Antirassistischer Adventsbesuch bei Monika Herrmann

Antira-Adventsbesuch (1)

Advent Advent ... nun hat es begonnen, lasst uns gemeinsam die Verursacher und Brandstifter der unmenschlichen Asylpolitik markieren und sie daran erinnern, dass sie nicht vergessen sind. 

Heute haben wir, die 'Autonome Zelle Umzug', der Grünen Bezirksbürgermeisterin von Friedrichshain-Kreuzberg einen autonomen Adventsbesuch abgestattet. Wir wollten sie an ihre Politik der letzten Jahre erinnern. Aber lest selbst in unserer Erklärung:

 

Liebe Monika Herrmann,

 

mit dieser Aktion kommen wir Sie ganz persönlich besuchen, um Sie noch einmal, so quasi zum Jahresende, auf den von ihnen veranlassten „freiwilligen Umzug“ der protestierenden Geflüchteten vom Oranienplatz und der Gerhart Hauptmann Schule zu erinnern. Ja, ja, wir wissen, dass Sie nichts dafür können und das Problem des geduldeten Flüchtlingsprotests nur von Ihrem Vorgänger vererbt bekommen haben, aber wissen Sie Frau Herrmann, das ist uns relativ egal. Sie haben sich in einem Maße unsolidarisch gezeigt mit den Schwächsten in dieser Gesellschaft, dass wir uns gedacht haben, eine kleine Gedächtnisauffrischung würde uns allen gut tun. Denn auch wenn Sie gerne wieder zur Tagesordnung übergeben würden, wir für unseren Teil können uns noch sehr gut erinnern. Wir haben nicht vergessen, wie Sie mit dem Polizeipräsidenten von Berlin in einem Café gesessen haben, während sich die von Ihnen und Ihrer Partei gespaltenen Flüchtlings-Gruppen auf dem Oranienplatz mit Eisenstangen attackierten. Danach haben Sie der versammelten Presse erklärt, wie nett dieser Herr Kant doch sei und wie gut Sie sich mit ihm verstanden hätten. Wir haben auch noch ihre Worte im Ohr, als Sie der BZ gegenüber erklärten, dass auch Sie Angst im Görlitzer Park hätten und damit den Geflüchteten in den Rücken gefallen sind und die Kriminalisierung von Armut und Migration befördert haben. Sie haben den besorgten Wutbürgern der Springer-Presse Futter für ihre Kanonen geliefert, anstatt sich in Solidarität zu üben und darauf hinzuweisen, dass die Ursachen für die Umtriebe im Görlitzer Park in einer verfehlten Asylpolitik und schlicht und ergreifend in der puren Not liegen. Keiner der dort seinen Geschäften nachgeht, tut dies aus Jux und Dollerei. Frau Herrmann, wir können nicht von Ihnen verlangen, dass Sie sich unserer radikalen Kapitalismus-Kritik anschließen und erkennen, das alles, aber auch wirklich alles an unserem System falsch ist. Wir können aber von Ihnen verlangen, dass Sie eine klare Haltung einnehmen. Das Spiel, das Sie über Monate mit den protestierenden Geflüchteten gespielt haben, war schlicht und einfach perfide. Sie haben sie hingehalten, verarscht und ausgetrickst. Sie haben herum laviert und die Verantwortung von sich geschoben, nur um sich selbst nicht die Finger schmutzig zu machen. Oder wie sollen wir die Worte verstehen, als sie sagten: „Ich habe mir das Gesetz genau angeschaut und kann nur sagen: Er (Henkel) hätte schon längst räumen können. Er muss nicht warten, bis der Bezirk die Polizei zu Hilfe ruft. Sämtliche Bewohner des Oranienplatzes haben die Residenzpflicht verletzt mit entsprechendem politischen Willen hätte man sie alle sofort in andere Bundesländer zurückbringen können.“ Nun sind die Finger aber trotzdem schmutzig geworden und deshalb sind wir hier. Denn andersrum wäre ein Schuh draus geworden. Hätte es einen politischen Willen gegeben, die Refugee-Proteste zu unterstützen, dann wäre die Zeltstadt auf dem Oranienplatz noch präsent und auch weiterhin ein aktiver Ort des Widerstands. Sie, Frau Herrmann wollten diesen unangenehmen Hinweis auf die Ungerechtigkeit des europäischen Flüchtlingssystems inmitten unserer Gesellschaft aber nicht länger ertragen. Sie sind Teil der bürgerlichen Wohlstandselite die diese permanente Erinnerung an das eigene schlechte Gewissen aus der Stadt raushaben will Sie haben den protestierenden Flüchtlingen die politische Solidarität entzogen. Dafür Frau Herrmann ziehen wir Sie ganz persönlich zur Verantwortung. Uns ist schon klar, dass Sie nur eine Charaktermaske des Systems sind und dass Sie behaupten werden, dass Sie gar nicht anders hätten handeln können Sachzwänge und so. Keine Sorge, auch die anderen Charaktermasken des Systems, die aktiv an der Zerstörung des Flüchtlingsprotests mitgewirkt haben, werden wir an ihre Taten erinnern. Schließlich ist die Vorweihnachtszeit auch immer eine Zeit des Innehaltens und der inneren Einkehr. Dabei wollen wir behilflich sein. Wir wünschen eine besinnliche Advents-Zeit.

