Zwischen Blockade und Demo werden wir der deutschen Kommunistin Ivana Hoffmann gedenken, die am 7.3. im Kampf gegen die Vergewaltiger und Mörder des 'Islamischen Staats' gefallen ist.
MI, 18.3 | GEDENKVERANSTALTUNG BEI BLOCKUPY | 14 -16 Uhr | Frankfurt | Hauptwache; nahe traffiQ-Verkehrsinsel
facebook.com/genossinivanahoffmann | ivanahoffmann.wordpress. com
Hier dazugehörige Aufruf des revolutionären [3A]*-Bündnis:
„Sie können die Blumen abschneiden, aber den Frühling können sie nicht aufhalten“
Wir gedenken unserer Genossin Ivana Hoffmann – in unserem Kampf lebt sie weiter.
Am 8.März 2015 erreichte uns die erschütternde Nachricht, dass unsere Genossin Ivana Hoffmann (Kampfname Avaşin Tekoşin Güneş) im revolutionären Kampf in Rojava bei der Verteidigung des Dorfes Tal Tammir vor den faschistischen Banden des 'Islamischen Staat' gefallen ist. Sie verstarb als internationalistische Kämpferin, als Kommunistin, als glühende Verteidigerin der Frauenrevolution, als unsere Genossin und Freundin; Wut, Trauer, Hass, Zorn flammen in uns auf und ermutigen uns dazu, uns an ihrem revolutionären Kampf und ihrer grenzenlosen Aufopferungsbereitschaft ein Beispiel zu nehmen.
„Nichts hält mich mehr hier. Ich kann nicht tatenlos zusehen, während meine Schwestern, Brüder, Freunde, Mütter, Väter, Genossen um die Freiheit, um die Unabhängigkeit vom Kapitalismus kämpfen.“
Dies schrieb Ivana in ihrem letzten Brief an ihre Genossen, Freunde und Familie, bevor sie sich dem revolutionären Befreiungskampf des kurdischen Volkes in Rojava als Kämpferin der MLKP (Marxistische Leninistische Kommunistischen Partei) anschloss. Ihre Heimatstadt Duisburg hinter sich lassend, zog sie als junge Kommunistin in den Kampf gegen die faschistischen IS-Banden, die barbarische Verbrechen und Massaker verüben. In Rojava kämpfte sie von Beginn an mutig in den Einheiten der YPG / YPJ (Verteidigungseinheiten der Völker und Frauen), verteidigte die Linien gegen die IS-Faschisten, gab dem Kampf für die Menschlichkeit, wie sie die Revolution in Rojava selber beschrieb, alles hin und revolutionierte ihr gesamtes Leben.
Die Revolution in Rojava, in einer Region, die geprägt ist von imperialistischen Kriegen, Ausplünderung und Unterdrückung der Völker, hat den Menschen auf der ganzen Welt eine Hoffnung gegeben, die Hoffnung auf ein Leben in Würde und Frieden. Ivanas Wunsch war es dem Leid der Völker, den Massakern und der Unterdrückung ihrer kurdischen Schwestern und Brüder nicht mehr zuzusehen. So wie sie folgten und folgen deshalb hunderte Menschen dem Ruf der internationalen kommunistischen Bewegung und kommen ihrem inneren Wunsch nach, diese Revolution zu erleben und mit der Waffe zu verteidigen. Ivana war Teil der internationalen Brigaden, welche ihr Vorbild in den internationalen Brigaden zur Verteidigung der demokratischen Republik im Spanischen Bürgerkrieg gegen den Faschismus haben. Aus der Türkei, aus Spanien, aus Deutschland, aus Australien, aus der Schweiz, aus Großbritannien und vielen weiteren Ländern schließen sich Menschen den internationalen Brigaden an, lassen alles Bequeme und Gewohnte aus der Heimat hinter sich und zögern nicht sogar ihr Leben für diesen Kampf hinzugeben – wie Ivana Hoffmann sowie vor ihr der Australier Johnston Ashly (Kampfname Bagok Serhed) und der Brite Erik Konstandino Scurfield (Kampfname Kemal), die als internationalistische Kämpfer ihr Leben in Rojava ließen. Durch die internationalen Brigaden manifestiert sich eine neue Form der Internationalismus.
