Updates zum Hungerstreik in Griechenland

Solidarity in Korydallos

Hier findet ihr ein kurzes Update zum Hungerstreik der Gefangenen in Griechenland. Und noch der Hinweis: Heute ist ein Aktionstag für die Gefangenen.

 

30. März 2015

Griechenland: Kommunique der Gefangenen des Korydallos Gefängnisses

Wir, die Gefangenen des Korydallos Gefängnisses, haben entschieden unsere Reaktionen gegen den Wahnsinns und die Ungerechtigkeit, die sich vor unseren Augen entfaltet, heraufzusetzen.

 

Seit rund einem Monat handelt der Justizrat mit der Entlassung einer 60 jährigen Mutter und der Frau des Mitgefangenen Gerasimos Tsakalos, möchte demonstrativ nichts hören, spielt mit dem Leben und der Gesundheit der Hungerstreikenden. Die selbe Politik wird ebenso verfolgt von dem Justizminister, der die Passage des Gesetzes erweitert und unsere Mitgefangenen im Hungerstreik überstrapazieren lässt, deren Forderungen all uns Gefangene betrifft und erfüllt werden müssen.

Es ist hier keine Frage der Unterstützung, da es ein Problem aller Gefangenen ist, die eine Frau und eine Mutter haben, die sie im Gefängnis besuchen wollen.

 

Es ist die faschistische und in Verruf gebrachte Polizei und die Richter, die versuchen sich an den Verwandten der Gefangenen zu rächen, da sie ein Problem mit ihnen haben.

Wir werden uns nicht damit abfinden, dass unsere Familien für unsere Entscheidungen bezahlen müssen. Sie leiden bereits jetzt genug.

Wir haben die Geduld verloren. In dem Gesicht dieser Mutter sehen wir unsere eigene Mütter und in dem Gesicht der Frau sehen wir unsere eigene Frauen.

 

Von jetzt an, Samstag den 28. März, verweigern wir nachts zurück in die Zellen zu gehen und überlassen jedem die Verantwortung.

Jene, die mit dem Feuer spielen wird diesem sich gegenüberstellen müssen und die Gerechtigkeit ist auf unserer Seite.

Wenn etwas zu irgendeinem Hungerstreikenden passieren sollen werden die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen.

Was immer auch sein soll, lass es sein!

 

Sieg dem Kampf der Hungerstreikenden!
Sofortige Erfüllung ihrer Forderungen!

Gefangene des Korydallos Gefängnisses

 


 

31. März 2015

Das Universitätsgebäude ist weiterhin besetzt. Die Mutter von 2 Mitgliedern der Verschwörung der Feuerzellen (CCF), Athena Tsakalos, wurde unter Auflagen bedingt entlassen. Die Frau von G.  Tsakalos ist jedoch weiterhin inhaftiert.

Hier findet ihr einen Podcast auf Englisch zum laufenden Hungerstreik: http://radio98fm.espiv.net/DIAFORA/EnglishSpotHungerStrike.mp3?_=1

 


 

31. März 2015

 

Griechenland: Solitransparent im Korydallos Gefängnis

 

Im Korydallos Gefängnis wurde von den Gefangenen ein Solidaritätstransparent aufgehängt. Auf dem Transparent steht: „Sofortige Freilassung der Verwandten der Angehörigen der CCF* Mitglieder - Sieg aller Hungerstreikenden - Würde oder Tod“.

 

CCF = Verschwörung der Feuerzellen

 


 

1. April 2015 

Athen: Brandattacke auf das Haus des Doktors Stylianos Drimis


I. Am 02.03. begann in den Gefängnissen der Kampf gegen die moderne Anti-Terror Politik, eine Politik die reflektiert wird in einer Serie von repressiven Gesetzen, die bestätigen, dass es einen Krieg zwischen der Welt der Auterität und der Welt des Kampfes gibt.

