"Über eine Aktion die Debatten erzeugt hat und unsere Ziele geschärft hat." Bombenanschlag auf die Metro in Santiago de Chile

Bombenanschlag auf die Metro in Santiago de Chile

Am 23.6.2014 wurde in der U-Bahnstation „Los Dominicos“ (Santiago, Chile) eine Bombe gelegt, die durch ihre Explosion einige Menschen verletzte, wenn auch nicht lebensbedrohlich. In dem Konzept ähnelt dieser Angriff dem auf ein Einkaufszentrum in Athen am 20.1.2013. Jedoch wurden die Warnungen dort mehr beachtet und die Zeit günstiger gewählt. Die Aktion in Chile wurde nicht zeitnah erklärt, weshalb es zu einer gewissen Verwirrung kam, obwohl die üblichen Verdächtigen von der Herrschaft bereits ausgemacht schienen. Einige Tage später bekannte sich eine Anarchistische Gruppe zu dem Angriff.

https://interarma.info/2014/09/19/xilh-vomvistikes-epitheseis-se-stathmo...

 

Davor und danach formulierte sich einiges an Kritik an der Aktion. Vieles berechtigt, manches die Positionen der Hetzpresse und des Staates teilweise übernehmend.
https://interarma.info/2014/09/22/xilh-kapoies-skepseis-enantion-pezwn-k...

https://interarma.info/2014/09/22/xilh-eimaste-h-epithesh-eimaste-h-fwti...

http://en.contrainfo.espiv.net/2014/09/21/chile-a-brief-reflection-on-th...

(Beachte hier das in diesen Kritiken und Reflektion die Teilübernahme von Staatlichen Positionen nicht zwingend dabei ist, solche Äußerungen sind eher auf Texte in Chile bezogen die nicht unbedingt übersetzt (Spanisch-Englisch) werden.)

Einige Wochen später kam es zu Festnahmen von Verdächtigen die sofort unter den härtesten Maßnahmen zu leiden hatten, die die Chilenische Demokratie in ihrer Terrorhysterie aufbringen kann.
https://interarma.info/2014/09/29/xilh-episimes-kathgories-me-antitromok...

Neben diesem Angriff, der hier nicht gewertet werden soll, sondern als Einleitung zum Eigentlichen Text verstanden werden soll, gab und gibt es noch etliche andere Angriffe mit verschiedenen Methoden die nicht aufgeklärt wurden. Der Staat sah sich nach dem großen Spektakel des „Caso Bomba“ nun schon in Sicherheit, jedoch hat diese neue Explosive Welle ihn zum Zugzwang gebracht.
Über eben diesen Zugzwang handelt der folgende aus dem Englischen übersetzte Text, der eben nicht nur die klassische Repression behandelt, sondern auch die befriedenden Zugeständnisse die der Staat an die diversen Akteure macht und wie eine Gegenstrategie gegen diese Befriedung und Repression aussehen kann.

Die Solidarität mit den Genossen und Genossinnen im Gefängnis wertet sich dabei weder an „schuldig“ noch an der Aktion selbst. Tiefergehende Kritik und differenzierte Betrachtungen sind absolut erwünscht, jedoch ist eine Geschlossenheit gegenüber den repressiven Apparaten notwendig um den Repressiven Wellen ein Bollwerk entgegenzustellen.
Die Betonung die auf die Vertiefung der Überzeugungen und Werte, sowie auf das fortsetzen des Kampfes gelegt werden, sind durchaus richtig. Die relative Unfähigkeit radikale Zellen zu knacken, setzt auf einen Medialen Effekt der in keinem Verhältnis zu den tatsächlichen Verurteilungen steht. Insofern ist es wichtig dieses Bild als eine Fälschung zu entlarven. Zusätzlich zu diesem Aspekt ist wohl noch die spezielle Chilenische Geschichte wichtig, die einen militanten Widerstand trotz diktatorischer Repression kennt und ihn nicht aus dem Erfahrungshorizont hat verschwinden lassen.

 


Reflektionen über das Fortschreiten der Repression in Chile und Solidarität mit Juan, Nataly and Guillermo.

Aktionen und Solidarität sind dringend. Alles andere sind Ausreden.

