Verschwörungsideologien und Querfronten im "Friedenswinter"

Verschwörungsideologien und Querfronten im "Friedenswinter"

Info & Diskussions Veranstaltung

"Tristeza", Pannierstr. 5, Berlin Neukölln

Donnerstag, 15.01.2015 um 18.30 Uhr

 

Bis vor wenigen Jahren befassten sich relativ wenige Menschen kritisch mit Verschwörungsideologien und Querfront-Strategien, während sich die VerschwörungsidelogInnen seit 9/11 nach und nach immer mehr organisierten.


Sie entwickelten ihre eigenen Publikationen ("Hintergrund", "Compact" etc), trafen sich im ganzen deutschsprachigen Raum an hunderten "Stammtischen", auf Konferenzen, Demos ...


Durch die Weiterentwicklung des Internets, konkret durch facebook, youtube, twitter bekam dieses Milieu neue Möglichkeiten der Kommunikation, Organisierung und Agitation.


In einer Gesellschaft mit hohem Anteil an Irrationalismus (Esoterik, New Age,...) und medialer Nachrichten-'Überflutung' fallen Verschwörungsideologien mit ihren einfachen Erklärungen für komplexe Verhältnisse/Probleme immer stärker auf fruchtbaren Boden.


In jüngster Zeit finden Verschwörungsideologien offenbar stetig weitere Verbreitung.


Im Jahr 2014 schossen Montagsmahnwachen aus dem Boden, die für "Frieden mit Russland" warben und gegen "die da oben" (FED & Co) agitierten.


Rechte Hooligans und angeblich "ganz normale BürgerInnen" mobilisierten zur Rettung des "christlichen Abendlandes" (Pegida & Co) und gegen die "Lügenpresse".

Auch diverse Reichsideologien gewannen und gewinnen an Popularität und Aufmerksamkeit. (Xavier Naidoo)

 

Der Abend soll möglichst viel Raum geben, mit Menschen, die teilweise seit Jahren intensiv zu den Themenkomplexen arbeiten,ins Gespräch zu kommen. (Bestandsaufnahme, Analyse, Perspektive)

 

Zu Beginn der Diskussionsveranstaltung stehen 4 kurze Input-Vorträge.

  • Stefan Lauer wird einen Überblick über die Bewegung der Montagsmahnwachen geben, die 2014 teilweise großen Zulauf hatten und nun mit Teilen der alten Friedensbewegung zum "Friedenswinter" fusionierten

  • Jan Rathje, Autor der aktuellen "Reichsbürger"-Broschüre der Amadeu Antonio Stiftung, wird sich mit der Reichsideologie und den ihr zugrundeliegenden gesellschaftlichen Verhältnissen befassen.

  • Stefan Wizzan wird den Komplex Querfronten, RenegatInnen, KonvertitInnen beleuchten.

  • Schließlich werden aktuelle Positionen des Journalisten Jürgen Elsässers ("Compact" Magazin)

    vor dem Hintergrund seines ideologischen Werdeganges analysiert.

Die anschließende Veranstaltung wird moderiert.


Es soll keine Frontalveranstaltung mit professioneller Powerpoint Präsentation zum leichten Konsumieren werden,bei der die Inhalte als kapitalbringende Ware betrachtet und gehandelt werden.


Im Vordergrund soll eine emanzipatorische Gesellschaftsveränderung, Aufklärung, offener Umgang mit den allgemein zugänglichen Informationen, sowie möglichst reflektiertes gemeinsames Arbeiten stehen.