 

kein vergeben, kein vergessen ... Verursacher und Brandstifter besuchen und markieren

 

autonome zelle umzug

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Man muss den Druck zu denen tragen, die ihn auf andere ausüben. Für mehr Hausbesuche.

Seit Jahren sind die Proteste gegen die ekelhafte Asylpolitik nun friedlich geblieben. Mit Parolen und ein bisschen laufen verändert man nichts! Eher wird dadurch der Protest zur Gewohnheit und interessiert niemand mehr! Wird Zeit die Protestform zu verändern. Spätestens wenn wirklich die besetzte Schule geräumt wird.

also, erstmal ist das ja so harmloser abiturienten-aktivismus ala "die fetten jahren sind vorbei" , falls ihr den nicht kennt: Daniel Brühl und noch n paar leutchen brechen in villen von reichen ein, stellen möbel um und sprühen sprüche an die wände.

 

schon als mir freunde diesen streifen damals empholen haben, habe ich die message nicht kapiert: wie soll durch so eine tat etwas erreicht werden?

 

also was ist das ergebnis der aktion: frau hermann hat sicher lich die muffe sausen, war wahrscheinlich kein staatsgeheimnis wo sie wohnt, aber sowas hinterlässt ein unangenehmes gefühl. ihre nachbarn werden auch argwöhnen mit wem sie da den hausflur teilen, auch wenn sie vll vorher den prominenten status der nachbarin genossen haben.

 

die medien können sich auf einen "linken" einbruch bzw übergriff stürzen. die motoren der springerpresse laufen sich gerade warm.

 

und egal wie man die situation der flüchtlinge in kreuzberg betrachtet, faru hermann hats doch wirklich probiert mit den beschränkten mitteln die sie als bezirksbügermeisterin hat ( das ist ja nix anderes als bürgermeister von castrop-rauxel sein, der hat ja auch keine macht über den bundestag)

 

die schwäche der gesamtdeutschen und internationalen linken bewegungen kommt aus ihrer tendenz sich selbst zu zerfleischen,

 

die neue rechte hingegen ist gerade dabei den "kleinsten gemeinsamen nenner" zu finden, so würde es mich nicht überraschen wenn die AfD dank solcher aktionen bei der nächsten BT wahl drittstärkste kraft wird.

 

entweder kämpfen wir vereint (linke, grüne, gewerkschaften, sogar der großteil der sozialdemokraten, naturschützer, atomkraftgegener, umweltaktivisten) oder wir gehen getrennt unter.

 

PS: ich verweigere mich der annahme das jeder flüchtling automatisch ein verbündeter ist. hilfe und schutzbedürftig vielleicht. aber kein verbündeter. viele von denen kommen aus gesellschaften denen unsere freiheiten fremd sind, bzw denen sie feindselig gegenüber stehen. rassismus ist kein weißes phänomen. frauenverachtung auch nicht.

