HH: Silvester gegen alle Knäste!

Freiheit für alle Gefangenen!

Wie die letzten sechs Jahre sind auch dieses Jahr in Hamburg Menschen an Silvester für die Freiheit aller Gefangenen und gegen alle Knäste und die Verhältnisse die sie brauchen auf die Straße gegangen.

 

Schon am frühen Abend trafen sich einige Menschen auf der Rückseite des U-Haft Knastes Holstenglacis in den anliegenden Parkanlagen um mit Musik, Feuerwerk, Transpi und Grußworten einen Gefangenen des Breite Str. Verfahrens (mehr Infos auf breitesoli.noblogs.org) und alle anderen Gefangenen zu solidarisch zu grüßen.

 

Kurz vor dem Jahreswechsel versammelten sich dann um die 100 Menschen vor dem Knast Holstenglacis. Es gab ein Transpi auf dem groß "Freiheit für alle!" stand, außerdem Musik, Feuerwerk und Parolen. Gefangene antworteten mit Parolen. Aber auch zwei Ketten Bullen folgten schnell und postierten sich links und rechts von der Demo. Bis auf eine Ansage den Feuwerkbewurf zu unterlassen, fristeten sie ihr trauriges Dasein.

Dieser Beitrag wurde in leicht gekürzter Version verlesen und als Flugblatt verteilt:

 


 

Freiheit für alle Gefangenen!

Für ein kämpferisches 2015


Wir grüßen alle Gefangenen im Knast Holstenglacis! Wir wollen gemeinsam mit euch in ein kämpferische Jahr voll Widerstand und Solidarität für ein Leben in Freiheit starten, in dem es keine Knäste mehr gibt!

Aber machen wir einen kleinen Blick zurück:

Das letzte Jahr gab es weltweit Widerstand innerhalb der Knäste.

Im Juni hatten tausende Gefangene in Griechenland einen großen Hungerstreik durchgeführt um gegen die neuen Isolations - Hochsicherheitsknäste innerhalb der griechischen Knäste zu kämpfen. Es gab einen Solidaritätshungerstreik in Deutschland und der Schweiz  vom 18-20.7.14.  Es beteiligten sich insgesamt 7 Gefangene: 

Ahmet Düzgün Yüskel, Andreas Krebs,Oliver Rast, R.,Sadi Özpolat, Thomas Meyer-Falk sowie Marco Camenisch aus der Schweiz.

Gerade in diesen Tagen wurden die ersten Gefangenen in die Isolationsknäste verlegt wie z.B. der anarchistische Revolutionär Nikos Maziotis. Doch innerhal und außerhalb der Mauern formiert sich neuer Widerstand.

In Griechenland hat außerdem der Anarchist Nikos Romanos vom 10.11. einen 31 tägigen erfolgreichen Hungerstreik für seine Haftbedingungen geführt, der weltweit solidarisch unterstützt wurde und ein Beispiel dafür war das Solidarität unsere Stärke sein kann.

In Deutschland haben sich  verschiedenen Gefangenen dieses Jahr zu einer Gefangenen-Gewerkschaft zusammengeschlossen, deren Gründung die sofortige Kriminalisierung und Zellendurchsuchungen bei den Gründungsmitgliedern verursachte.

Wir freuen uns das der rebellische Andreas Krebs nach 16 Jahren Knast seit November diesen Jahres draußen ist.


In Hamburg sitzen 2013 auch wieder Menschen aus dem Widerstand im Knast:

Nach einer Hausbesetzung in der Breite Str. am 27.08 .2014 wurden mehrere Menschen festgenommen und zeitweise in U-Haft gesteckt, denen vorgeworfen wird, an der Besetzung teilgenommen - und Sachen auf die Bullen geworfen zu haben. Einer der Beschuldigten sitzt gerade in U-Haft in der JVA Holstenglacis. Solidarität mit den Angeklagten und der Besetzung, denn sie ist ein Zeichen des Widerstands gegen die Stadt der Autoritäten und ihre Wachhunde in Uniformen, gegen unbezahlbare Mieten und die Politik.

Außerdem sitzt Mehmet D. seit September hier in Untersuchungshaft. Er wird verdächtigt, Mitglied der verbotenen kurdischen revolutionären Organisation PKK gewesen zu sein.

Solidarische Grüße an Mehmet!


Aber auch sonst finden immer wieder rebellische Akte von zum Teil isolierten vereinzelten Gefangenen statt, denen unsere Solidarität gilt:

Am Heiligabend diesen Jahres hatten vier Untersuchungsgefangene in der JVA Lübeck einen Beamten in ihre Gewalt gebracht - offenbar, um sich von ihm zur Flucht verhelfen zu lassen. Die Gefangenen hatten den Schließer gegen 17 Uhr in einen Haftraum gelockt, in dem einer der Täter einen epileptischen Anfall vortäuschte. Sie überwältigten den Beamten und drängten ihn auf den Stationsflur. Dort verlangten sie von dem Beamten, die Gittertür der Station aufzuschließen - und drohten mit einem Besteckmesser, das zur Ausstattung des Haftraums gehörte. Der Fluchtversuch war leider erfolglos: Weiteren Beamten der JVA gelang es, ihren Kollegen zu befreien.


Vor wenigen Tagen Teilte der wegen des §129b Beschuldigte und Mitglied der Gefangenen-Gewerkschaft Ahmet Düzgün Yüksel mit, dass es einen Hungersteik in der JVA Ratingen gibt. Seit dem 9.12.2014 befindet sich ein albanischer Gefangener namens Admir Baro im Hungerstreik.

Er hat den Streik begonnen, weil die Beamten sich durch Unterstellungen und Vorwürfen gegen ihn positioniert haben , was zu Folge hat, dass  ihm keine "Reststrafe" gewährt wird. Er bestreitet, dass die "Argumente" der Realität entspricht. Weiterhin fordert er die Beamten auf, ihre Anschuldigungen namentlich  zu benennen.

Solche haltlosen Beschuldigungen erfolgen häufig zum Nachteil eines Gefangenen und verhindern vorzeitige Entlassung und Hafterleichterungen.

Viel Kraft für Ahmet!


Also haltet eure Köpfe oben egal ob draußen oder drinnen. Lasst uns gegen diese Verhältnisse rebellieren, denn solange nicht alle frei sind ist niemand wirklich frei. Gegen jeden Knast und jedes Lager! Gegen jede Autorität und Herrschaft! Freiheit für alle Gefangenen!

 


 

Nachdem gemeinsam mit den Gefangenen ins neue Jahr gegangen wurde war die unangemeldete Demo zuende und löste sich auf.