1. Und jetzt geht es schon wieder los. Weil der Krieg weitergeht.

 

 

Nach einem sich akkumulierenden Zirkel der Straßenpropaganda, Massenmobilisierungen und der Ausweitung der Sozialen Konflikte in Chile, hat die Macht versucht Mechanismen zu kreieren die die Kontinuität und Verstärkung der demokratischen Herrschaft favorisieren.

Die Regierung die gerade in der Pflicht ist, hat verschiedene Taktiken genutzt um die Unzufriedenheit zunehmend zu annullieren und somit zu verhindern, das die Brüche in der hinterfragten Sozialen Ordnung sich ausbreiten konnten oder tiefer wurden. Die Massenmobilisierungen die das Ökonomische und Soziale Modell, welches in der Diktatur geschaffen wurde, hinterfragten wurden mit Vorschlägen von sozialen Reformen beantwortet, die die Sprüche der Protestbewegung wiederverwendeten. So wurden sie [die Protestbewegungen] Teil der Lösungen die aus dem Staat kamen. Die Kritiken gegen die „politische Elite“ wurden mit dem „öffnen“ der Parlamentarischen Räume für Soziale und Studentische Führer beantwortet.  Die Kritik gegen die „alte Politik hinter verschlossenen Türen“ wurde mit dem Organisieren von runden Tischen des Dialogs mit Bürgerorganisationen beantwortet um die Forderungen einzubinden und das Demokratische und partizipative Bild des Staates zu stärken. Diese Dinge wurden zusammen mit anderen Implementiert, die versuchen den sozialen Konsens zu verbreitern und die Hinterfragung der Vorherrschenden Ordnung zu schwächen und um ebenfalls einen neuen Zyklus der Regierbarkeit des Landes zu sichern.

Aber die Krise des Models der Kapitalistisch-Demokratischen Herrschaft vorhersehend, wurde diese „Soziale Agenda“ von einer parallel laufenden Repressiven Politik begleitet, die auf die Isolation und Bestrafung der radikalisierten Sektoren zielt, die Nicht-Verhandlung, Unnachgiebigkeit und Konfrontation mit der bestehenden Ordnung propagandiert. Das wurde bereits erklärt und analysiert von anderen Genossen.

Wir möchten einen Aspekt vertiefen der mit dem letzten Punkt verbunden ist, betreffend die Konfiguration einer neuen counterinsurgency Politik, die auf die Zerstörung aller radikalen Infragestellung von Herrschaft zielt. Die politische und experimentelle Politik ist heutzutage die Offensive gegen die kämpferischsten Anarchistischen Zirkel, diejenigen die den Aufstand und die polymorphe [1] Offensive gegen jede Form von Autorität anführen. Wir, „individuals fighting for freedom“ und “antiauthoritarian nucleus for agitation and propaganda” [Gruppennamen [2]], kommen aus diesen Zirkeln.

In diesem Text nehmen wir uns Zeit zu Reflektieren. Wir wollen keine Sachen wiederholen, die schon gesagt wurden aber wir bestehen auf einer Bekräftigung unserer Einstellung des Krieges, indem wir unsere Position in der Mitte eines neuen Kontextes der wachsenden Repression ausdrücken. Wir glauben das das ein Schlüsselmoment in der Fortführung des Kampfes gegen die Kapitalistisch-Autoritäre Soziale Ordnung in unserem Gebiet ist. Deshalb ist es wichtig uns selbst die Zeit zu geben und die Realität zu analysieren in der wir leben um dem polymorphen Angriff gegen das System der Herrschaft zu stärken und die Positionen zwischen den Kämpfenden zu schärfen. Deshalb, zunächst, die Ideen die wir hier ausdrücken Entstehen aus der Hitze der Praxis der Anarchie und wollen vor allem über ein „wie weiter“ reflektieren ohne in die Immobilität zu fallen auf die der Gegner wartet oder in einfache Vorträge zu verfallen, die Überwältigt werden von der Dynamik eines sich ständig ändernden Kontextes.

2. Demokratische Herrschaft in Chile und sein Konterrevolutionärer Ursprung.

Um eine Krise der Institutionellen Ordnung zu vermeiden und einen neuen Zyklus für das Model der Demokratischen Herrschaft zu sichern, wurde die jetzige counterinsurgency Politik des Chilenischen Staates in Kommissionen und Sicherheitszusammenkünften entwickelt, die eine neue Welle von Brandstiftungs-Explosions Angriffen, die einen Anstieg im Jahr 2014 im Vergleich zu den letzten zwei Jahren verzeichneten, als Ausrede verwendeten.