Genau, vereint mit den Kriegs- und Hartz-IV-Parteien SPD und Grüne. Mach dich nicht lächerlich, die sind keine Bündnispartner, die sind der Feind.

Vielleicht nicht Bündnispartner; aber die Tatsache, dass Parteizentralen oder Personen der drei anderen Parteien nicht annähernd in dieser Häufigkeit angegriffen werden, ist sehr unfair.

..ändere du das doch.

Viel Vergnügen.

Sehe ich ähnlich. Im Bezirksamt wäre diese Aktion o.k. gewesen - doch vor der Privatwohnung schafft Häme auf der falschen Seite und Erklärungsnot bei Verbündeten. Das war kontraproduktiv.

Rassismus ist ein weißes Phänomen, denn Rassismus bedeutet Diskriminierung+Privilegierung und letztere haben PoC in einer Gesellschaft, die von weißen Männern beherrscht wird, eben gerade nicht.

 

Ansonsten ist es schon eine bittere Ironie, dass Personen aus (vermeintlich) emanzipativen Strukturen selbst rassistisch-kulturalistische Stereotype wie die des "weißenhassenden, sexistischen Schwarzen" bemühen und kolportieren. Wenn man eineN der Nazi-AnwohnerInnen aus Marzahn oder Köpenick fragt, was er/sie gegen das Heim hat, kämen mit Sicherheit ähnliche Antworten.

 

Mach dir doch einfach mal die Mühe und sprich persönlich mit den Refugees, dann kannste ja sehen, ob sie dich hassen, weil Du weiß bist. Aber nein, das geht nicht, sonst würdest Du ja riskieren, ausgeraubt und/oder vergewaltigt zu werden [/ironieoff].

 

Kein Wunder, dass Du dich mit Hermann und ihrer rassistischen Politik solidarisierst. Da schimmert die insgeheime Freude durch, dass eine teutsche Behörde harte Kante gegen die "Wilden aus Afrika" zeigt.

 

Traurige Ansichten aus dem Links-Weißen Bürger-Milieu.

menschen egal welcher herkunft und sozialisation können rassistische stereotype und denkweisen gegenüber anderen menschen hegen, unabhängig von ihrer gesellschaftlichen (nicht-)privilegierung. insofern ist rassismus kein 'weißes', sondern ein global anzutreffendes phänomen. dass sich der rassismus einer weißen bevölkerungsmehrheit wie hierzulande auf einer strukturellen ebene natürlich auf viel machtvollere weise entfalten kann (rassistische gesetzgebung, duldung bzw leugnung rassistischer polizei-/behördengewalt, diskriminierung in schule, beruf etc.) ist eine andere sache und ebenso richtig.

ebenso sollte es nicht verwundern, dass einige rund um das refugee strike movement engagierten refugees (weniger solche, die sich selbst als poc definieren, da ich diese meist sehr reflektiert erlebt habe) sexistische, homo-oder transphobe sicht-und verhaltensweisen an den tag legten, wie sie in der deutschen mehrheitsgesellschaft und leider auch bei manchen linken ebenso anzutreffen sind. einige sind aufgewachsen in krass patriarchalen, homophoben gesellschaften, in denen homosexualität völlig geächtet und mit hohen gefängnisstraßen belegt ist, wie übrigens hierzulande ebenfalls vor gar nicht mal allzulanger zeit. dann einen lässig-coolen umgang mit diverser sexualität wie er in teilen der partymetropole berlin gepflegt wird zu erwarten, ist nicht zuviel verlangt, aber ungefähr so unrealistisch, wie selbiges von einem xbeliebigen deutschen fußballfanclub zu erwarten. ob die rassist*innen in marzahn schwarze menschen für sexistisch halten, ist insoweit unerheblich, weil sie vermutlich selbst in der großen mehrzahl sexist*innen und obendrein homo- und xenophob sind.

ich glaube nicht, dass sich der vorkommentar darüber darüber freut, dass diese menschen schickaniert werden, aber mensch sollte sich schon bewusst machen, dass soetwas wie oplatz und ghs vermutlich überall außerhalb kreuzbergs umgehend geräumt worden wäre (siehe münchen).

