete Aktion andererseits mit der Ausbeutung und/oder der Unterdrückung des Menschen durch den Menschen bzw seiner Befreiung davon zu tun? Bei dieser Aktion wird so getan als ob Jagd nicht teil eines menschlichen sozialen, kulturellen und ökonomischen Konstruktes wäre. Dabei bedeutet Jagd hier ganz klar etwas anderes als in der Tundra oder im Amazonas - und es macht auch einen Unterschied wer denn überhaupt zur Jagd geht.

Solange diese Fragen nicht geklärt sind, scheint mir das eine reine Stellvertreteraktion zu sein (irgendwelche Aktivist*innen kämpfen anstelle der der nichtmenschlichen Tierarten für deren Befreiung.

Auch das übrigens etwas das im Ideengebäude der Anarchie nicht vorgesehen ist - Vielmehr ist die Selbstorganisation und Selbstbefreiung ein weiterer zentraler Punkt im anarchistischen Ideengebäude. Stellvertreter*innen werden dagegen konsequrnt abgelehnt und und oft sogar als als Teil des eigentlichen Problems gesehen.

 

Dieses Bekenner*innenschreiben offenbart auf den ersten Blick nur eines:
Diejenigen die es verfasst haben

# haben sich wenig gedanken gemacht

# wissen zu wenig über die Idee der Anarchie und die anarchistischen Bewegungen der Welt

# handeln statt für sich selbst lieber für andere (und da dann am besten für "Opfer" die sich nicht mal anseatzweise gegen ihren Paternalismus wehren können, was besonders perfide ist)

Also sollen auch Menschen mit Behinderungen oder welce die einen Sack über den Kopf gezogen bekommen, welche zu ausgehungert sind, um zu kämpfen, sich selbst befreien und nicht in die Kämpfe anderer einbezogen werden? Denk mal nach, ey! Der Hirsch hat vielleicht ein Geweih, der Jägerpisser hat dafür ein Gewehr und sitzt versteckt in seinem Hochsitz. Wie soll ein FLUCHTtier sich dabei wehren?

 

Der Kampf der Befreiung geht weiter als über die Spezies Mensch. Es ist ebenso wichtig jedes Leben und den Planeten zu verteiden. Und nicht auf Indymedia den großen Zeigefinger als Anarchokönig zu schwingen, was überhaupt Anarchie ist oder, dass die Verfasser*Innen zu unwissend seien. Wir leben in der Gegenwart, und du offenbar in einer Traumwelt mit Bakunin und Kropotkin.

 

Kleiner Tipp: Informier doch du dich lieber darüber, was eigentlich Freiheit bedeutet und versuch nicht den Menschen deine "perfiden" Weltbilder aufzuzwingen. Das ist nämlich ganz und gar nicht frei oder anarchistisch. Passt eher in irgendeinen autoritären Murks.

Mensch kann sich ja darüber streiten ob die Aktion sinnvoll und wieweit sie durchdacht war. Kritik ist auf jeden Fall angebracht. Was bleibt ist aber, dass sich Menschen politisch engagieren und das nicht nur in ihren Sesseln zu Hause sondern auch aktiv draußen. Daumen hoch dafür.

Weil die Thematik eine komplexe ist, und solcher Aktionismus vielleicht mal ein Zeichen setzt, aber ansonsten frei von von Argumenten ist. Selbst wenn mensch von gesellschaftstheoretischen Debatten über Anarchie, herrschaftsfreie bzw. befreite Gesellschaften usw. absieht ist die Sachdiskussion allein schon umfänglich, hier als Startpunkt ein gutes Paper österreichischer TierschützerInnen mit Pro&Contra:

 

http://www.respektiere.at/useruploads/files/Jagd.pdf

 

Ein bißchen Suchen im Netz bringt noch unendlich viele weitere Texte dafür und dagegen...

Jäger sind kranke, armselige Menschen, die ihre Triebe auf abnorme Weise ausleben.
jagd ist feige
Jagd reguliert nicht!
Jagd schadet den Beständen durch Entnahme gesunder Tiere
Fütterung im Winter ist Mästung
Jäger sind keine Naturschützer, sondern einfach hinterhältige Mörder
Die Jagd wird durch alle politischen Schichten erhalten, Reformen sind da nur schwer möglich
Jäger vergiften durch bleihaltige Munition
Jäger verängstigen und vergrämen das Wild
Jäger quälen Tiere in Schliefanlagen
Jäger haben einen Freischein zum Töten und zum Besitz von Waffen
Jäger haben etwas gegen Promillegrenzen
Jäger treffen auch(fast)immer
wer ein Tier tötet, tötet irgendwann auch Menschen

Jäger sind nachhaltig schädlich für die Umwelt und gehören angegriffen, woimmer man auf sie und ihre Hinterlassenschaften trifft

Jäger sind kranke, armselige Menschen, die ihre Triebe auf abnorme Weise ausleben.

Wenn Du es auch für krank hältst, so leben sie diese Triebe doch haargenau so - normal - aus.
jagd ist feige

Der Löwe schraubt sich seine Vorteile auch nicht aus dem Maul.
Jagd reguliert nicht!

...falsche Jagd.
Jagd schadet den Beständen durch Entnahme gesunder Tiere

Kranke sterben von sich aus, und pflanzen sich nicht fort.
Fütterung im Winter ist Mästung

Landwirtschaft und Prädatorenlosigkeit führt zur Übervermehrung. Im Winter würde dieser Anteil es nicht schaffen. Was hältst Du vom Verhungern lassen?
Jäger sind keine Naturschützer, sondern einfach hinterhältige Mörder

Weil Du es so willst...
Die Jagd wird durch alle politischen Schichten erhalten, Reformen sind da nur schwer möglich

-

Jäger vergiften durch bleihaltige Munition

Freie Munitionswahl.
Jäger verängstigen und vergrämen das Wild

Jagd: 1 Sekunde. Jogger und alle anderen: Länge des Aufenthalts.
Jäger quälen Tiere in Schliefanlagen

Ja.
Jäger haben einen Freischein zum Töten und zum Besitz von Waffen

Und?

Jäger haben etwas gegen Promillegrenzen

Ja, bei der Jagd ist das kacke.

Jäger treffen auch(fast)immer

Natur.
wer ein Tier tötet, tötet irgendwann auch Menschen

Das zeigt letzlich was für ein verstörtes und naturfernes Wesen Du bist. Für das Wild gibt es nur 3 Möglichkeiten: Wolf, Jagd, oder Verrecken aufgrund von Krankheiten und Entkräftung, sehr sehr häufig, weil das Gebiss der Alttiere schließlich zu abgenutzt zur weiteren Aufnahme bzw. Zerkleinerung der Nahrung ist. Das sind wohl auch keine sehr schönen Monate.