[Königs Wusterhausen] Verein distanziert sich von Neonazi-Trainer?

Mike Turau am 20. August 2014 in Berlin-Hellersdorf

Am 21. Dezember 2014 ver­öf­fent­lichte Recher­chen wiesen darauf hin, dass der lang­jährig aktive Neo­nazi Mike Turau beim Königs Wus­ter­hau­sener Sport­verein SC-Blau Weiss Schen­ken­dorf 1931 e.V. als Jugend­trainer beschäf­tigt wurde. Dar­über hinaus wies einer der offi­zi­ellen Vereins-Sponsoren, der Mit­ten­walder Bestat­tungs­un­ter­nehmer Ronny Grunow, eben­falls Ver­bin­dungen zu den soge­nannten „Freien Kräften Königs Wus­ter­hausen“ auf.

 

Als Belege für die Ver­bin­dungen beider Neo­nazis zum SC-Blau Weiss Schen­ken­dorf, bezogen sich die Recher­chen auf ein PDF-Dokument des Ver­eins vom 4. November 2014, in dem Mike Turau nament­lich genannt wurde, sowie auf die ver­eins­ei­gene Inter­net­seite, auf der sowohl Mike Turau in der Rolle als Jugend­trainer, als auch Ronny Grunow als offi­zi­eller Sponsor bis dato prä­sen­tiert wurden.

 

Der Verein war hierzu bis heute zu keiner Stel­lung­nahme zu errei­chen. Ledig­lich die am 22. Dezember kom­men­tarlos vor­ge­nom­mene Löschung Mike Turaus von der Ver­eins­home­page und Ronny Gru­nows aus der Spon­so­ren­liste zeigte, dass die Inte­ven­tion ihre Adressat_innen nicht ver­fehlt hat. Dass der Verein im wei­teren jedoch keine Stel­lung­nahme abgibt, unter wel­chen Umständen und wie lange der stadt­be­kannte Neonazi-Funktionär Mike Turau in die Trai­ner­ver­ant­wor­tung gelangen konnte, ebenso wie das Schweigen über die genaueren Umstände des Spon­so­rings durch den Mit­ten­walder Bestat­tungs­un­ter­nehmer Ronny Grunow, lässt sich als Ver­such deuten, Scha­dens­be­gren­zung zu betreiben. Eine ernst­hafte Aus­ein­an­der­set­zung mit rechten Ten­denzen im Ver­eins­leben des SC-Blau Weiss Schen­ken­dorf sähe anders aus.

 

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(PGP)