Die repressiven Lehren der Zivil-Militärischen Diktatur des letzten halben Jahrhunderts mitnehmend und ihre Fortführung unter den Demokratischen Regimes fortführend, hat der Chilenische Staat seine eigene Erfahrung gemacht –mit guten Bewegungen und fehlern- zuerst mit der Exartikulation der Marxistischen Subversion und etwas aktueller mit versuchen den Antiautoritären-Autonomen Aufstand auszulöschen. Die Macht gebiert heutzutage eine neue counterinsurgency Politik indem sie bereits bekannten Taktiken die Hand gibt, dabei bringt sie alte und neue Methoden zusammen, die heute in ein Model gebracht werden können, das an die aktuellen Bedürfnisse der Macht angepasst werden kann.

Um Selektive Repression gegen kriegerische Gruppen zu erzwingen die heute existieren und die vielleicht in der Zukunft kommen, verstärkt der Chilenische Staat seinen Geheimdienstapparat, dabei versucht er mehr Autorität für seine Polizei zu garantieren und schließt dabei die Figur des Undercover Cops ein um Antagonistische Gruppen zu infiltrieren, mit der Priorität auf das was sie „Aufständischen Anarchismus“ nennen. Sie versuchen Informationen über die Kämpfer Zirkel zu erhalten, suchen für Beweise um Genossen ins Gefängnis zu stecken. Sie versuchen ebenfalls Bewaffnete Operationen zu begünstigen, die von Undercover Cops angestiftet werden und die von der Polizei „Beobachtet“ werden um damit ebenfalls Genossen in die Klauen der Repression zu treiben. Damit versuchen sie ebenfalls Misstrauen zwischen Kameraden zu sähen, die Isolation zwischen den Gruppen zu befördern und die moralische und materielle Schwächung der Kräfte die feindlich gegenüber der Macht sind zu erreichen.

Zur gleichen Zeit stärkt sich der repressive Apparat in der Juristischen Dimension, um fähig zu sein mehr Jahre gegen die zu verhängen die während Aktionen antagonistischer Gewalt Festgenommen wurden, dabei verstärken sie das Gesetz über Schusswaffen und das Antiterror Gesetz und bringen diese Dinge an die richtigen Stellen um zu versichern das jeder Akt der die Stabilität der Sozialen Ordnung in der Zukunft gefährden könnte, mit der legalen Maschinerie zerquetscht werden kann.

All das hat seine Form in den vergangenen Monaten angenommen in Kombination mit einem kommunikativen Einsatz der das Feld frei gemacht hat für repressive Operationen, dabei wurde Kollektive Panik mit der gemachten Figur des „Terrorist“ geschürt um einen Konsens zu erzeugen der versichert das die Repression voranschreiten kann ohne von einem Teil der Gesellschaft hinterfragt zu werden. Mit dem medialen Bombardement der Bilder und Headlines über die „Terroristische Bedrohung“, macht sich die Macht bereit, jede Erklärung die einer Gewalttätigen Aktion gegen die etablierte Ordnung bewohnt, von ihrem politischen und revolutionären Gehalt zu bereinigen.

Diese Prozedur ist bekannt, wurde aber in der letzten Zeit verstärkt, wobei die Medien nicht als Zugehörteil der Macht angesehen werden können, sondern eher als neue Berufsarmee die darauf zielt die Gedanken und das Verhalten der Massen zu durchdringen.

3. Über eine Aktion die Debatten erzeugt hat und unsere Ziele geschärft hat.

Wie bereits bekannt ist, Explodierte am 8.09.2014 ein Feuerlöscher mit Schwarzpulver in einem Korridor einer Einkaufsgalerie in der Metro Station Las Condes. Die Aktion erzeugte einiges an Verwirrung, weil 12 Personen verwundet wurden, etwas was leicht von der Macht assimiliert wurde um die „Antiterroristische“ Hysterie zu füttern und mit Schockmethoden die Idee in die Köpfe der Menschen zu pflanzen, dass Terrorismus „hinter der nächsten Ecke“ ist.

