(B) Olympia-Bewerbung: Wolfsbarsch auf Staatskosten für DOSB-Bonzen, Polizeischikanen gegen Kritiker*innen - Es reicht!

barsch

Während etwa 80 handverlesene Gäste heute im Bode-Museum ein Luxusdinner auf Staatskosten verspeisten, kam es vor dem Eingang des Museums zu Polizei-Schikanen gegen Protestierende. Die Olympia-Kritiker*innen sind wütend.

Es ist eine Unverschämtheit, dass die öffentliche Hand zumindest teilweise das Luxus-Dinner für ein paar sehr sehr reiche DOSB-Bonzen bezahlt, während dringend benötigte soziale Leistungen in Berlin seit Jahren gekürzt werden“, sagt Andrea Schmidt, eine Sprecherin des Initiativkreises „Olympia verhindern“.Wir fordern den Senat auf, die obszöne und teure Olympia-Werbekampagne auf Staatskosten umgehend zu beenden.“

 

Andrea Schmidt weiter: „Selbstverständlich gab es keinerlei Zutritt für Olympia-Kritiker*innen zu der Veranstaltung. Stattdessen gab es direkt vor dem Eingang des Museums wieder einmal Polizei-Schikanen gegen die Proteste gegen das Luxus-Dinner aus öffentlicher Hand und die geplante Olympia-Bewerbung.“

 

Obwohl sofort beim Eintreffen von uniformierten Polizeieinheiten (Abschnitt 32) eine Eilkundgebung gegen die laufende Olympia-Propaganda-Kampagne und das DOSB-Luxus-Dinner angemeldet wurde, erzwangen die Polizist*innen unter der Androhung von Festnahmen und körperlicher Gewalt eine Kontrolle der Personalien von allen Teilnehmer*innen der angemeldeten Kundgebung. Die eingesammelten Personalausweise wurden erst nach einer Überprüfung aller Personalien „durch den Staatsschutz beim LKA, Abteilung 5“, so der Einsatzleiter, zurückgegeben.

 

Andrea Schmidt: „Während im Bode-Museum Innensenator Henkel und Bürgermeister Müller an weißgedeckten Tischen mit der DOSB-Prominenz auf Staatskosten tafeln, werden vor der Tür die Demonstrationrechte der Olympia-Kritiker*innen durch Henkels Polizei massiv mißachtet – ein ordentlicher Skandal.“

 

Das Luxus-Dinner für die DOSB-Prominenz war von „Berlin Partner“ mitveranstaltet worden. Die Berlin-Werbeagentur befindet sich teilweise im Besitz des Landes Berlin.

 

Andrea Schmidt: „Gerade heute erst ist der Skandal um die Finanzierung der Olympia-Bewerbung für München 2018 und die Lügen des DOSB über die Kosten der öffentlichen Hand bekannt geworden. Es gibt keinerlei Grund zu glauben, dass es in Berlin anders laufen wird.

 

Schmidt weiter: „Wir hoffen, den versammelten DOSB-Bonzen und der Berliner Polit-Prominenz sind ein paar kräftige Barsch-Gräten im Hals steckengeblieben. Verdient haben sie es.“

 

Trotz der Polizei-Schikanen sind die Olympia-Kritiker*innen immer optimistischer, dass Olympia in Berlin verhindert werden kann. Schmidt: „Die Gesichter der Berliner Politik-Prominenz waren extrem verkniffen und sauer, unsere Flugblätter wurden mit Bemerkungen wie „Wir wollen Eure Scheiße nicht“ zurückgewiesen. Offenbar geht die Bewerbung für das olympische Spektakel in Berlin 2024 oder 2028 weiter den Bach runter. Das ist auch gut so.“

Initiativkreis „Olympia verhindern – in Berlin und überall!“

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Dienstag, 03.03.2015, 19.00 Uhr: Offenes Treffen von „Olympia verhindern“


Offenes Treffen des Initiativkreises für alle Interessierten an der Kampagne „Olympia 2024 verhindern – überall!“ im NewYorck im Bethanien, Mariannenplatz 2a. Dies ist ein Treffen für Aktivist*innen und Interessierte. Bullen, Politiker*innen und Vertreter*innen olympia-interessierter Unternehmen und Konzerne sind nicht willkommen! Dies gilt auch für die Presse. Wir reden gerne mit vielen Vertreter*innen der Medien. Meldet Euch einfach per E-Mail oder Telefon bei uns, aber kommt nicht einfach unangekündigt zu unseren Treffen.

 

Mit Julian Cheyne aus London, aktiv bei Games Monitor und zwangsgeräumt für die Olympischen Spiele 2012, Bündnis NOlympia Berlin, Initiativkreis Olympia Verhindern und Bündnis Zwangsräumung Verhindern

 

Barcelona, London und jetzt Berlin?: Die Geschichte Olympischer Spiele ist auch eine Geschichte massiver städtischer Umstrukturierung. Aufwertung ganzer Stadtteile, Verdrängung der Armen, Kontrolle und Überwachung – die Ausrichtung des Megaevents zieht eine Schneise der Verwüstung durch Städte und Nachbarschaften.

 

Julian Cheyne wird sowohl seine persönliche Geschichte der Spiele 2012 erzählen, als auch darüber berichten, wie sich Olympia vor, während und nach der Durchführung auf London und seine Bevölkerung ausgewirkt hat. Zur Einführung werden anhand kurzer Schlaglichter die Folgen Olympischer Spiele der jüngeren Vergangenheit angesprochen.