eine große koalition aus linken bis hin zu grünen und der spd gegen rassismus und rassistische asylpolitik, wie von der*m vorkommentator*in gewünscht, würde ich dagegen als reichlich naive hoffnung abtun und mir von dieser seite nichts erwarten.

ihr verkompliziert einfach alles!ich denke die erinnerung bei jedem geht doch sicherlich ins kleinkind alter zurück.wars da einem nicht auch scheiss egal welche hautfarbe oder sexuelle ausrichtung wer hatte?ihr sucht gesellschaftsmodelle für wen?dabei ist die lösung doch ganz einfach genauso wie das zusammen leben sucht man am besten auch im einfachen.einfach schnulli in den mund und abgehts!

ha, dein kommentar beweist das du vieles bist, aber kein afro-deutscher!

 

willst dir durch das etikett ne deutungshoheit geben, richtig?

 

wie entstehen dann deiner meinung nach völkermorde und masseker innerhalb pocs? Rwanda? Türken an Armeniern? Japaner an Chinesen?

 

Und nur zur Info: die kolonialismus keule lässt sich zwar auf Rwanda anwenden, aber warum haben die nicht einfach friedlich ihren staat aufgteilt, als die weißen teufel weg waren?

 

Frag mal n türken oder Araber ob er mit einer Einteilung zufrieden ist, die ihn mit Schwarzen gleichsetzt (PoC tut genau das) , die antwort wird eher negativ entfallen.

 

Wenn du lesen könntest hättests du meinen Kommentar so verstanden wie ich ihn meinte: Rassisten können verschiedenste Hautfarben haben und Sexisten und Homophobe auch, darum prüfe mit wem man sich verbündet.

 

Aber schön weiter deine Critical Whiteness Texte lesen.

Kolonialismus wirkt länger, insbesondere weil Hutu und Tutsi ein Konstrukt war, die Leute gegeneinander auszuspielen.

Diese Theorie entstand in den USA und hat gerade für die USA Bedeutung. Sie kann aber nicht als Erklärung oder zur Eindämmung von Konflikten/Bürgerkriegen zwischen Ethnien auf globaler Ebene genutzt werden. Dies gilt auch für Europa... Rwanda bzw. der Konflikt zwischen Hutu und Tutsi ist durch die rassistische Hamitenideologie bedingt. Darüber gibt es auch Dissertationen. Oder siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Hamitentheorie

"Links-Weiß" ist genauso ein Nazislang wie links-link oder linksautonom

das liegt nicht am mensch sondern kann eventuell am kulturenkreis liegen.beispiel bist du nicht viel wert als mädchen in china!in indien vergewaltigen sie ne frau mit 10 männern und sind sich nichtmal ner schuld bewusst als ob das selbst verständlich wäre.aber das kann man auch nicht pauschalisieren aber das problem gibts man kann es auch nicht tot schweigen.aber das hat nichts mit der hautfarbe zu tun sondern vielleicht eher am kulturellen hintergrund.aber die leute die hier hin flüchten trifft das wohl eher weniger zu!

Der Rassismus entstand in der Welt des weißen Christentums und wurde über den Kolonianlismus des C. Kolumbus mitsamt christlichen Mönchen in andere Kontinente gebracht. Darüber gibt es das Buch "Weiße Barbarei". Allerdings waren die ersten, die rassistisch verfolgt wurden, die sog. "Marranen" und die "Moriscos". Ihnen wurde nachgesagt, sie hätten kein "reines Blut"... Und dies wurde später auf die Afrikaner*innen ausgedehnt, die sogar verdächtigt wurden, "schwarzes Blut" zu haben. Deshalb sagen ja sehr viele Afrikaner*innen in Reden vor Weißen: "Wir haben alle das gleiche Blut". Ich würde bei Pogromen in Afrika, wie in diesen http://www.taz.de/!72805/ nicht von Rassismus, sondern von Sozialdarwinismus sprechen. Außerdem ist die gegenwärtige Gewalt in Afrika geprägt durch Spannungen, die die kapitalistische und imperperialistische Ökonomie seit der Phase des Kolonialismus dort hin gebracht hat und im Interesse der globalen Rüstungsindustrie weiter angeheizt wird...