Andere Genossen haben sich bereits geäußert und die Aktion reflektiert, hauptsächlich während die Aktion Anonym war und die Macht leicht von den Konsequenzen der Aktion profitieren konnte. Aber als die Aktion bei von einer Anarchistischen Gruppe bekannt wurde, die sagte das sie die Polizei einige Minuten vorher gewarnt hatte und sie keine Konsumenten und Passanten verletzen wollte, klärten sich einige Zweifel.

Betreffend die Aktion und ihre Erklärung, teilen wir das Ziel die Mächtigen zu treffen und dabei keine Passanten zu verletzen, aber wir wollen klar sagen das der gewählte Platz kein Ort der Mächtigen war und das man nicht vorhergesehen hat das die Schutzmaßnahmen nicht ausreichend waren.

Diskutierend über den ersten Punkt, der gewählte Platz, hat diese Diskussion mit den Zielen unseres Kampfes zu tun: wer ist unser Feind und wie wollen wir ihn treffen, wir schützen wir die Offensive in ihrer Zeitlichen und Räumlichen Ausdehnung, welche Instrumente nutzen wir, wann und wo etc. Das ist die Verantwortung der Anarchistischen, Anti-Autoritären und Autonomen-Antikapitalistischen Zirkel im Allgemeinen, weil die Debatte und die Reflektion über unsere polymorphen Handlungen ein unverzichtbares Instrument ist um unsere Kämpferischen Positionen zu verfeinern, um unser Leerlaufen zu verhindern und unsere Schwächen zu überwinden die jede und jeder von uns haben könnte.

Aber auf der anderen Seite ist auch ein Bereich, der Teil des polymorphen Kampfes ist der aber mehr zum Operativen Aspekt von Aktionen gehört, die von Direkten Angriffsgruppen ausgeführt werden: wie bewegt man sich in der Stadt während Aktionen, wie lässt man keine Indizien zurück, Maßnahmen der operativen Sicherheit, etc. Betreffend dies, wollen wir nachdrücklich erklären das dies in der Verantwortung derer liegt die Aktionen realisieren oder in ihrer Entwicklung beitragen und nicht die Verantwortung derer die mit freiem Rücken die „Fehler“ anderer rausarbeiten, dabei aber selber nicht den geringsten Teil ihrer Leben im polymorphen Kampf gegen die Macht riskieren.

4. Solidarität mit den Inhaftierten Genossen fordert Sofortmaßnahmen. Alles andere sind Ausreden.

Während du das ließt, befinden sich drei Genossen im Gefängnis mit Anklagen zu verschiedenen Explosiven Angriffen. Der ganze Juristische, Polizeiliche und Journalistische Apparat ist auf die Leben von Juan, Nataly und Guillermo gesprungen, die am 18.09.2014 Festgenommen wurden mit einer neuen im TV übertragenen Repressiven Operation. Sie haben bisher noch keine Öffentlichen Briefe gesendet, aber sie sind Genossen die eine trotzige Haltung gegenüber den Bullen und der Presse eingenommen haben. Ab diesem Moment ist das genug für uns. Vielleicht später, wenn ihre Positionen nach draußen verbreitet wurden, wird es mehr oder weniger Affinität geben, aber heute ist Solidarität mit den Genossen etwas dringendes das keine Entschuldigungen akzeptiert.

„Ich habe Schwierigkeiten mit ihnen Solidarisch zu sein, weil ich ihre Aktion nicht teile wegen der sie Angeklagt sind“, mögen einige sagen, mit dem Fehler beginnend, die Genossen als „Schuldig“ zu betrachten. „Wir müssen erst auf ihre Öffentlichen Briefe warten, bevor wir solidarisch mit ihnen sind“, könnten andere anbringen, als ob das Bild von Juan, der rief „nieder mit dem Polizeistaat“ und von den anderen beiden Genossen die aus der Polizeistation mit erhobenen Köpfen kamen, während die Anklagen wegen Terrorismus formalisiert wurden, nicht ausreichen würden.

Wir sind solidarisch mit Juan, Nataly und Guillermo weil sie Genossen sind –und nicht nur „Individuen“- deren Leben ins Gefängnis gesteckt werden, als Teil des Spiels der Macht jede Art von Opposition gegen die Ordnung der Herrschaft auseinanderzunehmen.