 

Abschließend soll es um die die drohende Olympiabewerbung Berlins und Hamburgs gehen. Die Kampagnen NOlympia und Olympia Verhindern stellen sich und den aktuellen Stand des Widerstands gegen eine Bewerbung vor.

 

18.03.15, 19 Uhr, FHXB Friedrichshain-Kreuzberg Museum, Adalbertstraße 95a, 10999 Berlin (Veranstaltungsort mit Fahrstuhl, Julian spricht auf Englisch mit deutscher Übersetzung)


Julian Cheyne wurde 2007 zwangsgeräumt, seine Wohnsiedlung wurde abgerissen um dort Versorgungseinrichtungen für das Olympische Dorf zu bauen. Julian war aktiv gegen die Londoner Spiele 2012 und betreibt bis heute die Website „Games Monitor – debunking Olympics myths“.

 

Weitere Artikel mit/ über Julian Cheyne finden sich in der taz und im Guardian.

 

Montag, 23.03.2015: Großes Vernetzungstreffen gegen Olympia
Im Rahmen des Anarchistischen Info-Cafes - mit KüFa und KüGe (kühlen Getränken)!

Am 16. März wird sich das DOSB-Präsidium gemeinsam mit interessierten Konzernen und Politiker*innen entscheiden, ob eine Austragung von Olympischen Spielen 2024 oder 2028 in Hamburg oder in Berlin angestrebt wird. Fünf Tage später darf die Entscheidung der DOSB-Bonzen von der DOSB-Mitgliederversammlung abgenickt werden.

 

Egal wie die Entscheidung ausfallen wird: Wir laden schon jetzt zum großen Vernetzungs-Treffen der Olympia-Gegner*innen in Berlin am Montag, den 23.03.2015.

 

Programm, falls sich die DOSB-Bonzen doch für Berlin entscheiden sollten: Gründung und Vernetzung einer großen Kampagne für den Sommer 2015 – „Berliner*innen gegen Olympia“


Programm, falls sich die DOSB-Bonzen für Hamburg entscheiden sollten: Wie können wir Hamburgs Olympia-Gegner*innen von Berlin aus unterstützen? Anschließend wollen wir gemeinsam auf den Widerstand gegen das Olympia der Bonzen und Konzern anstoßen.


Montag, 23.03.2015 // 19 Uhr // NewYorck im Bethanien, Mariannenplatz 2a, Kreuzberg

Ich wusste gar nicht, dass es mittlerweile Pflicht ist, sich vorher vom Staatsschutz (LKA 5) durchleuchten zu lassen, bevor man sein Grundrecht auf Versammlungsfreiheit in Anspruch nimmt.

Der Repressive Umgang mit den Olympiagegner_innen durch Polizei, Staatsschutz, etc. wirft ein Dunkles Schlaglicht auf dass, was uns mit Olympia in Berlin an Einschränkungen von Demokratischen Grundrechten droht.

 

Grundsätzlich sollten sich die Berliner_innen nicht in die Eigene Tasche Lügen, und Glauben, das die Olympischen Spiele nur für sie gemacht werden, bzw.dass sie davon Profitieren werden.

Olympische Spiele sind wie andere Groß-Events in der Stadt nur ein weiterer Baustein im Standort-Marketing um den Unternehmensstandort Berlin im Internationalen Standortwettbewerb zu Positionieren bzw. für Investor_innen attraktiv zu machen.

 

Grundsätzlich ist auch festzustellen, dass solche Groß-Events wie Olympische Spiele von den Staatlichen oder Privaten Repressionsorganen gerne dazu benutzt werden, um  auszuprobieren in wie weit man Demokratische Grundrechte einschränken kann, um in Gegenzug einen Repressiven Polizei und Überwachungsstaat zu schaffen, ohne dass die Bevölkerung unruhig wird.

Gerne werden in diesem Zusammenhang auch diverse Strategien der Aufstandsbekämpfung und Bevölkerungskontrolle,oder sogenanntes "Crowd-Control"

geübt. Die Berliner Polizeigewerkschaft soll sich offenbar schon darauf freuen, diese "Fähigkeiten" der Berliner Polizei vorzuführen.

Einen "Vorgeschmack" auf diese "Fähigkeiten" bekommen dieser Tage auch die Olympiagegner_innen zu spüren.

 

Schlussendlich, unter dem Stichwort "Sicherheit und Sauberkeit" für Olympia,bekommt die Polizei auch  Mittel in die Hand, um in Zusammenarbeit mit Privaten Sicherheitsdiensten, Menschen aus den Stadtbild zu "säubern", die nicht in das Bild einer "Sauberen und Sicheren" Olympiastadt Berlin passen.

Also wer nicht Konsumfreudig ist, und nicht "Ja zu Olympia" sagt, der fliegt.

"Jeder Athlet, der sponsored by Bund trainieren will, muss durch eine sechswöchige Lightversion der normalen Grundausbildung. Danach gibt's viel Zeit für Sport und - je nach Dienstgrad - rund 1.500 Euro Taschengeld im Monat. Ein Tag pro Woche ist für Soldatenkram reserviert. In der heißen Trainingsphase fällt der aber aus. Und auch alle anderen lästigen Dinge des Lebens übernimmt der Bund, sagt Sportpsychologe Dieter Hackfort von der Universität der Bundeswehr München: "Man braucht seine Bude nicht zu putzen, muss sich nicht um den Arzt oder die Krankenversicherung kümmern."

 

http://www.br.de/puls/themen/sport/sportsoldaten-olympia-bundeswehr-100.html