Anarchistische und kommunistische Gefangene aus Griechenland und der Türkei sind mit ihrem Körper als Waffe in einem Hungerstreik und haben die folgenden gemeinsamen Forderungen:

 

  • Die Abschaffung der C-Typ Gefängnisse
  • Die Abschaffung der Paragraphen 187 und 187a (Anti-Terror Gesetze)
  • Die Abschaffung des Gesetzes, dass es als eine Straftat ansieht, wenn ein „Verbrechen“ begangen wird, während die Charakteristiken einer Person verdeckt sind
  • Die begrenzte Benutzung von DNA als Beweis
  • Die Freilassung von Savvas Xiros

Währenddessen sind die gefangenen Mitglieder der CCF (Verschwörung der Feuerzellen) ebenfalls im Hungerstreik, wie auch Anggeliki Spyropoulou, und fordern die Freilassung der Angehörigen von Gerasimos und Christos Tsakalos.

 

II. Zum ersten mal ist eine solche bedeutende Situation aufgetaucht, eine Situation deren Charakteristiken und Forderungen nicht nur die inhaftierten KämpferInnen umfasst, sondern auch einen großen Teil der Gesellschaft. Diese spezifische Situation, die auch auf den Regierungswechsel zurückzuführen ist, lässt uns keinen Raum für Gleichgültigkeit und macht eindeutig die Notwendigkeit klar die vorzugehen gegen die Dominanz des Staates und des Kapitals und unsere Communities zu verteidigen. Wir haben keine Illusionen, wir sind nicht durch ihre linke Rhetorik bewegt. Weil die Peitschen die Hände gewechselt haben hinterlassen sie jedoch weiterhin die selben Narben auf den Rücken der Repressierten zurück. Wir werden nicht die neulichen Einbrüche in die Häuser von KämpferInnen vergessen, auch nicht den Selbstmord eines inhaftierten Pakistani in den Kerkern ihrer Gefängnisse, weder die rachsüchtige Inhaftierung der Angehörigen von CCF Mitgliedern noch die provokativen Statements die vom stellvertretenden Minister für „Bürgersicherheit“ Panousis gemacht worden sind. Es gibt noch viel mehr zu entdecken…

 

III. Nach vielen Tagen des Hungerstreiks wurden die Genossen in Krankenhäuser verlegt, wo – in manchen speziellen Fällen – die Pflege, die vom Personal angeboten wird, keine Ähnlichkeit aufweist mit der medizinischen Versorgung die ein Hungerstreikender haben sollte. Das Gleiche gilt für den Fall von Fivos Charisis, bei dem wir sehen, dass die Arroganz keine Grenzen kennt, wenn der Direktor der pathologischen Ambulanz des Tzaneio Krankenhauses, mit einem übermäßigen Stolz, bereit war zu unterzeichnen, dass der Genosse wieder ins Gefängnis zurückkehrt und er die Verantwortung dafür Foivos gab, da er kein Serum erhalten wollte. Dieser Vorfall ist kein Einzelfall, aber, wie wir bereits bei vorherigen Hungerstreiks genauso gu sehen konnten, vervollständigt es das Bild der Krankenhäuser, die voll von EKAM und EOM (Spezialeinheiten der Polizei) sind, in denen den Streikenden der Besuch und der Schriftverkehr verweigert wird, die Ärzte mit der Polizei kollaborieren, die Ärzte die Ausdaur der Hungerstreikenden dadurch testen, dass sie ihnen Essen bringen und sie abfällig behandeln und dabei die Rolle des Folterers deutlich besser spielen, als die des Arztes. Dieser Abschaum ist einer der oben genannten Fälle. Wir können nicht den Teil der medizinischen Gemeinschaft übersehen, die dazu steht bei jedem Anlass und mit allen Mitteln zu helfen, die die Ernsthaftigkeit eines solchen Kampfes begreifen.

 

IV. In der Nacht des 28. Märsch haben wir das Haus von Stelios Drimis in Nea Smyrni besucht und einen Brandsatz (niedriger Intensität) an den Eingang gelegt. Diese Aktion ist eine klare Botschaft zu jedem potentiellen Folterer, dass nichts getan werden kann ohne Konsequenzen, nicht bleibt unbeantwortet.


Sieg dem Kampf der inhaftierften Hungerstreikenden.
Beteiligung – Einheitlichkeit – Kontinuität!
Alles für alle!


Arsonists Zelle „nächtliche Antwort“


28. März 2015

Quelle: http://325.nostate.net/?p=15700