ich find die aktion nicht unbedingt gut, versuchs aber mal mit ner solidarischen kritik: liebe leute, löst euch doch mal ein wenig von eurer fixiertheit auf oranienplatz/gerhart-hauptmann-schule. ja, das waren anfangs tolle und ungeahnte erfolge der refugee/antira movement, mit bundesweit ausstrahlender resonanz, die kraft und mut gespendet haben, aber mit der zeit, nach ca 1 1/2jahren anfingen, sich ins gegenteil zu verkehren und immer mehr als vorlage für rechtsbürgerliche rassistische anti-refugee hetze herzuhalten, auch wegen der ganzen vorkommnisse dort, die medial natürlich genüßlich ausgeschlachtet wurden. und es ist ja kein geheimnis, dass sich immer mehr aktivist*innen genervt von dort zurückgezogen haben, weshalb auch das echo bei den diversen räumungsversuchen für berliner verhältnisse ziemlich mau ausfiel (vgl refugee demo zum reichstag mit >6000 leuten).

 

und auch wenn die herrschenden übelst getrickst und gelogen haben und die menschen dort komplett verarscht haben, halt ich es trotzdem für sinnvoll, sich neue unverbrauchte ansatzpunkte für radikale kreative kritik an der unhaltbaren rassistischen flüchtlingspolitik zu suchen und nicht immer und immer wieder auf o-platz und ghs zu rekurrieren, die sind in der öffentlichen und veröffentlichten meinung einfach durch und helfen eher der gegenseite. und das kanns ja nicht sein.

Tagesspiegel: Senator Henkel zeigt Solidarität mit Monika Herrmann

Berliner Morgenpost: Autonome dringen in Haus von Bürgermeisterin Herrmann ein

B.Z.: Autonome dringen in Monika Herrmanns Haus ein
B.Z.: So wüteten die Chaoten in Herrmanns Hausflur

rbb: Autonome protestieren im Haus von Bürgermeisterin Herrmann

Berliner Kurier: Autonome attackieren Kreuzbergs Bürgermeisterin Monika Herrmann

dpa: Autonome dringen ins Wohnhaus von Bürgermeisterin Herrmann ein

Bild: Autonome randalieren vor Herrmanns Wohnung

n24: Autonome randalieren in Wohnhaus von Bürgermeisterin Monika Herrmann

Berliner Zeitung: Anschlag auf Monika Herrmanns Wohnhaus

taz: Kartons, Bilder und ein Schreiben


Die Berliner Polizei schreibt:

Sachbeschädigung in Wohnhaus
Polizeimeldung Nr. 2856 vom 01.12.2014
Friedrichshain - Kreuzberg Thema: Polizei
Zu einer Sachbeschädigung in einem Wohnhaus, welches auch eine Politikerin bewohnt, kam es gestern Abend in Kreuzberg. Gegen 18.15 Uhr bemerkte eine Anwohnerin die Beschädigungen im Hausflur des mehrgeschossigen Wohnhauses. Die unbekannt gebliebenen Täter hatten die Wände des Hausflurs beklebt und mehrere Schriftzüge in roter Farbe angebracht. Es ermittelt der Polizeiliche Staatsschutz des Landeskriminalamtes.

Bevor man solche Aktionen raushaut vielleicht mal ein paar Minuten nachdenken? Öffentliche Wirkung habt ihr, aber das Ding ging gehörig nach hinten los.

Was sollen denn die Monika Herrmann eurer Meinung nach machen? Selbst Recht brechen und damit dem Innensenator eine Steilvorlage liefern, durchzugreifen? Zuständig für Flüchtlingspolitik ist sie nur in ganz untergeordeten Randbereichen, kann als faktisch kaum etwas tun was Aufenthaltstitel, Duldung, Residenzpflicht udn so weiter angeht.

 

Was soll also der Schwachsinn mit den Umzugskartons? Soll sie wegziehen und ihr Amt aufgeben? Dann heißt der neue Bürgermeister vielleicht Panhoff, was habt ihr dann gewonnen?