Außerdem, in einem Kontext in dem sich der Feind versucht zu stärken, sollte Solidarität mit Genossen im Gefängnis ein Teil unserer Individuellen und Kollektiven Verantwortlichkeit sein, als Protagonisten eines sich fortsetzenden polymorphen Kampfes der sich verweigert im Angesicht der Offensiven der Macht die Schnauze zu halten.

Es ist die Offensive und Solidarische Aktion –und nicht die Kritik aus einer komfortablen Position heraus- die es uns ermöglicht schwierige Momente zu überwinden und die Kontinuität des Anti-Autoritären Kampfes in diesem Gebiet zu verstärken.

5. Einmal mehr werden wir Hindernisse überwinden indem wir die Macht mit polymorphen Aktionen konfrontieren.

Ein Umfeld des Kampes in dem Debatten und Reflektion selten oder oberflächlich sind, wo friend-ism [4] und Maßlosigkeit herrscht, wo gute Intentionen und radikale Reden sich nicht in konkrete Praxis materialisieren, ist ein Umfeld dessen Überzeugungen und Aktionsperspektiven zu einer leichten Zerstörung bestimmt sind.

Wir sagen dies weil wir denken, dass der Dialog und die Reflektion zwischen Genossen heutzutage dringend ist, um Anarchistisches Handeln in einen sich eingravierenden Prozess zu wandeln, dessen Horizonte der permanenten Konfrontation den Kampf fortschreiten lassen, indem sich Beziehungen von wahrer Affinität entwickeln. Diese gehen über friend-ism hinaus und die Genossen fühlen die Dringlichkeit von Aktionen und statten ihre Projekte mit Hypothesen aus, die auf die Fortführung des Konfliktes trotz repressiver Schläge zielen.

Wir werden nicht erschrocken sein und werden unsere Propagandistische Tätigkeit weiter fortführen und verbreiten weiter Reflektionen die von einer Anti-Autoritären Offensive ausgehen. Wir werden weiterhin in die grauen Straßen intervenieren mit unserer Propaganda indem wir unser periodisches Journal rausgeben und dabei Kommunikative Brücken schlagen, mit Genossen von anderen Gebieten durch Übersetzungen oder Informationen zu wichtigen Events, für eine breitere Debatte und solidarische Agitation mit den inhaftieren Genossen. Wir werden keinen Millimeter von der Propagandierung der Konfrontation mit der Macht im Kampf um die Freiheit zurückweichen, in der alle Formen der Aktionen –von Propaganda zu bewaffneten Aktionen- ein Beitrag sind, wenn sie auf die totale Zerstörung der Herrschaft zielen.

Es ist wichtig mit unseren Handlungen zu zeigen, das unser Kampf fortgeführt wird, das hier nichts aufgehört hat, das der Kampf gegen die Autorität nicht geschlagen wurde, während wir unsere Aktivitäten fortsetzen und uns stärken.

Du kannst den Kampf solange fortsetzen, wie du kämpfen willst und die Reflektion die die Überzeugungen verstärkt, Werte und Ideen in die Praxis umsetzt, ist heute besonders wichtig, genauso wie sie es an jedem anderen Moment ist. Heute in diesem speziellen Moment ist von uns die dringende offensive Aktion gefragt, die sich in der Agitation der Straße materialisiert, im schärfen der Konflikte die die soziale Ordnung mit Propaganda, Debatten und dem weiteren Verbreiten der Idee der Zerstörung der Macht. Dabei immer auf die Vertiefung und Verstärkung der Überzeugungen, der Stärkung der Bindungen der Affinität und des kämpferischen Einsatzes zielend. Während die Notwendigkeit neue Gruppen zu gründen und sich in Affinität mit Genossen zu organisieren, mit dem Ziel der Intervention in die Realität, von einem offensiven Ansatz ausgehend zur totalen Befreiung, verstärkt werden muss.

Kurzfassend, unsere Individuelle und Kollektive Stärke in der kommenden Zeit, wird in den praktischen Ergebnissen verwurzelt sein, die wir einem notwendigen Prozess der Selbstkritik und Reflektion unterziehen, der uns die Elemente, Kapazitäten, Wissen und Erfahrungen gibt, die notwendig sind um eine Kontinuität der Konfrontation unterstützen. Eine permanente Konfrontation, die von guten und schlechten Handlungen genährt wird, die sich im Angesicht von repressiven Operationen nicht schwächen lassen. Damit wir letztlich verhindern, das Genossen die sich entschieden haben ihre Leben in den polymorphen Kampf gegen die Macht zu werfen, nicht wieder von Null anfangen.

