Neue alarmierende Nachrichten zu den Rissen in den belgischen AKWs

+++

Liebe Freundinnen und Freunde, der Beginn der noch immer unbewältigten Reaktorkatastrophe von Fukushima jährt sich in zwei Wochen zum vierten Mal - die Vorbereitungen für die Fukushima-Demo in Düsseldorf am 14.3. laufen auf Hochtouren. Unterdessen gibt es neue alarmierende Nachrichten zu den Rissen in den belgischen AKW, während Vizekanzler Gabriel händeringend versucht, halbwegs plausibel klingende Sicherheitskriterien für den Urenco-Verkauf zu definieren. Unsere klare Antwort werden wir am 3. April beim Ostermarsch an der UAA Gronau geben: Urananreicherung sofort beenden statt verkaufen! Und die Landesgrünen haben in einem Gutachten beim Öko-Institut Freiburg Argumente für den Verbleib der 152 Westcastoren in Jülich gefunden.

 

Fukushima-Demo Düsseldorf, 14. März:

Am Samstag 14. März startet um 13 Uhr vor der EON-Zentrale (EON-Platz 1) in Düsseldorf eine überregionale Fukushima-Demo quer durch Düsseldorf zur NRW-Atomaufsicht (Wirtschaftsministerium) am Rhein-Ufer. Motto: Fukushima mahnt:

Atomausstieg weltweit - auch in NRW! 

Zur Erinnerung: EON hat seine Finger in fast jedem Atomkuchen - Betreiber des AKW Grohnde, Anteil am AKW Lingen, 48% Beteiligung an der GNS (u. a. Zwischenlager Ahaus und Gorleben, Atommüllkonditionierung Duisburg), Beteiligung am Gronauer Urananreicherer Urenco, 27 000 Tonnen Gronauer Uranmüll in Russland, ... und jetzt noch die Schnapsidee mit der "Bad Bank", um sich von den extremen Folgekosten der Atomkraft zu befreien - mehr als Grund genug für eine große Demo.

 

Und die NRW-Landesregierung hat in all den Jahren der Atomindustrie in NRW oftmals nur freundlich zugewunken und die Atomgeschäfte (wie auch die Kohlegeschäfte) von EON und RWE nicht gestört. Das ist unverantwortlich. Es wird dringend Zeit, dass der Atomausstieg auch in NRW ankommt!

 

Kommt am 14. März nach Düsseldorf! Aktuelle Infos: www.ausgestrahlt.de  

Treffpunkt für Münster: 10.15 Uhr, Hauptbahnhof, DB-Reisezentrum (Bremer Platz)

 

 

Urenco-Verkauf / Ostermarsch Gronau 3. April:

Am liebsten würde die Bundesregierung zum Verkauf des Urananreicherers Urenco gar nichts sagen. Doch Stück für Stück kommt auf Anfragen der Linken und der Grünen einiges ans Licht. Nun berichtet die Süddeutsche Zeitung, dass Vizekanzler Gabriel einen Kriterienkatalog aufgestellt habe, um die unverkäufliche Firma mit dem "Schlüssel zur Atombombe" doch irgendwie auf dem Weltmarkt verkaufbar zu machen:

 

http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/nukleardienstleister-regierung-erschwert-urenco-verkauf-1.2347756

 

Eins fällt auf: Von Atomausstieg oder Stilllegung der UAA ist hier gar nicht die Rede - das Atomgeschäft mit der Urananreicherung soll ungebremst weiterlaufen.

 

Deshalb rufen bereits 35 Initiativen und Organisationen sowie zahlreiche Einzelpersonen zum überregionalen Ostermarsch am Karfreitag, 3. April, um 11.57 Uhr an der UAA Gronau auf. Motto: "Es ist Drei vor Zwölf - Urananreicherung sofort beenden statt verkaufen".

 

Deb Aufruf und weitere Infos findet ihr auf www.ostermarsch-gronau.de

 

Wichtig: Wer den Aufruf unterstützen möchte oder Info-Material benötigt - bitte meldet euch unter info@ostermarsch-gronau.de

 

Vorbereitung: Jetzt Sonntag, 1. März, findet um 11 Uhr im Hotel Bergesbuer, Ochtruper Straße, in Gronau das nächste Vorbereitungstreffen zum Ostermarsch statt. Im Anschluss Sonntagsspaziergang an der UAA.

 

 

Westcastoren Jülich:

Nachdem die Landesgrünen neulich ihrer Basis geschrieben haben, dass die 300 000 Brennelementkugeln in Jülich bleiben sollen, haben sie sich das nun vom Öko-Institut Freiburg bestätigen lassen:

 

http://www1.wdr.de/themen/politik/atomkugeln-100.html

 

Dreh- und Angelpunkt ist derzeit die Erdbebensicherheit in Jülich. Das Bundesamt für Strahlenschutz will nun 100 000 Jahre Sicherheit (zum Vergleich: Schacht Konrad soll als "End"-Lager nur noch 1000 Jahre sicher sein müssen ...). Unser Verdacht: Für die 152 Westcastoren werden Sonderregeln aufgestellt, die an keinem anderen Atomstandort in Deutschland in dieser Schärfe gelten. Das ist absurd. Unter diesen Kriterien müsste jede Atomanlage in Deutschland sofort stillgelegt werden!

 

Der politische Eiertanz um die Westcastoren im Forschungszentrum Jülich geht also weiter. Der nächste Akt spielt wahrscheinlich in den USA, wo bis Ende März die Umweltverträglichkeitsprüfung für die Jülicher Westcastoren abgeschlossen sein soll - und dann tagt wieder der Jülicher Aufsichtsrat (mit 2 rot-grünen Staatssekretären an Bord!). Wachsamkeit ist also weiter dringend nötig!

 

Wir fordern, dass die NRW-Landesregierung als Anteilseigner des Forschungszentrums sowie als Atomaufsicht offiziell ihre bisherige Zustimmung zum USA-Export zurücknimmt und somit den vor einem Jahr in einer "Absichtserklärung" zusammen mit Bundesregierung und US-Energieministerium schriftlich fixierten USA-Deal platzen lässt.

 

 

Belgien: Risse in AKW / Tihange-Demo 15. März: 

Die Risse in den belgischen AKW Tihange 2 und Doel 3 sind noch gravierender als bislang gedacht. Jetzt wird sogar von belgischer Seite schon gewarnt, dass das Problem auch in anderen AKW auftreten kann (z. B. in Deutschland oder Frankreich). Tihange (an der Maas bei Lüttich/Liege) liegt nur 60 km von Aachen entfernt, doch die belgische Regierung hält trotz des desolaten Zustands ihrer AKW bislang an ihren beiden AKW-Komplexen.

 

Deshalb findet am Sonntag, 15. März, um 14 Uhr vor dem AKW Tihange eine Demo zur sofortigen Stilllegung von Tihange und Doel statt. Aus dem westlichen Rheinland rufen zahlreiche Initiativen zur Teilnahme auf:

 

Aktuelle Infos: www.stop-tihange.org

 

 

Die aktuellen News zeigen, dass es für den Atomausstieg in und um NRW noch sehr viel zu tun gibt - auf geht's!

 

Atomfeindliche Grüße

Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen, SOFA (Sofortiger Atomausstieg)

Münster

 

(www.sofa-ms.de, www.ostermarsch-gronau.de, www.urantransport.de,

www.kein-castor-nach-ahaus.de)