„Wenn ich zurück komme werde ich meine Genossen, mein Umfeld mit dem Kampfgeist und der Willenskraft anstecken! Ich werde wie die schönsten Lieder sein und jeden in meinen Bann ziehen. Ich werde eine Guerilla voller Nächstenliebe und Hoffnung.“ Ivanas Entschluss nach Rojava zu gehen und alles hinter sich zu lassen, war eine Konsequenz ihres gesamten Lebens, ihrer entschlossenen und standhaften Haltung, ihrer tiefen Gefühle für die unterdrückten Völker, ihrer Mühe für die Frauenrevolution, ihrer Überzeugung als Kommunistin. Auch hier in Deutschland war sie, seitdem sie sich dem politischen Kampf anschloss, als besonders entschlossene, konsequente, aktive und lebensfrohe junge Frau bekannt. Allen Aufgaben vor die sie der politische Kampf stellte begegnete sie mit Ernsthaftigkeit und Freude – Flyer verteilen, der Kampf auf der Straße, die Stärkung der revolutionären Organisation, sowie insbesondere der Aufbau der Frauensolidarität wurden von ihr gewissenhaft angenommen. Sie hat sich diesen Aufgaben mit großer Freude und ihrem uns bekannten und uns alle verzaubernden Lächeln gestellt. Dabei schaffte es die Genossin immer wieder ihr gesamtes Umfeld in ihren Bann zu ziehen und zu verändern.
Ivana hat den Schritt gewagt ihre Verbindungen zum kapitalistische System zu zerstören und den unbekannte Wege einzuschlagen. Sie wollte die Revolution und ihre Errungenschaften direkt erleben und verteidigen, von den Erfahrungen lernen und diese zurück tragen, um überall auf der Welt Feuer der Revolution zu entfachen. Zwar ist Ivana nicht mehr physisch unter uns. Doch die Erinnerung an ihr gesamtes Leben, an ihre Stärke und ihre Ausstrahlung, an ihre Entschlossenheit und ihren Widerstandsgeist, an ihre Aufopferungsbereitschaft und ihren Mut, an ihre internationalistische Liebe zu den Völkern und ihren Kampf für die Befreiung der Frau, werden wir in all unseren Kämpfern aufrecht erhalten und als Vorbild für uns weiter tragen.
„Sie war eine Freiheit Suchende, die von der Revolution träumte. Ihre Träume sind unsere Träume, ihre Weg ist unser Weg, ihr Andenken ist unsere Ehre.“ (aus einer Erklärung der MLKP)
Wir wollen und werden hier in Deutschland trotz des Verlustes unserer Genossin und Freundin in keine Schockstarre verfallen. Im Gegenteil: Wir werden Ivanas Wünsche, Hoffnungen und Träume erfüllen. Wir werden unseren Kampf gegen das barbarische imperialistische Ausbeutersystem jetzt mit noch größerer Entschlossenheit führen; ob wir hier in Deutschland, im Herzen der Bestie, den Klassenkampf organisieren oder uns dem Aufruf der internationalen Brigaden nach Rojava anschließen, ist dabei letztlich kein Widerspruch. Zentral ist für uns, dass das Opfer, welches Genossinnen und Genossen wie Ivana gebracht haben, das größte Opfer, welches ein Mensch bringen kann, mit einem kämpferischen Gedenken beantwortet wird. Durch eine Steigerung unserer Ernsthaftigkeit und unserer Überzeugung, durch den Aufbau und die Festigung der revolutionären und kommunistischen Bewegung, durch die dauernde Kampfansage an dieses System werden wir Ivana ein würdiges Gedenken in unseren Taten organisieren.
Dabei wollen wir nicht bei großen Worten stehen bleiben, sondern dies im alltäglichen Leben verwirklichen. Genossin Ivanas Leben hat uns ein Vorbild gegeben, an das wir uns halten werden. Mit ihrer Fröhlichkeit und ihrer Überzeugung hat sie uns alle, wie sie es sich gewünscht hat, in ihren Bann gezogen. Der Frühling der Revolution ist trotz aller wunderschöner Blumen, die abgeschnitten werden, nicht aufzuhalten. Wie der unaufhaltsam blühende Frühling müssen wir mit aller Kraft das Alte und Sterbende, das sich verzweifelt und rasend am Leben klammert, abschütteln und eine neue Gesellschaft aufbauen.
„Wir werden mit der gleichen Freude und Entschlossenheit von Ivana lernen und ihrem Weg der Sehnsucht nach Freiheit folgen! Genossin Ivana war ein Symbol auf der Fahne unserer internationalistischen Frauenrevolution. Sie hat ihr Wort, welches sie in ihrem freiwilligen Antrag für Rojava gestellt hat, gehalten.“ (aus einer Erklärung der MLKP)
Sehid Namirin, Ivana. In unserem Kampf lebst du weiter.
[3A]* Revolutionäres Bündnis , 11.3.2015