Deshalb ist jeder Tag in unserem Leben im [Sozialen] Krieg glühende Energie die für den freien Fluss der Herrschaft ein Hindernis ist.

Weil die Zerstörung der bestehenden Ordnung an uns hängt.
Aktion und Solidarität kann nicht warten.

Sin Banderas Ni Fronteras, núcleo antiautoritario de agitación y
propaganda.
Chile, Oktober 2014.

http://325.nostate.net/?p=13090

(1) https://de.wikipedia.org/wiki/Polymorphie
(2) “Sin Banderas Ni Fronteras”, “núcleo antiautoritario de agitación y
Propaganda”
(3) https://de.wikipedia.org/wiki/Exartikulation
(4) Kann vermutlich mit „Szenedünkel“ übersetzt werden.

Zeige Kommentare: ausgeklappt | moderiert

Wie wäre es mit der Solidarität mit den Menschen, die durch den Bombenanschlag verletzt wurden, "wenn auch nicht lebensgefährlich"?

Linke Politik sollte immer für die Menschen gemacht sein. Aktionen, bei denen mensch eine BOMBE legt, um zu irgendeinem Zeitpunkt blindlings zufällig irgendwelche Menschen zu treffen - die "nicht lebensbedrohlich" verletzt wurden, so ein abgerissener Fuß, da kommt Mensch schon durch - das ist die totale Korrumpierung linker Politik. So was ist einfach nur dreckig und böse, dafür gibt es keine Erklärung und keine Entschuldigung. Wer glaubt, seine politischen Ziele mit solchen Mitteln verfolgen zu müssen, hat jeglichen Anspruch, für die Menschen zu handeln, komplett verloren.

GENAU so ist es. Da gibt es nichts hinzuzufügen.

"The society that walks in this direction is what we the attack."

Steht bei den Leuten, die sich für den Anschlag verantwortlich erklären.

 

Ich frage mich einfach, woher einige Leute so feste Überzeugungen holen, dass sie glauben über das Leben anderer Menschen  entscheiden zu dürfen? Ach, sie sind doch gegen die "Macht"! Was üben sie aber aus, wenn sie anderen Menschen das Leben nehmen oder auch sie nur "nicht lebensbedrohlich" durch Bomben verwunden? Ich glaube da wird eben die Macht ausgeübt und zwar auf eine möglichst brutale Weise.

 

Da wundert man sich auch nicht mehr, dass die Leute, nachdem sie sich für verantwortlich erklärten gleich die Polizei dafür verantwortlich machen. ("Their incompetence and ineffectiveness contributed to the damage caused to the injured.") Dass sie damit was zu tun haben, haben sie irgendwie nicht gecheckt. Die Solidarität mit den Opfern des  "polymorphen Kamfes" kommt dabei schon gar nicht in Frage.

könnt ihr gegen die Kopfabschneider von ISIS und & Co. sowieso nicht gewinnen, aber was soll dieser Scheiss?

 

Ihr entwickelt Euch zu Menschen, die in ihrer Verachtung verachtenswertes begehen und nein, kommt mir nicht mit Eurer "Werteskala".

Was ist schon ein Menschenleben wert, wenn's nur dem Zwecke dient.

Das hat mit Anarchismus nichts zu tun,das ist einfach Menschenverachtend

Also normalerweise gehen Aktionen dieser Art ja eher auf das Konto staatlicher Counterinsurgency Strategien.

https://de.wikipedia.org/wiki/Ordine_Nuovo_%28politische_Bewegung%29

danke schön das auch jemand mitdenkt. zufälligerweise geschehen diese "attentate" in chile zu einer zeit wo der konflikt mit der mapuche ur-bevölkerung weiter geht. das gewinnorientierte-bildungssystem verändert werden soll, die abtreibung, homo-ehen und adoptionsrecht thema sind. die gesellschafft sich langsam, von den jahrzehtelangem diktat der vom opus-dei gelenkten medien pinochets, zu befreien beginnt. ja dann kommen "linke" "anarchistische" grupen die bomben in der öffentlichkeit werfen. weil gerade die sich mit ihren politischen aktionen an das  XIX jahrhundert klammern...

auch seltsam das gerade jetzt die rechte paramilitär grupe "Patria y Libertad" wieder auftaucht, die hatten schon zu Allendes zeiten den weg für pinochet vorbereitet.

