Gestern, am Dienstag, den 9. Juni, wurde in Leipzig die Wohnung eines Genossen durchsucht. Die Hausdurchsuchung stand im Zusammenhang mit der Sponti vom vergangenen Freitag. Bereits an jenem Freitag wurde ein Genosse von den Bullen mit auf die Wache genommen. Nachdem er mehrere Stunden auf der Dimitroff-Wache verbringen musste und dort ED-behandelt wurde, konnte er mit dem Vorwurf des schweren Landfriedensbruchs wieder nach Hause.
Gestern nun, gegen 05:30h, tauchten die Bullen in einer Wohngemeinschaft auf, durchsuchten das Zimmer des Betroffenen sowie alle Gemeinschaftsräume und beschlagnahmten Rechner, Feuerzeugbenzin, Bücher, Datenträger sowie Schriftstücke. Sie kamen mit einem richterlichen Beschluss sowohl für die Durchsuchung, als auch für eine DNA-Entnahme – trafen den Genossen selbst aber nicht an, so dass diese vorerst nicht stattfinden konnte.
Gesucht wurde nach Pyro-Technik, Farbeiern, Rechnern/Handys etc., Bitumen, Nägeln, Draht, Werkzeuge u.a..
Auch wenn bei der Sponti am Freitag nur diese eine Person mitgenommen wurde, ist nicht auszuschließen, dass weitere Hausdurchsuchungen folgen.
Passt auf euch und eure Genoss_innen auf!
Checkt eure Zimmer und Häuser, bereitet euch auf eine Hausdurchsuchung auch bei euch vor!
Und gleichzeitig...lasst euch nicht einschüchtern!
Die Cops scheinen noch im Dunkeln zu tappen. Damit das so bleibt: keine Gerüchte, keine Spekulationen!
Kleine Presseübersicht
Zur Aktion selber ist bisher kein Bericht erschienen. Es gibt aber eine breite Berichterstattung in den bürgerlichen Medien, die auf Indy dokumentiert wurde:
In neueren Zeitungsberichten wird von einer gebildeten Soko gesprochen, die sich den verschiedenen militanten Aktionen in Leipzig seit Jahresbeginn annehmen soll. Außerdem werden intensive forensische Untersuchungen, insbesondere in Form von Fingerabdrücken und DNA-Spuren, an Objekten, die im Nachgang der Aktion letzten Freitag gefunden wurden, angekündigt. In einem Artikel werden u.a. Vermummungsutensilien, die in einem Park aufgefunden wurden, als Beweismittel, die untersucht werden, genannt.
Soko Johannapark
Wie der Presse zu entnehmen ist wurde die Sonderkommission Johnannapark mit derzeit 11 Personen gegründet. Diese soll sich hauptsächlich mit vergangenem Freitag beschäftigten und gesicherte Spuren auswerten, aber auch mit früheren Ereignissen in Leipzig und gegebenenfalls aufgestock werden.
Falls Spuren oder anderweitige Ermittlungsarbeiten zu weiteren Hausdurchsuchungen führen solltet ihr vorbereitet sein.
So scheint es empfehlenswert zu sein gesuchte Gegenstände wie Pyro-Technik, Farbe (für Farbeeier), Bitumen, Nägeln, Draht und Werkzeuge nicht im Haus zu haben und Datenträger, Rechner und Handys sollten verschlüsselt werden. Mit Farbe und Bitumen kontaminierte Kleidung sollte auch nicht mehr auffindbar sein.
http://www.rote-hilfe.de/downloads/category/3-rechtshilfe-a-was-tun-wenn...
Hilfe zum Thema Soliarbeit gibt es hier:
http://einstellung.so36.net/files/buch_einstellung_129_mg_verfahren.pdf
Wer sich näher mit den Arbeitsweisen der Bullen beschäftigen möchte:
https://linksunten.indymedia.org/en/node/130232
Observation:
http://ea-berlin.net/massnahmen-gegen-observation
Fahndung:
https://linksunten.indymedia.org/de/node/87550
Wer in Leipzig Ziel von Repression wird kann sich hier melden:
https://antirepression.noblogs.org/
TKÜs und co
Selbstverständlich sollte bei dem öffentlichen Interesse und der (zumindest offiziell) gut ausgestatten SOKO auch mit TKÜs (Abhören von Telefon, Handy und Internet) gerechnet werden. In der Vergangenheit reichte teilweise der festgestellte Kontakt zu einem Beschuldigten / einer Beschuldigten, um in die Maßnahmen mit reinzurutschen. Hausdurchsuchungen und co gegen die per Kontaktschuld ermittelten wurden dann zwar im nachhinein meist wegen fehlendem hinreichendem Tatverdacht meist als rechtswidrig eingestuft, aber dass hilft ja erst mal nichts.
Gerade beim aktuellen Verfahren scheinen die Bullen stark auf DNA-Spuren zu setzen. Sicherlich ratsam sich frühzeitig mit DNA-Abgaben und möglichen Widerstandsstrategien auseinanderzusetzen. Ein Einstieg ist die Broschüre Der polizeiliche Zugriff auf DNA-Daten: Strategien der Gegenwehr vom gen-ethischen Netzwerk und Roter Hilfe. Die gibt es hier online: http://www.gen-ethisches-netzwerk.de/files/2014_11 beratungDNA-sammelwut.pdf
Und wer es lieber ausführlicher mag, dem sei das ganze Buch empfohlen: http://www.gen-ethisches-netzwerk.de/gen/2014/1410_identitaet_auf_vorrat
Sehr kompakt (und gut zur breiten Sensiblisierung) ist der Flyer der Roten Hilfe zu DNA: http://www.rote-hilfe.de/literaturvertrieb/infomaterial/flyer-um-haaresb...
Ergänzung
Unnötig...
...zu erwähnen. Das ergab sich aus dem Kontext.