Augenzeugenbericht aus Hamburg zur Situation zwischen kurdischen Demonstranten und Salafisten

Am gestrigen Abend, 07.10.2014, kam es in Sankt Georg zu massiven Auseinandersetzungen zwischen Unterstützer_innen der kurdischen Kämpfe in Kobane und gewalttätigen Salafisten und IS-Unterstützern. Dieser Bericht soll einen kleinen Überblick über den Abend geben. Ca 40 Salafisten und IS-Unterstützer trafen sich am Abend vor einem kurdischen Zentrum am Steindamm in Sankt Georg. Nach kurzer Zeit wurden diese von Unterstützer_innen des kurdischen Zentrums abgedrängt, ab diesem Zeitpunkt war die Polizei ebenfalls vor Ort. Die Salafisten und IS-Unterstützer zogen sich daraufhin in eine nahegelegene Moschee am "Kleinen Pulverteich" zurück. In Folge dieser Auseinandersetzung sperrte die Polizei den Zugang in Richtung Moschee.

 

Die Situation eskalierte nun an verschiedenen Orten im Stadtteil Sankt Georg, immer wieder versuchten Gruppen an die Salafisten heranzukommen. Die Gewaltbereitschaft, grade der Salafisten, war sehr hoch. Vor der Moschee wurde sich immer wieder vermummt. Die Polizei war von Anfang an mit der Situation massiv überfordert und reagierte in fast allen Situationen panisch. Laut anderen Anwesenden wurde daraufhin in der salafistischen Szene in ganz Norddeutschland mobilisiert, sodass gegen 22:35 weitere IS-Sympathisanten am Berliner Tor eintrafen.

 

In Folge dessen kam es zu gewalttätigen Aufeinandertreffen in Sankt Georg. Hierbei kamen auch Messer, Macheten, Teleskopschlagstöcke, armgroße Maulschlüssel und Fleischspieße zum Einsatz. Gegenseitiger Steinbewurf war oft zu beobachten.

Laut dem Nachrichtenportal "Hamburg Mittendrin" handelte es sich bei den in die Moschee geflüchteten Menschen nicht um Menschen aus der Moschee und diese versuchte sie aus ihrem Gebäude zu schicken. Der Schura (Rat der islamischen Gemeinden in Hamburg) übernahm hierbei die Vermittlung zwischen Salfisten, Polizei und Moscheeangehörigen.

 

Gegen 23:30 sammelten sich über 100 weitere Salafisten und IS-Unterstützer zwischen Berliner Tor und dem ZOB und zogen bewaffnet mit Teleskopschlagstöcken, Macheten und Knüppeln/Holzlatten in Richtung des kurdischen Zentrums. Diese wurden von der Polizei mit Hilfe von inzwischen eingetroffenen Wasserwerfern verstreut und teilweise festgesetzt. Nach dieser Auseinandersetzung räumte die Polizei mit einem Großaufgebot den Steindamm in Höhe des kurdischen Zentrums um die verbliebenen Salafisten wegbringen zu können. Diese konnten in Kleingruppen von dannen ziehen, wurden teilweise noch mit Steinen beworfen.

 

 

Jedem_Jeder der_die sich in diese (wirklich wichtige) Auseinandersetzung begibt, sollte bewusst sein in welchen Situationen er_sie sich wiederfinden kann.

 

Bewaffnete Salafisten, die ohne Vorwarnung brutal angreifen,

 

panisch überforderte Polizei, die in Angstsituationen noch willkürlicher reagiert als sonst schon,

 

undurchsichtige Situationen, da aufgrund der Sprachbarriere oft nicht einschätzbar ist in welcher Gesellschaft sich grade befunden wird.

 

 

Haltet die Augen auf, passt auf euch auf!
Seid solidarisch mit den kurdischen Kämpfen in Kobane und anderswo, aber seid euch bewusst, dass gewaltbereiten Salafisten alles zuzutrauen ist!

 

Hoch lebe der Widerstand in Rojava, Singal und Kobanê!

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gut geschrieben, danke!

Während die US - Generalität Kobane schon aufgeben hat

 

http://www.spiegel.de/politik/ausland/is-islamischer-staat-usa-geben-kob...

 

meldet dasselbe Portal zur selben Zeit, Erfolge der YPG durch amerikanische Luftschläge

 

http://www.spiegel.de/politik/ausland/is-islamischer-staat-luftschlaege-...

 

Dümmer geht es nimmer.

 

Ausgerechnet Erfolge einer Allianz aus US - Militär und Klerikal - Faschisten aus Katar und Saudiarabien, die seit Tagen versuchen neben 40 auf Kobane vorrückende Panzer der IS (Ulla Jelpke) zu zielen. Das ganze auf freiem Feld oder Macchia bewachsenen Hügeln.