 

Man kann annehmen dass der Stress, den ihr versucht, der grünen Bürgermeisterin zu machen, dafür sorgen wird dass sich die Fronten verhärten. Frau Herrmann gibt dann vielleicht das Projekt des von ihr bisher noch befürworteten Flüchtlingszentrums in der GHS auf.

 

Herr Henkel kann sich als harter Hund profilieren, und läßt in Kreuzberg aufräumen.

 

Euch rennen wegen solcher Schwachsinnsaktionen die gemäßigten Unterstützer reihenweise davon.

Die Flüchtlinge, um die es euch ja angabegemäß geht, sind die Totalverlierer bei der Sache, denn sie fliegen nicht nur aus der GHS raus, sondern kommen da auch nie mehr wieder rein.

 

Ein sattes Eigentor kündigt sich da an. Herzlichen Glückwunsch.

 

Wenn man öffentliche Unterstützung für eine gerechte Sache will, muss die Wahl der Mittel immer moralisch deutlich über dem stehen was die Gegenseite macht. Sonst ist die öffentliche Unterstützung irgendwann im Arsch.

 

Die Mehrzahl der Berliner_innen sind pro Flüchtlinge eingestellt, und wollen eine menschenwürdige und faire Behandlung derselben. Wenn das kippt, wegen solcher Adventsbesuch-Aktionen, habt ihr genau das Gegenteil von dem erreicht was ihr wolltet.

jaja Menschen ertrinken im Mittelmeer, oder sitzen dies- wie jenseits der Grenzen in elenden Lagern, oder Slums. Gar nicht mehr erwähnt wird das dem ganzen ein System von Ausbeutung, Unterdrückung, Mord und Sklaverei vorrausgeht und DAS ist es was du zu schreiben hast?


"Bevor man solche Aktionen raushaut vielleicht mal ein paar Minuten nachdenken?" ja genau zb. sich ne Aktionform ausdenken, die die Regel von - du darfst demonstrieren und dich in lächerlichen Verhandlungen von den Arschlöchern belügen lassen - durchbricht und damit politischen Druck aufbaut, ohne, dass die teilnehmenden sich einer zu heftigen (und viele paralysierenden) Repression aussetzen, oder irgendwer ernsthaft zu Schaden gekommen wäre. 

 

"Öffentliche Wirkung habt ihr, aber das Ding ging gehörig nach hinten los."- Weil die proletarische Stimme RBB ja sonst auch immer so objektiv-neutrale Berichterstattung liefert.

 

"Was soll also der Schwachsinn mit den Umzugskartons?" Stichwort "freiwilliger Umzug" war in der Aktionserklärung ja schon zu lesen und war das Motto Hermanns (oder wars Pannhoff? im wesentlichen egal) zu der Belagerung der GHS.

 

"Was sollen denn die Monika Herrmann eurer Meinung nach machen?"

"Frau Herrmann, wir können nicht von Ihnen verlangen, dass Sie sich unserer radikalen Kapitalismus-Kritik anschließen und erkennen, das alles, aber auch wirklich alles an unserem System falsch ist. Wir können aber von Ihnen verlangen, dass Sie eine klare Haltung einnehmen. Das Spiel, das Sie über Monate mit den protestierenden Geflüchteten gespielt haben, war schlicht und einfach perfide. Sie haben sie hingehalten, verarscht und ausgetrickst. Sie haben herum laviert und die Verantwortung von sich geschoben, nur um sich selbst nicht die Finger schmutzig zu machen." aus der Aktionserklärung

 

"Wenn man öffentliche Unterstützung für eine gerechte Sache will, muss die Wahl der Mittel immer moralisch deutlich über dem stehen was die Gegenseite macht. Sonst ist die öffentliche Unterstützung irgendwann im Arsch." Also wenn Menschen verrecken ist der "moralische Standart" eine betorffene Ansprache von Joachim Gauk?

