Anschläge auf Asylbewerberheime - Von Böhlen bis Vorra

Blick auf das geplante Asylbewerberheim mit dem ausgebrannten Dachstuhl in Tröglitz (Sachsen-Anhalt)
Erstveröffentlicht: 
16.07.2015

Die Anschläge auf Asylbewerberheime in Deutschland häufen sich: Bis Juni registrierte das Bundesinnenministerium 150 Angriffe auf Flüchtlingsunterkünfte. Im gesamten Jahr 2014 waren es bundesweit 170 Attacken gewesen.

 

Die Zahl der Attacken auf Asylbewerber nimmt zu. Bis Juni waren es laut Innenministerium in diesem Jahr 150 Angriffe. Auffällig ist, dass die Straftaten immer häufiger von Bürgern ohne Kontakte ins rechtsextreme Milieu verübt werden.

Und: Häufig gibt es in den östlichen Bundesländern Angriffe. tagesschau.de gibt einen Überblick über die bekanntesten Fälle.

 

Reichertshofen: Unbekannte zünden in der Nacht auf den 16. Juli ein künftiges Asylbewerberheim in Oberbayern an. Das Feuer bricht an zwei Eingängen des Gebäudekomplexes aus.

 

Böhlen: Auf ein Flüchtlingsheim in Böhlen bei Leipzig werden in den Nächten zum 11. und 12. Juli Schüsse abgegeben. Eine Fensterscheibe und Teile der Fassadenverglasung gehen zu Bruch. Verletzt wird niemand.

 

Mengerskirchen: In der Nacht zum 1. Juli wird eine geplante Flüchtlingsunterkunft im hessischen Mengerskirchen mit Schweineköpfen, Innereien und Schmierereien beschmutzt.

Meißen: In der sächsischen Stadt Meißen wird in der Nacht zum 28. Juni ein Brandanschlag auf eine noch unbewohnte Unterkunft verübt.

 

Lübeck: Am 29. Juni wird in Lübeck in einem Rohbau für ein Asylbewerberheim Feuer gelegt.

 

Limburgerhof: In dem Ort in in Rheinland-Pfalz zünden in der Nacht zum 6. Mai Unbekannte eine noch im Bau befindliche Flüchtlingsunterkunft an.

Tröglitz: In der Nacht zum 4. April wird in einer fast fertigen Flüchtlingsunterkunft in Tröglitz (Sachsen-Anhalt) Feuer gelegt.

 

Escheburg: Am 9. Februar wird eine Flüchtlingsunterkunft in Escheburg bei Hamburg durch einen Brand unbewohnbar. Ein Finanzbeamter gesteht, er habe verhindern wollen, dass irakische Kriegsflüchtlinge in die Doppelhaushälfte einziehen. Er erhält im Mai zwei Jahre Haft auf Bewährung.

 

Vorra: In der Nacht zum 12. Dezember 2014 stecken Unbekannte in Vorra (Bayern) einen als Flüchtlingsunterkunft umgebauten Gasthof samt Scheune und ein frisch renoviertes Wohnhaus an.