 

Da vertraue ich doch eher Meldungen, die dem ZDF wohl dazwischen gerutscht sind, (auf anderen Portalen aber auch zu finden sind), dass die YPG mit Hilfe einsickernder KämpferInnen aus der PKK mit schwereren Waffen, Geländegewinne erzielt. Das lässt hoffen.

 

Wie blöde die Berichte, in den fast schon gleichgeschalteten, Presse - und Fernseh - Medien auch sind, wird eines doch klar, die USA - und EU - Regierungen, stehen zunehmend als Faschisten - Freunde da, die mit Kopfabschneidern, Sklaventreibern und Mittelalterfreaks besser können, wie mit einer modernen Guerilla und Volksverteitigungskräften. Aber so funktioniert Kapitalismus halt.

 

IS ist nach allen gängigen Theorien eine lupenreine faschistische Bewegung. Der Kampf der YPG, PYD und PKK daher ein antifaschistischer und voll zu unterstützen.

 

Dem Mob von IS - Anhängern ist daher auch hier oder in der Türkei, 14 Tote (meist durch Islamisten!), entgegenzutreten. Die oben genannte Vorsicht ist dabei geboten.

 

Guter Bericht.

 

Solidarische Grüsse und haltet durch nach Kobane.

Und zwar, wenn man Touristen den Türkeiurlaub blockiert, auch Türkeireisen vertickende Reisebüros erfreuen sich generell hoher Beliebtheit. Alle ISIS-Unterstützer vom Türkeitourist bis zum Kunde an der Tankstelle klar machen was für Schweine sie sind.

Reichlich eingefärbt von substanzloser Lobhuddelei gegenüber der US - Luftwaffe, die heute morgen noch den Kampf aufgab (s.o.), und ihrer "Allianz" ist dieser Artikel recht informativ:

 

http://www.tagesspiegel.de/politik/kampf-gegen-den-islamischen-staat-ter...

 

Sollte das zutreffen, ist das ein Anfang.

 

Revolutionärer Dank an die Menschen in Kobani!

 

Nach dem Einsatz für die Yeziden und Yezidinnen im Irak, wäre dies ein weiterer Erfolg der YPG, PYD und PKK und ihrer Verbündeten.

 

Trotzdem werden Merkel, Steinmeier on Co, sie weiter als "Terroristen" kriminalisieren...

Hier gibt es ständig Aktuelles zur Situation:

 

http://kurdischenachrichten.com/

(mit ticker)

Ist Salafismus nur scheisse genug, wenn immer gleich gesagt wird, dass es sich dabei um Faschismus handelt? Obwohl Salafismus eine zutiefst reaktionäre Ideologie ist, hat der ganze Spuk nüchtern betrachtet nichts mit Faschismus zu tun. Der Islamismus entstand im Afghanistan-Krieg als politische Ideologie, zuvor beschränkte sich der Wahhabismus und der Salafismus weitgehend auf die Theologie. Daraufhin entdeckten die Islamisten maoistische Guerilla-Taktik und breiteten sich in den Krisenherden der muslimischen Welt aus. Die Welt besteht nicht nur aus Faschisten und Antifaschisten...

Leider haben die Salafisten sehr viel mit Faschisren gemeinsam. Man könnt meinen, sie waren bei den Nazis in der Lehre. Es ist eine Art des Faschismus, halt eine arabische.

Eben nicht. Der Faschismus ist eine Ideologie, welche zu einem präzisen Zeitpunkt in Europa entstanden ist. Ausser der Tatsache, dass sie autoritär sind und ihre politischen Gegner hemmungslos umbringen, haben die Salafisten so ziemlich gar nichts mit Faschismus gemeinsam. Faschismus ist nicht religiös und im Gegensatz zum Salafismus nationalistisch. Natürlich ist der Salafismus eine reaktionäre arabische Ideologie, doch wenn deren Analyse sich damit begnügt, eurozentristisch zu proklamieren, dass das "Faschisten" seien, sind wir keinen Schritt weiter. Die Ideologie der Baath-Partei hat z.B. weit mehr Gemeinsamkeiten mit dem historischen Faschismus als jene der IS. Natürlich sind die einen wie die anderen Feinde des Kommunismus und gehören bekämpft, doch der Faschismus ist eben bei weitem nicht das einzige Hindernis auf dem Weg zum Kommunismus und genau das scheinen jene zu vergessen, welche die Welt durch die Antifa-Brille betrachten.

auch mal etwas anderes wie M. Postone lesen. Z.B. Faschismus - Theorien und - Merkmale nach Kühnl u.a.