 

"Die Mehrzahl der Berliner_innen sind pro Flüchtlinge eingestellt, und wollen eine menschenwürdige und faire Behandlung derselben. Wenn das kippt, wegen solcher Adventsbesuch-Aktionen, habt ihr genau das Gegenteil von dem erreicht was ihr wolltet." Die Mehrzahl der Berline_rInnen, die ich kenne sind ein Haufen Ignoranten denen mensch das Smartphone für die Füsse knallen und Sie anschreien müsste bevor sie ne Emphatiebekundung von sich geben würden.

 

"Ein sattes Eigentor kündigt sich da an. Herzlichen Glückwunsch." Laber nicht! Die Aktion war super, wäre schön wenn sich viel mehr Menschen viel  öfter zu solch kreativen und vor allem machbaren Protest durchringen könnten - und frustrierte Sesselpupser wie du ihre verbitterte, demoralisierende und schlicht falsche Kacke für sich behalten könnten. 

Hier mal die Antwort von Flüchtlingen die für ihre Rechte kämpfen von einer Berliner Mailingliste:

 

"*WEITERLEITUNG*

am 30. 11. ist eine anonyme Gruppe 'Autonome Zelle Umzug' in das Wohnhaus von Monika Herrmann eingedrungen. Sie haben dort Wände des Hausflurs beklebt und mehrere Schriftzüge in roter Farbe gesprüht.
Sie kritisieren Monika Hermanns Rolle in der Berliner Flüchtlingspolitik und sie kündigen an: "auch andere(...), die aktiv an der Zerstörung des Flüchtlingsprotests mitgewirkt haben, werden wir an ihre Taten erinnern."
Ich finde diese "Aktion" nicht gut. Jemanden persönlich zu Hause zu attackieren ist eine persönliche Bedrohung, übrigens auch für andere, die im Haus wohnen. Das ist Gewalt.
Wir Flüchtlinge kämpfen nicht mit Gewalt. Niemand von uns Flüchtlingen wusste von dieser Aktion. Wir unterstützen diese Aktion nicht.
Wir werden immer in den Medien als Gefahr und als Kriminelle dargestellt, solche Aktionen fördern das und sind keine Unterstützung des Flüchtlingsprotests.

Es tut mir Leid, dass Monika Hermann das passiert ist, auch wenn ich viel Kritik an ihrem Verhalten den Flüchtlingen gegenüber habe.
Bruno Watara "

 

Aber hauptsache ein paar weiße Mittelschichtskinder konnten sich mal in Revolution üben...

Einen interessanten Aspekt hat ein Journalist des Onlinemagazins Telepolis in seinen Beitrag zu dem antrassistischen Adventsbesuch rausgefunden und dankenswerterweise gleich den Beleg mit geliefert und verlinkt.

 

Es ging um einen Spaziergang zu Verantwortlichen der Immobilienbranche im Juli 1981 nach Grunewaldt .Die Aktion sorgte medial für viel Empörung mit den gleichen Argumenten, die auch jetzt gegen den Besuch bei Frau Herrmann vorgebracht wurde. Es wurde kritisiert, dass PolitikerInnen in ihrer Privatsphäre aufgesucht werden. Es wurde von Psychoterror und Druck geredet. Der Journalist Peter Nowak hat nun ein Spiegel-Interview mit Abgeordneten der Alternativen Liste von 1981 ausgegraben und auf Telepolis verlinkt, in dem  der Besuch von Verantwortlichen auch in ihrer Privatsphäre von diesen vertedigt wird.  Die AL war die Vorgängerpartei der Grünen, der Partei von Frau Herrmann:

 

 

Der Link zu dem Spiegel-Interview findet sich hier:

 

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-14331969.html

 

Der Link zu dem insgesamt  differentieten Telepolis-Beitrag hier:

 

http://www.heise.de/tp/news/Ist-ein-antirassistischer-Adventsbesuch-Terror-2473385.html

"Hätte es einen politischen Willen gegeben, die Refugee-Proteste zu unterstützen, dann wäre die Zeltstadt auf dem Oranienplatz noch präsent und auch weiterhin ein aktiver Ort des Widerstands."

Geht es euch da eigentlich um die Flüchtlinge  oder um ein Symbol?