Zugtreffpunkt aus HD zu "Mannheim sagt ja"

Schlimm genug, dass du Deutschland bist

Rassistische Beleidigungen, gewalttätige Übergriffe, Bürgerwehren, Hakenkreuzschmierereien auf brennenden Flüchtlingsunterkünften – in den letzten Wochen häuften sich rassistische Übergriffe. Vielleicht nichts was sich Rassist_innen nicht sowieso wünschen, allerdings kommt die Umsetzung solcher Wünsche zu konkreten Handlung nicht von ungefähr. Pegida, ein Mob völkischer Deutscher – Pardon patriotischer Europäer, trägt wesentlich dazu bei, dass sich Tätern ein gesellschaftlicher Kuschelraum bietet.

 

Das Klima welches durch, am Montag den 12.1. mittlerweile zum zwölften mal, in Dresden marschierende Bürger_innen entsteht ist ein durch und durch rassistisches. Von der vorgeheuchelten „Islamismuskritik“ ist in Pegidas Grundsatzpapier kaum etwas zu lesen, um genau zu sein beschäftigen sich von den 19 Forderungen vier mit dem Islam/Islamismus. Naja, sagen wir mal im weitesten Sinne. Aber wieso auch?! Anstoß für die Proteste war nach Aussage der Organisator_innen ja sowieso eine Demo mit der Forderung nach Waffen für die PKK. Dass der Kampf in Kobane allerdings wirklich einer gegen den politischen Islamismus ist, davon wollte die Orga scheinbar nichts mitbekommen, denn in guter Tradition ergriff man sich die Straße um gegen diese Überfremdung endlich mal eigenhändig anzukämpfen – die Politiker machen ja alles falsch, das Volk will Volk bleiben und sowieso die ganzen Ausländer nehmen uns nicht nur die Arbeitsplätze weg – von diesen Wirtschaftsflüchtlingen wollen wir erst gar nicht anfangen, unser Boot ist nämlich schon längst ganz dolle am überlaufen, sieht man ja, insbesondere hier in Dresden. Mit genauer Betrachtung der Fakten sind diese Ressentiments zwar widerlegt, doch was sind schon Fakten mehr als von der amerikanisch gesteuerten Lügenpresse erfundene Täuschungen um das Personal der Deutschland GmbH weiterhin unter Kontrolle zu halten. Solche Verschwörungstheorien kommen mensch bekannt vor, nicht nur von den Friedensmahnwachen.


Allerdings reicht die Verteidigung der deutschen Kulturhoheit den Pegida noch nicht, denn man ist zwar einerseits „für sexuelle Selbstbestimmung“ aber andererseits „gegen dieses wahnwitzige „Gender-Mainstreaming“. Dass es bei ersterem den Wenigsten darum gehen wird auch Menschen die von der Heteronormativität abweichen sexuelle Selbstbestimmung ohne gesellschaftliche Diskriminierung zu ermöglichen, das sollte Betrachter_innen des Mobs außer Frage stehen.

In Mannheim wird es am 17.1. eine Demonstration gegen Rassismus unter dem Motto „Mannheim sagt JA – Flüchtlinge willkommen – Für Vielfalt statt Hass und Angst“ geben. Zu einer gemeinsamen Hinfahrt treffen wir uns um 13:20 am Heidelberger Hauptbahnhof.