 

Dein seichter Kommentar ist doch nur eine billige Entschuldigung sich im Kapitalismus einrichten und arrangieren zu wollen, um nicht in die Gefahr zu kommen, kämpfen zu müssen oder solidarisch zu sein. Faschismus ist eben mehr wie Historie, 33 - 45, Adolf Hitler und die SS.

 

Antifa in der Krise? Aber sicher! Weil solche Plattheiten, wie deine bei so einigen "Antifa - gruppen" verfangen.

 

Die Auflösungserklärung der ALB sagt dir sicher genausowenig etwas, wie die Beiträge zum Thema im neuen Buch von Susanne Witt - Stahl, Wolf Wetzel und Co...

 

Mach dir die Welt halt weiter so, wie sie dir gefällt...

Ich kann dich beruhigen: ich lese ziemlich selten Postone und bin auch alles andere als ein Freund der Antideutschen. Zumindest weiss ich jetzt, dass du ausserordentlich belesen bist und über alles Bescheid weisst.

 

Antifaschismus ist halt nicht per se revolutionär und war das auch nie. Die Auflösung der ALB wird am Lauf der Dinge nicht viel ändern und der Antifaschismus ist schon seit 1928 in der Krise. Es geht mir darum, dass sich der Antifaschismus sehr schlecht dazu eignet, die heutige Welt zu erklären. Für mich ist ein Faschist ein Anhänger des historischen Faschismus und ein Nazi ein Anhänger des historischen Nationalsozialismus. In der ganzen Diskussion brachte nach wie vor niemand ein solides Argument, wieso Salafismus Faschismus sein sollte. Wieso du daraus folgerst, dass ich mich "im Kapitalismus einrichten und arrangieren" will, ist mir schleierhaft. Ist dir auch schon aufgefallen, dass auch ausserhalb Deutschlands politische Diskussionen geführt werden?

Na, gerade wer Postone gelesen hat, dem dürfte der faschistische Charakter des Islamismus sehr augenfällig sein und wenn ich mich nicht irre ist im ideologiekritischen (oder nenn es ruhig "antideutschen") Diskurs schon lange darauf hingewiesen worden, dass der Islamismus die arabische Spielart des Phänomens Faschismus ist und es augenfällige Traditionslinien gibt, die vom europäischen Faschismus und Nationalsozialismus zu den heutigen islamistischen Bewegungen führen, wofür sich Bahamas und co. regelmässig von ihren linken Gegnern (das Wort Kritiker wäre hier zuviel der Ehre) den Vorwurf der Islamophobie nachsagen lassen mussten.

Bahamas ideologiekritisch? Du musst ein sehr ideologisches Verständnis von Ideologie haben. Bei "Bahamas und co." sind die Muslime unter Generalverdacht von Antisemitismus und irgendwie alle latente Islamisten. Aus welchem Grund genau ist denn das "Phänomen Faschismus" geradezu die Essenz, aus welcher sich die "arabische Spielart" ableiten soll? Die Entstehung des heutigen Islamismus ist einiges komplizierter als du es herbeifabulierst. Und auch wenn die Islamisten an Pro-Gaza-Demos in Deutschland mit Hitlergrüssen provozieren, habe ich ehrlich gesagt nicht den Eindruck, dass sich Islamisten in Gaza oder sonst wo "mit Hitlergruss begrüssen".

 

Beim Thema Islamismus könnten wir ja auch über Afghanistan oder die Entstehung der Hamas diskutieren, aber diese Themen wären dir als "Ideologiekritiker" vermutlich "zu ideologisch". Zudem sind unter dem Begriff Islamismus auch diverse Strömungen zusammengefasst, deren Beziehungen sowohl verfeindet, ambivalent als auch freundschaftlich sein können. Mehr oder weniger offen antisemitisch sind sie alle, doch eine Analyse, die sich darauf beschränkt, begnügt sich mit moralischer Reinheit und geht den Dingen nicht auf dem Grund. Plötzlich sind die Antideutschen Anhänger der PKK, weil sie sich "plötzlich verändert" hat, obwohl Öcalan eigentlich schon seit etwa zehn Jahren Anhänger von Bookchin ist und die Politik der PKK sich auch schon ein Weilchen diesen neuen Gegebenheiten angepasst hat. Doch obwohl der "libertäre Munizipalismus" Bookchins im besten Falle reformistisch ist, wäre es hirnrissig, die kurdische Selbstverteidigung in solch einer düsteren Stunde als einen "Kampf der kurdischen Bourgeoisie" abzutun, wie das gewisse Bordigisten zu tun pflegen. Die Riots in den kurdischen Gebieten hatten traditionelle Objekte der proletarischen Wut zum Ziel und Banken wurden geplündert, um das Geld für Waffen oder sonstiges zu nutzen. Aber das ist dir bestimmt alles etwas zu "strukturell antisemitisch"...