Sollte das Ganze keine Counteraction gewesen sein, dann...

An die Übersetzer_innen:

Warum habt ihr nicht die Traute diesen Text zu werten, ihn kritisch zu hinterfargen, solidarische Kritik zu üben? Weil Ihr dann in eurem schwarz-weiss/ gut-böse Koordinatensystem gleich "gefühlt" auf der anderen Seite steht? Genau diese Sprachlosigkeit erzeugt ein Vakuum, in denen Staat, noch Verwirrtere und Counter ihren Müll verbreiten und sich als die wahren Freunde der Menschen gerieren können.

Selbst der Text, der die Aktion reflektieren soll und den Aufruf zur Solidarität greift zu kurz. Es wird sich nur um die "eigenen" Leute gedreht, es wird nicht versucht zu verbreiten (zumindest erschliesst es sich für mich nicht aus dem Text), dass da massiv Scheisse gebaut wurde! Wo ist der Versuch sich zumindest solidarsich gegenüber den Menschen, die einfach so an dieser ganz, ganz bösen Station der "Macht" waren, zu Verhalten?

Die mutmasslichen Genoss_innen, die die Aktion durchgeführten, haben nicht gerade eine politisch und strategische Auffassung von Militanz. Wenn die ihre eigenen Texte mal lesen würden, wäre denen klar was bei den Bullen so "geht" - oder halt auch nicht geht. Lediglich die Macht über die Räumung der Station in die Hände der Bullen zu legen ist ein Geschenk.

Hier segelt das polymorphe, Anarchogehirn auf Tiefflug. Einen Feuerlöscher mit Schwarzpulver an einem Ort abzustellen wo man keinen Einfluss darauf hat, wer da so vorbeigeht, ist zynisch, menschenverachtend und entlarvt diejenigen Genoss_innen als komplett abgedriftete Fundis, die sich in ihrem männlichem Moralgewichse ergiessen. Das ist einfach nur noch Selbstbefriedigung. Hier wird sich in seinem Gut-Böse Krieg eingerichtet und alles was an Angriffen kommt, bestätigt die eigene Position.

Linke Geschichte ist voll von solchen größenwahnsinnigen "Freunden der Menschheit" und ist der Stachel im Arsch unserer Utopien...

Ich maße mir nicht an die Aktion zu werten, weil es sich erübrigt. Die Ausführung wurde kritisiert und keiner, nicht die ausführende Gruppe und auch nicht andere Gruppen die kein Problem mit bewaffneten Aktionen haben, fanden die Form der Umsetzung gut. Welche Wertung wird also erwartet? Natürlich lehne ich sie in der Form ab, dieser Allgemeinplatz der von allen geteilt wird, muss nicht wiederholt werden. Mit der Übersetzung ging es mir darum, eben die Kritiken und damit die, bereits erwähnte, schärfung der Ideen und Taten zur Debatte zu stellen.

 

Wenn du so zynisch schreibst, dass es keine Erwähnung der Menschen gibt die sich da befanden, an dem Ort "der Macht", dann hast du es scheinbar nicht gelesen. Die Kritiken nehmen bezug auf die verletzten, die Gruppe tut es und in dem übersetzten Text wird deutlich gesagt das dies kein "Ort der Macht" war.

In anderen Kritiken wurde deutlich formuliert, dass es unverantwortlich ist, den Bullen die Verantwortung für eine Aktion zu geben. Die die schießen und morden wo sie es können ohne den Aufstand zu entfachen, werden einen Teufel tun Menschen zu helfen. Insofern wiederholst du das was andere bereits gesagt hatten.

 

Ich bin im grunde nicht bereit all diese Debatten zu führen, nicht weil ich ein "Koordinatensystem" oder so etwas in Gefahr sehe, sondern weil ich nicht bereit bin missverstandene oder halb-gelesene Textreaktionen als einzelne_r zu beantworten, als ob es sich um eine Talkrunde drehen würde.

Eine Debatte über die Operativen und Theoretischen Möglichkeiten und Standpunkte gehört kollektiv geführt, deshalb habe ich die Kritik übersetzt und nicht die Erklärung.

