Protest gegen Nazi-Marsch formiert sich

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Erstveröffentlicht: 
10.10.2015

Rund drei Monate vor dem 70. Jahrestag des Bombenangriffs auf Magdeburg am 16. Januar 1945 machen erste Initiativen aus Magdeburg mobil. Sie wollen mit Aufklärung den Missbrauch des Gedenktages durch Neonazis verhindern.

 

Magdeburg Das Bündnis gegen Rechts - ein Zusammenschluss von Parteien, Vereinen, Verbänden und Einzelpersonen - plant für den 17. Januar erneut eine "Meile der Demokratie" auf dem Breiten Weg sowie dezentrale "Meilensteine" in den Stadtteilen. Für den 17. Januar 2015, ein Sonnabend und der Tag nach dem Jahrestag des Bombenangriffs am 16. Januar 1945, werden wie in den Vorjahren Demonstrationen von Nazis aus ganz Deutschland in Magdeburg erwartet. Ob bereits Anmeldungen von rechten Gruppierungen vorliegen, konnte die Polizei noch nicht sagen.

Dennoch ruft das Bündnis schon jetzt zu friedlichen Protesten auf. "Dass wir die Nazis eindeutig satt haben, muss am 17. Januar als deutliche Botschaft von Magdeburg ausgehen", sagt Christine Böckmann vom Bündnis gegen Rechts. Dazu brauche man Mitstreiter und Kooperationspartner.

Der Kreativität seien dabei keine Grenzen gesetzt, so Böckmann. Als erstes wurde ein Aufruf veröffentlicht, der unterzeichnet werden kann. Außerdem nimmt in diesen Tagen das Organisationsbüro in der Stadt seine Arbeit auf.

Mobil machen auch schon Magdeburger Studenten. Unter dem Titel "70 Jahre Trauermarsch-Kultur - Neonazistrukturen in Sachsen-Anhalt. Geschichtsverdrehung erkennen, benennen und ihr entgegentreten" organisiert das Bündnis Studierende gegen Rechts (BSgR) im Wintersemester 2014/15 eine Veranstaltungsreihe. "Sie soll einen Beitrag zur Bewegung gegen rechtes Gedankengut leisten, indem sie über die Hintergründe historischer Ereignisse und aktueller Entwicklungen informiert und zugleich Menschen dazu mobilisiert, sich im Januar 2015 mit vielen anderen Initiativen der Stadt Magdeburg gegen die Neonazis zu stellen", sagte Pauline Albrecht vom Studentenbündnis.