Kommentar: „Die neuen Hoffnungsträger“
Die AfD in Baden-Württemberg hat eine neue Parteispitze. Sie
besteht zwar aus drei gleichberechtigten Köpfen. Die sind aber sehr
verschieden und müssen sich nun zusammenraufen, meint der StZ-Redakteur
Thomas Breining.
Pforzheim - Die AfD in Baden-Württemberg hat eine neue Führungsspitze. Ganz vorne stehen – formal gleichberechtigt – drei Vorstandssprecher. Sie sind aber sehr verschieden.
Lothar Maier, der Stuttgarter Gemeinderat, spielte seine kommunalpolitische Erfahrung aus und kam mit wohldosierter konservativer Stimmungsmache zur Asylpolitik und zur Griechenkrise mit 95 Prozent Zustimmung zum besten Ergebnis.
Demgegenüber holte Jörg Meuthen mit 93 Prozent Zuspruch kaum weniger. Er leitet neben Frauke Petry auch den Bundesverband. Der an der Hochschule Kehl Volkswirtschaft lehrende Professor hat sich dazu bekannt, dass die verschiedenen Strömungen in der Partei moderiert werden müssen. Er hatte sich aber als einziger aus dem Bewerberfeld auch bemüht, nach außen inhaltlich und im Umgang eine gewisse Liberalität durchscheinen zu lassen. Maß und Mitte seien für ihn wichtige Begriffe, sagte er.
Den anderen ist das nicht eingefallen. Für das Erscheinungsbild der Partei ist das aber nicht zu vernachlässigen - gerade im liberalen Baden-Württemberg. Wie sich die AfD mit dieser neuen Spitze positioniert, muss sich zeigen.
Der Dritte im Bunde fällt deutlich ab: Bernd Grimmer bekam 71 Prozent. Sein Verdienst ist vor allem, für die AfD bei der Gemeinderatswahl in Pforzheim 2014 ein herausragendes Ergebnis erzielt zu haben.