Mich kotzt das positionslose Übernehmen solcher Texte an. Selbst wenn man das einfach ins Netz stellt, ist dies ne Positionierung. Also was soll das Rumgeier, deine Intention wird da nicht deutlich und genau sowas habe ich vermisst. Danke für die Nachreichung.

 

"Insofern wiederholst du das was andere bereits gesagt hatten."

 

Nö tue ich nicht. In dem übersetzten Text schwafeln die Verfasser_innen mit den üblichen Worthülsen in einer abstrakten, technischen Art und Weise, die keine Sau versteht, die sich nicht in dieser Suppe bewegt. Die Action wird technisch kurz bewertet und als nicht so geeignet befunden und dann wendet man sich wieder dem üblichen Gefasel zu. 

Man sollte sich mal die Frage stellen in was für einem Millieu genau jene Genoss_innen darauf kommen so eine hirnverbrannte Action zu machen. Ich sehe überhaupt nicht, dass da eine Ideologie kritisiert wird, in deren Fahrwasser solche Aktionen durchgeführt werden. Im Weiteren geht es mir um Verantwortung, die eine Bewegung hat. Gegenüber ihren Gefangenen aber auch gegenüber einer Gesellschaft, die sie verändern/ "befreien"möchte. Man ist schon so weit von den Menschen entfernt, die man befreien will, wenn überhaupt. Man genügt sich mit seinem subjektiven Gefühl im Kampf - Selbstbefriedigung. Verantwortung zu übernehmen für die Menschen denen der Löscher da um die Ohren geflogen ist, das wäre mal ne Nummer mit Format - genauso wie für die Genoss_innen die da im Knast sitzen. Davon lese ich nichts!. Als Bewegung, in einem Rahmen, der natürlich genau abwägt inwieweit das möglich ist, ohne sich zur Zielscheibe von Repression zu machen.

 

Um Diskussionen kollektiv zu führen, is Indy der falsche Rahmen und die Kommentarfunktion zu schnell gedrückt, wie wir hier alle feststellen oder andersherum vielleicht ist es die einzige Möglichkeit in diesen Zeiten so zu einer Diskussion anzuregen. Keine Ahnung.

Venceremos!

Danke für's Übersetzen! Und ja, spar dir lieber die Mühe hier in der Kommentarspalte Energie zu verpulvern.

 

Die Aktion war schlecht geplant und deshalb wurden Leute verletzt - trotzdem hoffe ich, dass das nicht die letzte Bombe war, die in einem Shoppingzentrum hochgeht.

 

Solidarität mit den festgenommenen Gefährt*innen.

lassen ihrem Nihilismus folgerichtig freien Lauf..

Ein Angriff auf die Gesundheit und das Leben anderer Menschen kann ich auf gar keinen Fall als linke Aktion betrachten. Die Täter*Innen haben durch das Legen einer scharfen Bombe billigend in Kauf genommen, dass Menschen verletzt nehmen und dabei ist es scheiß egal ob die Polizei benachrichtigt wurde und wie schnell diese reagiert hat. Es gibt für mich keinen legitimen Grund sich mit den Täter*Innen dieser Aktion zu solidarisieren. (Um gegen Knäste zu sein brauche ich mich nicht konkret mit diesen Menschen oder ihrer Aktion zu solidarisieren)

Bitte entfernt diesen Artikel umgehend.

 

Als allgemeinerer Zusatz mit Gedanken an Köln und alle andren Orte wo Menschen von angeblich linken und reflektierten Menschen verängstigt werden:

Ich finde, dass wenn Menschen ganz klar geschädigt wurden und aufgrund konkreter Aktionen (und nicht wie meistens aufgrund von Vorurteilen und Kriminalisierung) Angst haben, kann sehr gut von Terror gesprochen werden. Für mich ist das legen von Sprengkörpern bei denen auch nur die hypothetische Möglichkeit besteht das sie jemensch verletzen aber auch das Bedrohen von Menschen in ihrem zu Hause (Wände beschmieren, Schlüssellöcher verkleben) etc. Terror. Wenn man konkret und absichtlich Menschen Angst einjagt, bedroht, verletzt und das anonym dann terrorisiert man in dem Moment Menschen.

Es ist anscheinend eine notwendige Diskussion, die geführt werden muss.

Also her mit den Debattenbeiträgen.